"Nachhaltigkeit braucht Lebenszyklus.
Lebenszyklus braucht Prozessinnovation."
Aktuelles

Arbeiterkammer Niederösterreich als Vorzeigeprojekt

Erstes Bauherren-Forum in Niederösterreich stellt lebenszyklusorientiertes Vorgehen bei Bauprojekten in den Fokus
Bauprojekte der öffentlichen Hand machen oftmals Schlagzeilen mit überschrittenen Zeit- und Kostenplänen. Beim Neubau des ArbeitnehmerInnen-Zentrums (ANZ) in St. Pölten konnten nicht nur zeitliche und budgetäre Vorgaben exakt eingehalten werden. Das ANZ besticht auch durch ein tätigkeitsorientiertes Bürokonzept, welches durch hohe technische Standards dem digitalen Zeitalter gerecht wird. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren wurden jetzt im Rahmen eines Bauherren-Forums, initiiert von der IG Lebenszyklus Bau, diskutiert. Im Vordergrund standen eine präzise, auf den Lebenszyklus des Gebäudes und die Nutzerbedürfnisse ausgerichtete, Bestellqualität der Arbeiterkammer und ein ganzheitlich arbeitendes, partnerschaftliches Team.

 

„Die Prozess- und Gebäudeentwicklung fand als parallel stattfindender Arbeitsprozess unter Einbindung aller Beteiligten statt. Daher konnten individuell auf die Arbeitssituation angepasste Arbeitsplätze errichtet werden,“ erklärt Bettina Heise, Direktorin der AK NÖ, die den Bau des Projektes von Anfang an begleitete.

 

Von Anfang an setzte man im Planungs- und Errichtungsprozess auf Qualität und Transparenz. Der Einsatz moderner Technologien ermöglicht nun im Betrieb das sofortige Reagieren und die zentrale Optimierung von Prozessen. Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der von der IG Lebenszyklus Bau definierten drei Säulen erfolgreicher Bauprojekte: eine ergebnisorientierte Organisation, eine partnerschaftliche Kultur sowie lebenszyklusorientierte Prozesse.

 

„In den Modellen der IG Lebenszyklus Bau ist klar definiert, wer welche Verantwortung trägt und wie die Rollen im Bauprojekt vergeben werden können. Ein Bauprojekt ist wie ein Unternehmen auf Zeit. Wer das nicht verstanden hat, dem wird auch die Digitalisierung im Bauprozess nichts nutzen“, ist Friedl überzeugt.

 

Warum der Einsatz von Building Information Modeling (BIM) in der Praxis zu einem ganzheitlichen und betriebsfokussierten Planungs- und Bauprozess beiträgt, erklärte im Anschluss der BIM-Experte Christoph Eichler, Office for Digital Engineering (ODE). Eichler: „BIM ist die Sprache der digitalisierten Bauwirtschaft im 21. Jahrhundert. Diese geht auf den Kontext unserer menschlichen Sprache zurück und vermag die verschiedenen Fachsprachen zu integrieren. BIM ist zentrale Analyseinstanz, Kommunikation und Prozesssteuerung zugleich.“    

Im Anschluss an rege Tischdiskussionen nahmen die Teilnehmer an einer Führung durch das neu erbaute ArbeitnehmerInnen-Zentrum teil.

 

Über das Projekt

 

Auf Grund des personellen Wachstums und der begrenzten Flächen am Zentralstandort in der Wiener Windmühlgasse waren die Abteilungen der AK Niederösterreich auf mehrere Standorte in Wien verteilt. Diese Situation erschwerte die interne Kommunikation, die Personalentwicklung sowie die fachliche Führung der MitarbeiterInnen. Mit der Umsetzung eines tätigkeitsorientierten Bürokonzeptes, das dem digitalen Zeitalter gerecht wird, nimmt die Arbeiterkammer Niederösterreich eine Vorreiterrolle im öffentlichen Sektor in Österreich ein. Mit dem 16.000m2 ArbeitnehmerInnen-Zentrums (ANZ) wurden Platz für Arbeitsplätze von 300 MitarbeiterInnen, drei Veranstaltungssäle für bis zu 400 Personen, drei Seminarräume, Workshopbereich für Schulen, Restaurant und ein Café geschaffen.


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