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2. CCR – Corporate Climate Responsibility

 

CCR Corporate Climate Responsibility – Best Practice: Lenzing

Produktionsstandort Lenzing © Lenzing AG
Produktionsstandort Lenzing © Lenzing AG

Die meisten von uns tragen Lenzing tagtäglich am Körper, sei es im T-Shirt, in den Socken oder in den Boxershorts. Mit einer Kapazität von 1,15 Millionen Tonnen und einem Jahresumsatz jenseits der zwei Milliarden Euro zählt die Lenzing Gruppe zu den größten Faserherstellern der Welt. Der Großteil des gewonnen Zellstoffs stammt aus Holz, in manchen Produkten werden aber auch innovative Produkte wie etwa Hanf- und Orangenfasern sowie Textil- Rezyklate beigemischt.

 

„Rund 90 Prozent unseres Gesamtenergiebedarfs entfallen auf die Produktion der Fasern“, sagt Peter Bartsch, Senior Advisor Consultant für Sustainability. „Daher greifen wir nach Möglichkeit auf Biomasse und nachwachsende Energieträger zurück.“ Erst kürzlich wurden in Minas Gerais (Brasilien) und Prachin Buri (Thailand) zwei neue Werke in Betrieb genommen, die mit Reisabfällen und Holzreststoffen aus der eigenen Produktion betrieben werden. Am oberösterreichischen Standort in Lenzing konnte der Anteil an fossilen Brennstoffen bereits auf unter 10 Prozent reduziert werden.

 

„Gerade in der Schwerindustrie tragen wir eine hohe klimatische Verantwortung“, sagt Bartsch. „Daher haben wir uns hohe Ziele gesteckt.“ Bis 2030 will Lenzing den CO2-Austoß auf 50 Prozent, bis 2050 auf Null reduzieren. Teil der Klimaneutralitäts-Strategie ist auch, dass man sich um normative Standards für Textil-Recycling bemüht.

 

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CCR Corporate Climate Responsibility – Experte: Roland Bechmann

Roland Bechmann, Architekt, Werner Sobek Design © René Müller Photographie, Stuttgart
Roland Bechmann, Architekt, Werner Sobek Design © René Müller Photographie, Stuttgart

Es gibt heute kaum noch ein großes Unternehmen, das nicht in CSR investiert. Wie sieht es mit der klimatischen Verantwortung aus?

So gut wie jedes einzelne Unternehmen, mit dem wir zusammenarbeiten, ist sich seiner ökologischen Verantwortung bewusst und möchte dies auch sichtbar machen. Die Frage ist nur: Wie kann man den Einsatz objektiv messen?

 

Welche konkreten Möglichkeiten hat ein Unternehmen, hier zu investieren?

Gerade in Bezug auf die eigenen Büroräume ist eine ökologische Prüfung unerlässlich. Den Carbon Footprint kann man aber auch anderweitig reduzieren: elektrische Fahrzeuge, die richtige Wahl beim Gütereinkauf sowie Verzicht auf Flugreisen und Flächenverbrauch.

 

Gibt es bestimmte Branchen oder Regionen, die mit gutem Beispiel vorangehen?

Ja. Der Automobil-Branche ist es gelungen, innerhalb von zehn Jahren eine radikale Veränderung des eigenen Mindset zu erreichen. Hier wurde die Identität eines ganzen Wirtschaftszweigs neu programmiert. Das brauchen wir auch im Bauwesen.

 

Was tun gegen Greenwashing?

CO2-Zertfikate und der Handel damit sind ein wichtiger Bestandteil der Transformation unseres Wirtschaftssystems hin zu einer emissionsfreien Zukunft. Aber ich fürchte, dass es derzeit noch zu viele Freizertifikate gibt. Die entsprechenden Vorgaben müssen noch deutlich strenger werden.

 

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