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Mieten von Bauteilen und Baustoffen – Best Practice: Lindner Group
Mit 7.500 Mitarbeiter*innen und einem Jahresumsatz von 1,14 Milliarden Euro (2021) ist die deutsche Lindner Group der größte Hersteller von Doppelböden sowie Decken- und Trennwand-
Systemen in der DACH-Region. Seit rund 40 Jahren hat das 1965 gegründete Unternehmen auch eine Niederlassung in Österreich – mit einem zunehmenden Fokus auf Cradle-to-Cradle.
Wo technisch möglich, werden gebrauchte Doppelboden-Systeme aus Abbruch- und Sanierungshäusern demontiert, die alten Beläge abgeschält, die Bodenplatten gereinigt und mit einem 10- bis 20-prozentigem Preisabschlag wieder in Umlauf gebracht. Bei einigen Projekten in Graz, Villach und Krems hat das Modell bereits Anwendung gefunden. „Langfristig aber funktioniert Kreislaufwirtschaft am besten“, sagt Geschäftsführer Harald Mezler-Andelberg, „wenn wir die Bauteile an uns binden.“
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und zwei deutschen Forschungsinstituten wurden im Rahmen des Forschungsprojekts „RessProKA“ daher Maßnahmen zur Schließung von ressourceneffizienten Produkt- Kreisläufen untersucht. Das Resultat dieser Studie ist die Entwicklung eines Vermietmodells. 2023 soll das erste Pilotprojekt mit einem komplett vermieteten Innenausbau-Paket umgesetzt werden. In spätestens fünf Jahren, so der Plan, soll das Nischenmodell standardmäßig angeboten werden.