"Nachhaltigkeit braucht Lebenszyklus.
Lebenszyklus braucht Prozessinnovation."
Aktuelles

„Projekte brauchen Lösungen, keine Schuldigen“

Aktuelle Studie im Auftrag der TIWAG zeigt partnerschaftliche Kultur als entscheidenden Erfolgsfaktor bei Bauprojekten auf

 

Innsbruck, 14. Juni 2016 – Vertragsfairness, Lösungsorientierung und das Vertrauen, dass alle Beteiligten den Projekterfolg als gemeinsames höchstes Ziel definieren – dies sind laut einer von der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG in Auftrag gegebenen Studie jene kulturellen Einflussfaktoren, die neben strukturellen Rahmenbedingungen und entsprechender Fachkompetenz der beteiligten Personen wesentlich zum Erfolg des Neubaus Druckschacht Kaunertal beigetragen haben. Der Druckschacht wurde im Frühjahr 2016 planmäßig fertiggestellt und gehört mit seinen Dimensionen zu den Top 10 der weltweit größten Druckschächte. Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen des ersten Tiroler Bauherren-Forums – eine Veranstaltungsreihe des österreichweit tätigen Vereins IG Lebenszyklus Bau – vorgestellt und in einer von allen Projektbeteiligten besetzten Podiumsrunde diskutiert.

Fotocredit: IG Lebenszyklus Bau, Martin Vandory / Bild 2: Diskutierten beim Bauherren-Forum in Innsbruck über kulturelle Einflussfaktoren: Johannes Pircher, Projektleiter TIWAG, Werner Wagner, Projektleiter Andritz Hydro, Wolfgang Pacher, Projektleiter / Prokurist Swietelsky Tunnelbau, Johann Herdina, Vorstand TIWAG, Walter Purrer, Vorstand IG Lebenszyklus Bau, Klaus Mitteregger, Abteilungsleiter Bauausführung TIWAG, Daniel Burtscher, IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON (v.l.n.r.)

 

„Ein wertschätzender Umgang auf der Baustelle ist die Basis dafür, dass ein Bauprojekt gut läuft. Projekte brauchen Lösungen und keine Schuldigen,“ zeigt sich Johann Herdina, Vorstand der TIWAG, überzeugt von den Ergebnissen der Studie, die der gelebten Kultur einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Bauprojekts attestiert. 

 

Für Walter Purrer, Leiter der Studie und Vorstand der IG Lebenszyklus Bau, ist klar, dass sich die Wirkung struktureller Rahmenbedingungen – also etwa eine schlanke Baustellenorganisation, ein realistischer Bauzeitplan, eine klare Planung und die hohe Fachkompetenz der beteiligten Personen auf Bauherren- und Auftragnehmerseite – durch gemeinsame kulturelle Werte multipliziert. 

 

„Die Kultur ist neben Organisation und Prozessen die zweite von drei Säulen im Projekterfolg. Sie ist das verbindende Element, quasi der Schmierstoff, der Organisations- und Prozessvorgaben erst wirksam werden lässt,“ betont Purrer, der bei der IG Lebenszyklus Bau auch die Aufgabe übernommen hat, die bisher für den Hochbau entwickelten Modelle für den Tiefbau weiterzuentwickeln.

 

„Code of Culture“ für die Bauwirtschaft

 

Um Reibungsverluste durch negative Spiralen im Umgang miteinander zu verhindern, definierte die IG Lebenszyklus Bau 2015 einen „Code of Culture“, also einen kleinsten gemeinsamen Nenner an Grundregeln für die Zusammenarbeit bei Bauprojekten:

 

1. Fairer Wettbewerb
2. Den Vertrag zu gestalten, dass man selbst an der Stelle des Vertragspartners unterschreiben würde
3. Vertrauen statt Misstrauen: das reduziert den Kontrollaufwand und erhöht die Produktivität 
4. Respektvoller, wertschätzender Umgang 
5. Transparenter Umgang mit Eigeninteressen und Handlungsmotiven 

 

Über den Neubau Druckschacht Kaunertal

 

Nach rund vierjähriger Bautätigkeit wurde der Druckschacht Kaunertal, ein Projekt der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, im Frühjahr 2016 plangemäß fertiggestellt. Der vor rund 50 Jahren errichtete Druckschacht samt Wasserschloss des Kraftwerkes Kaunertal musste aufgrund von geologischen Langzeitverformungen erneuert werden. Aufgrund der großen Fallhöhe und Ausbauwassermenge wurde der gesamte Druckschacht mit rund 10.000 Tonnen Stahl gepanzert ausgeführt. Der Bauumsatz beim Gesamtprojekt lag bei rund 50 Millionen Euro. 


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