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Kein Bauen ohne Klimaresilienz – Best Practice: Denkwerkstatt
24 Kühe, 16 Kälber und zwölf Mutterschweine: Das ist die Erinnerung an den ehemaligen, 1982 von seinem Vater errichteten Stall in Hittisau, Vorarlberg, in dem er sich nach der Schule einst täglich um die Tiere zu kümmern hatte. „Das Gebäude war bis zuletzt intakt“, sagt der Architekt und LED-Produzent Georg Bechter. „Daher war für mich klar, dass ich es auf jeden Fall erhalten und weiternutzen möchte.“
In den letzten Jahren hat er den Stall zu einem Hybrid aus Büro, Labor, Schauraum und Lampenmanufaktur umgebaut. Ergänzt wurde der Holzbau mit 650 Strohballen als Wärmedämmung, mit rauem Lehmputz an den Wänden sowie mit einem verdichteten, geschliffenen, gewachsten Stampfboden. Die neu eingezogene Stahlbetondecke wurde mit neun Millimeter dicker Schafwolle verkleidet. Alle Baustoffe stammen aus der Region, für die Bauarbeiten wurden 30 Handwerksbetriebe aus dem Bregenzerwald beauftragt.
Zu den technischen Werten zählen Wärmepumpe, Solarthermie sowie eine am Dach installierte Photovoltaik-Anlage. Die ehemalige Jauchegrube unter dem Parkplatz wurde zum Eisspeicher umfunktioniert. „Ich finde die Mischung, die uns hier gelungen ist, einfach nur saucool“, sagt Bechter. „Und sie ist ein schönes, lustmachendes Symbol dafür, dass Bauen und Umbauen ohne Fokus auf Ökologie und Klimaresilienz in Zukunft nicht mehr möglich sein wird.“