"Nachhaltigkeit braucht Lebenszyklus.
Lebenszyklus braucht Prozessinnovation."
Trend-Report

Regionalisierung: Auf die Nähe kommt es an

Regionalisierung: Auf die Nähe kommt es an - Trend-Report der IG LEBENSZYKLUS BAU 2022

Das Fleisch kommt aus dem Waldviertel, die Schafwolle aus der Südsteiermark, das bei Vollmond geschlagene Lärchenholz aus dem Bregenzerwald. Der regionale Bezug und die Kenntnis des Ursprungs unserer täglichen Konsumgüter werden immer wichtiger. Das zahlt nicht nur auf das Konto der persönlichen Lebensgestaltung ein, sondern schlägt sich auch in einer lokalen, regionalen Wertschöpfungskette und – damit verbunden – in kürzeren Transportwegen, kompakteren Produktionsprozessen und geringeren globalen Abhängigkeiten nieder.

 

Das steigende ökologische Bewusstsein innerhalb der Konsumgesellschaft hat auch Auswirkungen auf die Baubranche. Eine Rückkehr zu regionalen Baustoffen und Produkten steigert die Versorgungssicherheit, ermöglicht bessere Qualitätskontrollen und nährt die heimische Wirtschaft. Nicht zuletzt können auf diese Weise traditionelles Handwerk, ortstypische Bauweisen und Baumaterialien sowie alteingesessene Betriebe und KMU-Strukturen am Leben erhalten werden. Das ist ein Bekenntnis zu Baukultur.

 

In Zukunft werden wir uns nicht mehr nur fragen: Wieviel kostet ein Bauteil? Und welche konstruktiven und bauphysikalischen Eigenschaften hat es? Sondern auch: Woher stammt der Baustoff? Wie groß ist der ökologische Fußabdruck? Und welchem heimischen Betrieb kommt meine Investition zugute? Mit der Förderung regionaler Wertschöpfungsketten steigen auch die Möglichkeiten zu Recycling, Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy. Am Ende ist Regionalität ein Obolus für Identität und gegen globale Uniformität.

 

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