"Nachhaltigkeit braucht Lebenszyklus.
Lebenszyklus braucht Prozessinnovation."
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Digitalisierung als Motor für Prozessoptimierung

7. Kongress der IG Lebenszyklus Bau zeigt digitale Praxis im Lebenszyklus von Gebäuden auf / Neuer Online-Selbsttest zur Projektkultur unter www.erfolgreich-bauen.at.

 

 

 

 

Unter dem Motto „Zukunft passiert jetzt“ stand der 7. Kongress der IG Lebenszyklus Bau ganz im Zeichen der digitalen Transformation. Simultaneous Engineering, digitale Logistik- und Abrechnungsprozesse, Crowdinvesting, Automation, Predictive Maintenance und zahlreiche weitere Beispiele aus der Praxis – präsentiert von 33 Vortragenden aus allen Bereichen des Gebäudelebenszyklus – machten deutlich, dass digitale Lösungen bereits heute ein wesentlicher Hebel für die lebenszyklusorientierte Optimierung von Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb von Gebäuden sind. „Der digitale Zwilling lebt – auch in der Baubranche. Digitalisierung ist kein Zukunftsthema mehr. Sie findet bereits heute statt und trägt massiv zur Optimierung des gesamten Gebäudelebenszyklus bei“, betont Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON.

 

Digitalisierung berührt Mensch und Organisation

 

Dabei ist der Einsatz digitaler Instrumente kein Allheilmittel, sondern dient vielmehr als Motor für die Weiterentwicklung einer Branche, die unter intransparenten Prozessen und ineffizienten Organisationsstrukturen leidet. Basis für die notwendige Neuorientierung ist ein kultureller Wandel, der in einer partnerschaftlichen Projektkultur zwischen den Projektbeteiligten begründet ist.

 

Den Einfluss der gelebten Projektkultur auf den wirtschaftlichen Erfolg bei eigenen Projekten, können Bauherren und Projektbeteiligte jetzt unter www.erfolgreich-bauen.at testen. Als Basis für den Online-Selbsttest dient eine 2016 durchgeführte Studie der IG Lebenszyklus Bau, welche den direkten Zusammenhang zwischen Projektkultur und wirtschaftlichen Projekterfolg nachweisen konnte. „Der Online-Selbsttest schafft die Möglichkeit, das eigene Projekt auf zentrale Erfolgskriterien zu testen und in die Ergebnisse in die Studie einfließen zu lassen“, erklärt Wolfgang Kradischnig, DELTA, der das Projekt als Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus Bau vorantrieb.

 

Planen mit virtuellem Gebäude

 

Die Frage, ob die Planung dem Beispiel des Engineerings folgen kann, das bereits in virtuellen Fabriken Abläufe testet, wurde mit Vertretern aus der Bauwirtschaft sowie Planern, Beratern und Betreibern von Software-Start-Ups diskutiert. „Der Digitale Zwilling bringt auch im Baubereich mehr Planungssicherheit“, sagt Karl Friedl über das Planen mit BIM. Es ist möglich, komplexe Bauaufgaben mit mehr Zufriedenheit für alle Beteiligten zu bewältigen. „Wir können frühzeitig Teile mit ihren digitalen Eigenschaften zur Ausschreibung bringen“, so Prof. Christoph Achammer, ATP architekten ingenieure. Eigenschaften von Gebäudeteilen würden sich je nach Anwendergruppe unterschiedlich darstellen und daher auch nutzen lassen. So können zum Beispiel auch Feuerwehrpläne frühzeitig hinsichtlich einer Bauaufgabe getestet werden. Stephan Heid, Heid Schiefer Rechtsanwälte, empfiehlt jedenfalls eine vertragliche Absicherung für den Bauherren, was sowohl das Eigentum am Modell betrifft, als auch die Verwendung von digitalen Cloud-Lösungen.

 

Am Bau in Echtzeit reagieren

 

Dank unterstützender Baudokumentation ergeben sich für den Baustellenverantwortlichen bis zu sieben Wochenstunden an Zeitersparnis. „Wir sind überzeugter Nutzer“, sagt daher Gernot Wagner von der PORR AG und sieht den Erfolg der Einführung der Lösungen von PlanRadar durch die Akzeptanz im Unternehmen bestätigt. Auch beim Betriebsmanagement in Bezug auf die Baugeräte wird gezielt eine digitale Erfassung und Auswertung betrieben. Das garantiert mehr Kontrolle über die Betriebsmittel und ergibt weniger bürokratischen Aufwand. „Mit dem digitalen Planwesen sind auch in der Bauphase Änderungen noch gut möglich“, streicht Claudius Weingrill von der BIG das Ergebnis von Pilotprojekten hervor und ist froh, damit auch auf geänderte Rahmenbedingungen in Echtzeit reagieren zu können. 

 

Leichter finanzieren, rascher bewerten

 

Die Qualität der finanziellen Bewertung von Projekten oder Immobilien ist mit digitalen Lösungen besser geworden. „Transaktionskosten gehen massiv runter und der Durchlauf einer Bewertung wird beschleunigt“, sagt Erich Thewanger, KPMG. Das Start-Up-Unternehmen DataScience Service liefert die dafür notwendigen Daten und verspricht eine Arbeitsersparnis für Bewerter. Die dadurch gewonnene Sicherheit soll helfen, Vertrauen aufzubauen. „Bei mehr Finanzierungsvolumen kann dann gezielt noch individuelle Expertise einfließen“, sieht Peter Ulm von 6B47 Investors Potenzial für größere Deals. Ohnehin nimmt Crowdfunding zur Einbeziehung von Kleinanlegern als Markenbotschafter zu. Andreas Kettenhuber von der Kommunalkredit Austria sieht das als Option: „Mittelgroße Projekte auf örtlicher oder regionaler Ebene lassen sich damit gut abwickeln.“

 

Service Level steigern

 

Die Thyssen Group betreibt digitale Fehlersuche im Aufzugbetrieb und die „HoloLens“ von Microsoft wird eingesetzt, um im Immobilienbetrieb den Service Level zu steigern. Wartungstechniker können sich damit über Competence Center Hilfe holen. So berichtet Alexander Wallisch von Wien Energie vom Pilotprojekt mit der Datenbrille: „Das Schöne an den Dingen ist, je besser sie gestaltet und entwickelt sind, desto weniger Einschulungsbedarf ist notwendig.“ Für die Durchdringung mit der Technologie sei das Mitziehen der Partner wesentlich. Betriebliche Einsparungen, so ein weiteres Ergebnis des Panels, würden sich ergeben, wenn man vom gebäudebezogenen Denken zu einem personenbezogenen wechselt. Die Steigerung bei der Produktivität im Gebäude sei dabei ein wesentlicher Hebel.

 

 

Pressebereich

 

Download: Presseaussendung als PDF

 

Hochaufgelöste Fotos (Bild in neuem Tab öffnen. Alle Fotos aus der obigen Galerie können in hoher Auflösung angefordert werden):

 

Diskutierten die Chancen und Herausforderungen der digitalen Bau- und Immobilienwirtschaft: Christoph Achammer (ATP architekten ingenieure), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Erich Thewanger (KPMG), Karl Friedl (M.O.O.CON), Stephan Heid (Heid Schiefer Rechtsanwälte) und Daniel Cronin, Start-Up-Experte (v.l.n.r.)

 

Weitere Informationen:

 

Mag. Helene Fink
DieFink | Agentur für Kommunikation
+43 (0) 664 521 4389


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