"Nachhaltigkeit braucht Lebenszyklus.
Lebenszyklus braucht Prozessinnovation."
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Kongress 2016

Preisträger des Lebenszyklus-Awards 2016 stehen fest & Studie über 25 Projekte beweist den wirtschaftlichen Einfluss von partnerschaftlicher Projektkultur

 

Mehr als 200 interessierte Bauherren, Branchenmitglieder und Verantwortliche für Bauprojekte versammelten sich am 17. November 2016 im Rahmen des 6. Kongresses der IG Lebenszyklus Bau in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien. Das Programm setzte sich neben dem mitreißenden Eingangsvortrag von Karl-Heinz Land, Neuland, aus einer spannenden Podiumsdiskussion und Fachvorträgen rund um das Thema „Bauprojekte in einer digitalen Wirtschaft“ zusammen.

 

Video-Bericht zum 6. Kongress der IG Lebenszyklus Bau

 

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Mit dem 2016 erstmals ausgeschriebenen Lebenszyklus-Award holt die IG Lebenszyklus Bau jene Bauherren vor den Vorhang, die auf eine hohe Prozess-, Kultur- und Organisationsqualität setzen, um den Erfolg ihrer Bauprojekte sicherzustellen. Die insgesamt vier Preisträger aus Niederösterreich, der Steiermark und Wien wurden nun im Rahmen des jährlichen Herbstkongresses des Vereins in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien gekürt. Zudem präsentierten die rund 70 Mitgliedsunternehmen der IG Lebenszyklus Bau zahlreiche Neupublikationen für Bauherren, Auftraggeber und Projektverantwortliche zu den Top-Themen lebenszyklusorientiertes Planen, Bauen und Betreiben, Lebenszykluskosten-rechnung im Vergaberecht sowie Building Information Modeling (BIM) im Facility Management. Die Ergebnisse einer Studie über 25 Projekte aus dem Hoch- und Infrastrukturbau in Zusammenarbeit mit der TU Wien und der TU Graz belegen zudem den hohen Einfluss, den eine vom Bauherrn aktiv eingeforderte partnerschaftliche Projektkultur auf den wirtschaftlichen Erfolg von Bauprojekten hat.

Lebenszyklus-Award 2016: Projekte aus Niederösterreich, der Steiermark und Wien ausgezeichnet

 

Im Rahmen des Kongresses wurde erstmals der LEBENSZYKLUS-AWARD verliehen, welcher Prozess-, Kultur- und Organisationsqualität bei der Planung, Errichtung, Finanzierung und Bewirtschaftung von Gebäuden auszeichnet. Aus den 22 eingereichten Projekten wurden sieben Projekte nominiert, die anschließend vor der hochkarätig besetzten Jury antraten, um sich schließlich für den Lebenszyklus-Award zu qualifizieren. 

TIPP: Der LEBENSZYKLUS-AWARD wird auch 2017 wieder ausgeschrieben. Weitere Informationen folgen in Kürze.

 

Hier geht es zu den Preisträgern des LEBENSZYKLUS-AWARDS 2016

 

Studie: Projektkultur ist „Must-Have“ für den sorgfältigen Projektleiter

 

„Wenn Sie über Projektkultur reden, dann reden Sie über Geld“ – so lautet das zentrale Ergebnis einer Studie, die 2016 im Rahmen einer interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau in Kooperation mit der TU Wien und der TU Graz erstellt wurde. Dazu wurde der Zusammenhang zwischen der gelebten Projektkultur und dem wirtschaftlichen Erfolg  von 25 Neu- und Umbauprojekten öffentlicher und privater Bauherren im Hoch- und Infrastrukturbau untersucht. „Die Studienergebnisse zeigen einen hohen Einfluss der partnerschaftlichen Projektkultur auf den Projekterfolg, der sich z.B. durch die Einhaltung von Kosten, Terminen und Qualität definiert“, so Wolfgang Kradischnig, DELTA, Leiter der Arbeitsgruppe.

 

Leitfaden für lebenszyklusorientierte Infrastrukturbauten

 

Mit der Namensänderung von „IG Lebenszyklus Hochbau“ in „IG Lebenszyklus Bau“ integrierte der Verein Anfang 2016 den Infrastrukturbereich unter Beteiligung führender Unternehmen und Institutionen wie ASFINAG, ÖBB, Wiener Linien, TIWAG sowie der Tiroler Landesregierung. Bereits ein halbes Jahr später wird nun ein Leitfaden präsentiert, der Auftraggeber und Projektbeteiligte dabei unterstützt, eine Ausrichtung von Kostenentscheidungen auf den Lebenszyklus, einen projektphasenübergreifenden Wissenstransfer sowie die Berücksichtigung aller Kriterien der Nachhaltigkeit zu ermöglichen. „Im Bahn- und Straßenbau, Kraftwerks- und Siedlungswasserbau liegt es auf der Hand, dass sowohl im Hinblick auf die Kosten der späteren Kunden (Euro je km, kWh, m3 Wasser etc.), als auch bezüglich der Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft der gesamte Lebenszyklus des Bauwerkes zu betrachten ist“, ist Arbeitsgruppenleiter Walter Purrer, Initiative Kulturwandel Bau, überzeugt.

 

Leitfaden für öffentliche Bauherren: Lebenszykluskostenrechnung in der Vergabe

 

Der in Zusammenarbeit mit zahlreichen Mitgliedsunternehmen der IG Lebenszyklus Bau erarbeitete Leitfaden „Lebenszykluskostenrechnung in der Vergabe“ gibt in Ergänzung zu der im Oktober 2014 erschienenen Erstausgabe einen Überblick dazu, wie die gesamten über den Lebenszyklus eines Bauvorhabens anfallenden Kosten ermittelt und in eine Planerbeschaffung nach dem Bundesvergabegesetz eingebunden werden können. „Der Leitfaden versteht sich als praktisches Managementinstrument für öffentliche Bauherren, eine Grundlage für die Ausschreibung von Bauvorhaben auf der Basis einer Vollkostenberechnung über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg“, sagt dazu Erich Thewanger, KPMG, der den Leitfaden gemeinsam mit Helmut Floegl von der Donau Universität Krems in Zusammenarbeit mit zahlreichen Mitgliedsunternehmen des Vereins erarbeitete.

 

BIM: Digitales Planen, Errichten und Betreiben aus Sicht des Facility Managements

 

Die Digitalisierung stellt den bislang größten Wandel in der Baubranche dar. Ein in Zusammenarbeit mit der Facility Management Austria (FMA) erarbeiteter Folder gibt erstmals Überblick über Wirkung und Herausforderung von BIM für die Phasen Planung, Errichtung und Betrieb aus Sicht des Facility Managements.

Eine der wesentlichsten Veränderungen von Building Information Modeling (BIM) ist die Nutzung von Datenmodellen über den gesamten Lebenszyklus. Die gemeinsame Sprache BIM bietet den Projektpartnern und den Behörden belastbare Datenqualitäten. „Facility Information Management (FIM) meint jenen Prozess, im Zuge dessen der Facility Manager schon während der Planung bestimmt, welche Daten er aus dem BIM-Modell braucht und während der Bewirtschaftungsphase dann auch pflegt“, erklärt Alfred Waschl, CAFM, der die gemeinsam von IG Lebenszyklus Bau und FMA getragene Arbeitsgruppe leitete.

 

> Alle Publikationen inkl. des Berichts zur Studie können Sie kostenfrei bestellen.

 

„Digitaler Zwilling“ als Abbild der Realität

 

Wenn alle Projektbeteiligten an einem Datenmodell arbeiten, müssen Verantwortungen der am Bauprozess beteiligten Bereiche schnittstellenübergreifend formuliert und sichtbar für alle Beteiligten über den eigenen Leistungsbereich hinaus gehen. Das ist das Kernthema der IG Lebenszyklus Bau und wird auch 2017 vor dem Hintergrund neuer digitaler Möglichkeiten im Mittelpunkt der Aktivitäten des Vereins stehen.

„Die Chance, die wir in Zukunft haben, ist ein digitales Abbild der Realität, das zu jedem Zeitpunkt für alle Beteiligten im Bauprozess von der Planung über die Errichtung bis zum Betrieb verfügbar ist. Das ist ganz klar ein Prozessthema, für das es strukturelle, organisatorische und kulturelle Grundlagen braucht, die wir bei der IG Lebenszyklus Bau wie auch in den vergangenen Jahren 2017 weiterentwickeln werden,“ stellt Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, die Weichen für die Aktivitäten des Vereins 2017.


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