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Vereinsnews

 

„Lebenszyklus neu gedacht“: Unser Arbeitsjahr 2019

Im Rahmen der 2. Mitglieder- und Interessentenveranstaltung der IG Lebenszyklus Bau wurde die kontinuierliche Weiterentwicklung der Inhalte der IG Lebenszyklus Bau – Vom Gebäude zu dessen Umfeld – für das kommende Jahr präsentiert.

 

Mehr als 50 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung am 11. Dezember 2018 in den Räumlichkeiten von weXelerate. Neben einer kurzen Einleitung und Präsentation der Jahresergebnisse 2018 wurde die neuen Schwerpunktthemen anhand einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion eingeleitet.

 

„Alle Rahmenbedingungen, die wir unter dem Kürzel K.O.P.T (Kultur/Organisation/Prozess/Technologie) bisher analysiert haben, sind eine viel größere Herausforderung wenn wir über das einzelne Gebäude hinaus gehen. Wir werden – aus organisatorischer, kultureller und technologischer Sicht – auch heilige Kühe angreifen,“ kündigt Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure im Rahmen der Podiumsdiskussion mit Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, Siegfried Gierlinger, TU AKH, Walter Hammertinger, IC Projektentwicklung
 und Steffen Robbi, Austrian Institute of Technology (AIT) an. 

 

>> Hier finden Sie Fotos der Veranstaltung <<

>> Die Präsentation zum Jahresabschluss 2018 & Programm 2019 findet sich im Miglieder-Login-Bereich <<

 

Mobilität – Vernetzung – Verknappung

 

Ab 2019 werden die bisher entwickelten Grundlagen (siehe bisherige Publikationen) für ein ergebnisorientiertes, lebenszyklusoptimiertes Vorgehen bei Gebäuden unter den Schwerpunktthemen Mobilität, Vernetzung und Verknappung auf die Gebäude-Infrastruktur übersetzt. In Bezug auf Prozess, Organisation, Kultur & Technologie bei Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb von Gebäudeinfrastrukturen rücken diese im kommenden Jahr in den Fokus der Arbeitsgruppen.

 

>> Anmeldung zu den Arbeitsgruppen <<

 

Rahmenbedingungen für lebenszyklusorientierte Gebäude

 

 

Das von der IG Lebenszyklus Bau entwickelte 4-Säulen-Modell Organisation/ Kultur/Technologie/Prozesse – bisher zur Reduzierung von Verschwendungspotenzial im Sinne ökonomischer, ökologischer und sozio-kultureller Nachhaltigkeit auf Gebäudeebene angewendet – wird nun auf regulatorische Rahmenbedingungen, Raumordnung und Kreislaufwirtschaft im Umfeld von Gebäuden übersetzt.  Ziel ist, Verschwendungspotenziale in den drei Nachhaltigkeitsebenen Ökonomie, Ökologie und Sozio-Kultur zu identifizieren und Vorschläge einzubringen, wie diese durch lebenszyklusorientierte Ansätze reduziert werden können. Ausgangspunkt ist dabei das lebenszyklusorientierte Gebäude an sich und der Standort im Kontext seines Umfeldes.

 

Klaus Reisinger, iC consulenten & Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure in den Vorstand gewählt

 

Klaus Reisinger, iC consulenten & Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure unterstützen die IG Lebenszyklus Bau in Ihrer neuen Vorstandsfunktion

Neben den zahlreichen Weiterentwicklungen auf inhaltlicher Ebene wurden Klaus Reisinger und Christoph M. Achammer einstimmig in den Vorstand des Vereins gewählt. Klaus Reisinger, ein jahrelanger engagierter Begleiter der IG Lebenszyklus Bau, übernimmt diese Aufgabe in seiner neuen Rolle als Partner von iC consultenten und wird vor allem den Bereich Gebäudetechnik vorantreiben. Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure, der bereits vor einigen Jahren zum Ehrenvorstand gewählt wurde, wird sich künftig vor allem in die Weiterentwicklung der Vereinsagenda einbringen.

 

 


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Neue Grundlagen für die digitale Bau- und Immobilienbranche

Die digitale Transformation treibt das Tempo fast aller Geschäftsprozesse in allen Branchen an und sorgt zeitgleich für mehr Komplexität. Parallel dazu steigt die Fähigkeit, diese Komplexität durch digitale Lösungen zu bewältigen. Um Bauherren und Projektbeteiligte von Gebäuden in technischer, organisatorischer, rechtlicher und kultureller Hinsicht zu unterstützen, haben die Mitgliedsunternehmen der IG Lebenszyklus Bau 2018 neue Modelle und Leitfäden erarbeitet, die nun im Rahmen des jährlichen Herbstkongresses des Vereins in der Wirtschaftskammer Österreich präsentiert wurden. Mit dem diesjährigen Lebenszyklus-Award wurde die Landgemeinde Keutschach am See/Kärnten für das Projekt Aussichtsturm am Pyramidenkogel ausgezeichnet. Und einen weiteren Preisträger gab es im Rahmen der Start-Up-Battle in der Wirtschaftskammer Österreich: Hier konnte sich das iDWELL GmbH als Publikumsliebling durchsetzen.

 

8. IG Lebenszyklus Kongress, 14.11.2018, WKO Wien

„Ein Gebäude ohne digitalen Zwilling ist wie ein Computer ohne Betriebssystem und wird in Zukunft nicht mehr verkaufbar sein,“ ist Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, überzeugt vom Siegeszug des Digitalen Zwillings in der Baubranche.

 

Es ist unter anderem der digitale Gebäudezwilling, der die Art und Weise der Zusammenarbeit aller Gewerke bei Immobilienprojekten derzeit massiv verändert. Er erfordert stärkeres integrales Arbeiten der beteiligten Unternehmen und führt zu Transparenz und zu einem Aufweichen traditioneller Gewerkelogiken. Während Simulationen erleichtert werden und Systeme früher oder später lernen, autonom zu agieren (KI), fordert der digitale Wandel vom Bauherrn und seinem Team, sich auch kulturell und strukturell vorzubereiten.

 

➤ Hier geht’s zur Bildergalerie

➤ Hier finden Sie die Videos zum Lebenszyklus-Award 2018

➤ Online-Bestellung der neuen Publikationen der IG Lebenszyklus Bau

K.O.P.T.-Modell: Grundlage für erfolgreiche Projektarbeit

 

Um dies zu erleichtern, wurde nun aufbauend auf den bereits von der IG Lebenszyklus Bau erarbeiteten Säulen Kultur, Organisation und Prozesse, das K.O.P.T.-Modell erarbeitet. Als Abkürzung stehend für Kultur, Organisation, Prozess und Technologie beschreibt dieses Modell anhand von klar definierten Leitplanken, wie erfolgreiche Projektarbeit in einer zunehmend volatilen, dynamischen, vernetzten und vor allem digitalisierten Immobilienwelt funktionieren kann.

 

„Mit dem K.O.P.T-Modell schließen wir den Kreis vom kulturellen Wandel zu technologischen Entwicklungen. Erfolgreiche und zukunftsweisende Immobilienprojekte setzen ein Arbeiten mit agilen und klassischen Methoden sowie das Denken im Digitalen Zwilling voraus,“ betont Wolfgang Kradischnig, DELTA, der gemeinsam mit Karl Friedl die Arbeitsgruppe leitete und als DBS-Clubmitglied federführend an der Entwicklung des neuen Modells beteiligt war.

 

Strategien für neue Geschäftsmodelle

 

So unterschiedlich Geschäftsmodelle und individuelle Ziele der einzelnen Marktteilnehmer in der Immobilienwirtschaft auch sind, die wesentlichen Vorteile der Digitalisierung sind für alle Branchenteilnehmer gleichermaßen nutzenbringend.

 

„Unser Leitfaden soll Branchenteilnehmern dabei helfen, den individuellen Mehrwert von Schlagworten wie Kosteneffizienz, Produktivität und Skalierbarkeit durch die richtigen Fragestellungen sichtbar zu machen,“ betont Erich Thewanger, KPMG.

 

So bietet der Leitfaden „Digitale Geschäfts- und Betriebsmodelle in der Wertschöpfungskette von Immobilien“ einen praxisnahen Einstieg in die Entwicklung einer Digitalstrategie – unter Berücksichtigung von Plattform-Architektur und Cloud-Migration. Ebenso werden Grundlagen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit im Gebäudelebenszyklus behandelt. 

 

„Digitalisierung & Recht“: vergabe- und vertragsrechtliche Grundlagen

 

Die von der Plattform 4.0 initiierte und von der IG Lebenszyklus Bau entsprechend begleitete Schrift „BIM in der Praxis: Digitalisierung und Recht“ verschafft Überblick zu vergabe- und vertragsrechtlichen Grundlagen, die rund um BIM im Gebäudelebenszyklus zu beachten sind.

„BIM stellt eine wirklich tolle Chance für die Baubranche dar, dabei darf aber die Regelung der für BIM notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen mit klarer Zuweisung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie die Beschreibung der für BIM neuen Leistungsbilder auf keinen Fall unterschätzt werden,“ betont Thomas Anderl, Wolf Theiss Rechtsanwälte, der die Schrift federführend für die Plattform 4.0 koordinierte.

 

„Die Digitalisierung ist angekommen – auch im Recht: Fragen des Leistungsbildes und der Haftung, des Urheberrechts, des Datenschutzes – und generell der neuen Kooperationsformen –  sind vorausschauend in den Verträgen zu klären,“ ergänzt Stephan Heid, dessen Kanzlei Heid und Partner Rechtsanwälte die Schrift von Seiten der IG Lebenszyklus Bau begleitet hat.

 

Gebäudeübergreifende Energiesysteme

 

Die Energiewirtschaft ist im Umbruch. Durch die Verknappung von Ressourcen und durch die Bestrebungen, die Klimaziele zu erreichen, müssen neue Wege in der Energieversorgung gegangen werden. Lokale Energiesysteme, die mit vor Ort verfügbaren erneuerbaren Energieträgern betrieben werden, sind daher gefragt.

 

Grim: „Die Technologien für solche Energiesysteme sind vorhanden, jedoch gibt es eine Fülle von organisatorischen, rechtlichen, ökonomischen und auch technischen Herausforderungen, die eine verstärkte Umsetzung erschweren.“

 

Der unter der Leitung von Margot Grim, e7, entwickelte Praxisleitfaden dient als Unterstützung für Entscheidungsträger und richtet sich an Stadtentwickler, Energieversorger sowie Bauträger und sämtliche Akteure, die bei der Entstehung neuer Energienetze in der Stadt beteiligt sind. Er zeigt die Herausforderungen sowie die Chancen und den Nutzen bei der Umsetzung und auch die Handlungsfelder einzelner Akteure, die eine raschere Umsetzung erleichtern.

 

Ausgezeichnet: Aussichtsturm am Pyramidenkogel erhält Lebenszyklus-Award 2018

 

Der Aussichtsturm am Pyramidenkogel der Gemeinde Keutschach am See in Kärnten ist Wahrzeichen und Symbol, Architekturdenkmal und Infrastrukturprojekt zugleich. 2006 entschied die Gemeinde, das bisherige Ausflugsziel, einen Beton-Aussichtsturm aus den 1960er-Jahren, zu ersetzen. In einem intensiven Prozess mit dem Gemeinderat entwickelte Hans Steiner ein kooperatives Wettbewerbsverfahren (Architektur/Ingenieurbau). Entstanden ist die starke Vision eines Holzturms – für den Bau wurde  das Holz aus der Region (Glocknerholz) verwendet – der inzwischen rund 350.000 Besucherinnen jährlich nach Keutschach bringt.

 

„Das kooperative Ideenfindungsverfahren in der Initiierungsphase zeugt von Mut und Innovation im Vergabeprozess. Zudem wurde das Projekt über alle Phasen der Planung, des Baus und Betriebs bis zur Nachnutzung hinweg gut geplant. Hinsichtlich der Organisation sind sowohl der Einsatz eines Digitalen Zwillings als auch eine Nutzung von Sensitivitätsmodellen  und Windkanal-Versuchen hervorzuheben,“ begründet Juryvorsitzender Gerald Goger, TU Wien, die Prämierung des Projekts.

 

Gerhard Oleschko, Bauherr der Gemeinde Keutschach und Unternehmensberater Friedrich Morri, als ehemaliger Geschäftsführer der Errichtungsgesellschaft, nahmen gemeinsam mit Hans Steiner, als Vorsitzender des Baubeirates den Preis persönlich entgegen. „Mit der Verleihung dieses überregionalen Preises erhält die hohe Planungs- und Ausführungsqualität dieses Sonderbauwerks Sichtbarkeit über die Landesgrenzen hinaus. Wir hoffen, dass wir damit auch andere Bauherren davon überzeugen können, dass innovative Wege auch bei öffentlichen Gebäuden zielführend sind,“ betont Gerhard Oleschko stellvertretend für das Team aus Kärnten.

Bilder von der Pressekonferenz am 14.11.2018


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Arbeiterkammer Niederösterreich als Vorzeigeprojekt

Erstes Bauherren-Forum in Niederösterreich stellt lebenszyklusorientiertes Vorgehen bei Bauprojekten in den Fokus
Bauprojekte der öffentlichen Hand machen oftmals Schlagzeilen mit überschrittenen Zeit- und Kostenplänen. Beim Neubau des ArbeitnehmerInnen-Zentrums (ANZ) in St. Pölten konnten nicht nur zeitliche und budgetäre Vorgaben exakt eingehalten werden. Das ANZ besticht auch durch ein tätigkeitsorientiertes Bürokonzept, welches durch hohe technische Standards dem digitalen Zeitalter gerecht wird. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren wurden jetzt im Rahmen eines Bauherren-Forums, initiiert von der IG Lebenszyklus Bau, diskutiert. Im Vordergrund standen eine präzise, auf den Lebenszyklus des Gebäudes und die Nutzerbedürfnisse ausgerichtete, Bestellqualität der Arbeiterkammer und ein ganzheitlich arbeitendes, partnerschaftliches Team.

 

„Die Prozess- und Gebäudeentwicklung fand als parallel stattfindender Arbeitsprozess unter Einbindung aller Beteiligten statt. Daher konnten individuell auf die Arbeitssituation angepasste Arbeitsplätze errichtet werden,“ erklärt Bettina Heise, Direktorin der AK NÖ, die den Bau des Projektes von Anfang an begleitete.

 

Von Anfang an setzte man im Planungs- und Errichtungsprozess auf Qualität und Transparenz. Der Einsatz moderner Technologien ermöglicht nun im Betrieb das sofortige Reagieren und die zentrale Optimierung von Prozessen. Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der von der IG Lebenszyklus Bau definierten drei Säulen erfolgreicher Bauprojekte: eine ergebnisorientierte Organisation, eine partnerschaftliche Kultur sowie lebenszyklusorientierte Prozesse.

 

„In den Modellen der IG Lebenszyklus Bau ist klar definiert, wer welche Verantwortung trägt und wie die Rollen im Bauprojekt vergeben werden können. Ein Bauprojekt ist wie ein Unternehmen auf Zeit. Wer das nicht verstanden hat, dem wird auch die Digitalisierung im Bauprozess nichts nutzen“, ist Friedl überzeugt.

 

Warum der Einsatz von Building Information Modeling (BIM) in der Praxis zu einem ganzheitlichen und betriebsfokussierten Planungs- und Bauprozess beiträgt, erklärte im Anschluss der BIM-Experte Christoph Eichler, Office for Digital Engineering (ODE). Eichler: „BIM ist die Sprache der digitalisierten Bauwirtschaft im 21. Jahrhundert. Diese geht auf den Kontext unserer menschlichen Sprache zurück und vermag die verschiedenen Fachsprachen zu integrieren. BIM ist zentrale Analyseinstanz, Kommunikation und Prozesssteuerung zugleich.“    

Im Anschluss an rege Tischdiskussionen nahmen die Teilnehmer an einer Führung durch das neu erbaute ArbeitnehmerInnen-Zentrum teil.

 

Über das Projekt

 

Auf Grund des personellen Wachstums und der begrenzten Flächen am Zentralstandort in der Wiener Windmühlgasse waren die Abteilungen der AK Niederösterreich auf mehrere Standorte in Wien verteilt. Diese Situation erschwerte die interne Kommunikation, die Personalentwicklung sowie die fachliche Führung der MitarbeiterInnen. Mit der Umsetzung eines tätigkeitsorientierten Bürokonzeptes, das dem digitalen Zeitalter gerecht wird, nimmt die Arbeiterkammer Niederösterreich eine Vorreiterrolle im öffentlichen Sektor in Österreich ein. Mit dem 16.000m2 ArbeitnehmerInnen-Zentrums (ANZ) wurden Platz für Arbeitsplätze von 300 MitarbeiterInnen, drei Veranstaltungssäle für bis zu 400 Personen, drei Seminarräume, Workshopbereich für Schulen, Restaurant und ein Café geschaffen.


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Digitale Lösungen im Lebenszyklus von Bauwerken

Unter dem Motto „Digitale Lösungen im Lebenszyklus von Bauwerken“ versammelten sich rund 70 Personen im Rahmen der Mitglieder- und Interessentenveranstaltung der IG Lebenszyklus Bau in den Räumlichkeiten des Innovation Hubs weXelerate. Für die Teilnehmer von besonderem Interesse war der hochkarätig besetzte Bauherren-Talk zu digitalen Brennpunkten aus Bauherren-Sicht, welcher interessante Einblicke in aktuelle Fragestellungen aus Sicht von Auftraggebern und Dienstleistern gewährte. Wer die Diskussion verpasst hat, kann sie unter www.facebook.com/IGLebenszyklusBau/videos abrufen.

 

Weitere Programmpunkte waren die Vorstellung des 2018 gegründeten DBS-Clubs, das Start-Up-Battle sechs ausgewählter Jungunternehmer, die ihre digitalen Lösungen für den Gebäudelebenszyklus präsentierten, sowie der Vortrag von Felix Faltin, Speedinvest, welcher Einblicke in die Welt des Corporate Venture Capitals gab.

 

> Alle Präsentationen stehen im Mitgliederbereich zur Verfügung.

 

 

DBS-Club 2018 – Digital Building Solutions

 

Petra Hauser, Exponential Business Hub, präsentierte im Rahmen der Versammlung den neu gegründeten DBS-Club, eine Initiative der IG Lebenszyklus Bau, in dessen Rahmen Prototypen für die digitale Bau- und Immobilienwirtschaft entwickelt werden. Im Rahmen des intensiven Workshopprogramms erarbeiten Partner und Mitglieder der IG Lebenszyklus Bau unter Einbindung von Start-Ups und Experten verschiedenster Branchen konkrete Prototypen in der Planung, Errichtung, Finanzierung und im Betrieb von Gebäuden.

 

> Alle Informationen zum DBS-Club: www.dbs-club.at

 

 

IG Lebenszyklus Bau: Trägerorganisation der Plattform 4.0

 

Große Neuigkeiten gibt es auch von der organisatorischen Seite: Die IG Lebenszyklus Bau wird neben dem ÖBV, ÖIAV, der FMA, WKO, dem Hauptverband der Gerichtssachverständigen und Austrian Standards eine weitere Trägerorganisation der Plattform 4.0.

 

Jede Trägerorganisation konzentriert sich dabei auf ihre Kernkompetenz: Im Fall der IG Lebenszyklus Bau bedeutet dies die Fokussierung auf die Optimierung von Prozess, Organisation und Kultur vor dem Hintergrund digitaler Lösungen für Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb von Hochbauten. Veranstaltungen und Arbeitsgruppen zur Digitalisierung in der Baubranche werden unter allen Trägerorganisationen abgestimmt, Arbeitsergebnisse harmonisiert und ggf. in gemeinsamen Schriften veröffentlicht.

 

Im Zuge dieser Neuerung legt Walter Purrer im Einvernehmen mit dem Vorstand sein Mandat per 1. Juli 2018 zurück. Wir bedanken uns für sein Engagement für den lebenszyklusorientierten Infrastrukturbau und eine partnerschaftliche Projektkultur! Die derzeitigen Vorstandsmitglieder sind daher Wolfgang Kradischnig, DELTA Stephan Heid, Heid Schiefer Rechtsanwälte Erich Thewanger, KPMG Karl Friedl, M.O.O.CON, welche zeitnah einen entsprechenden Vorschlag zur Erweiterung des Vorstands einbringen.

 

 

Die vergangene Mitglieder- und Interessentenveranstaltung in Bildern

Details zu den Start-Ups

 

www.gbuilder.com

GBuilder ist die erste Software, die BIM, eine web-basierte Benutzerschnittstelle und dynamische 3D / VR / AR -Modelle in eine einzige lückenlose Software integriert. GBuilder sorgt dafür, dass die richtigen Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Der ganze Vorgang wird durch eine visuelle und benutzerfreundliche web-basierte Benutzerschnittstele behandelt. Alle Materialien, die Benutzer, das Drucken, die Extra-Arbeiten, die Nachrichtenübermittlung, die Anhänge und die Bestätigung der Materialien werden im GBKern behalten.

 

www.bauplanungen.de

Das Netzwerk aller Baubeteiligten: Über das Online-Portal Bauplanungen.de können sich sämtliche Baubeteiligte objektiv präsentieren. Menschen mit Bauvorhaben können schnell und kostenlos Spezialisten und Unternehmen finden, für die Bauen eine Berufung ist. Die Idee ist eine umfassende Plattform von Bauprofis für Bauprofis mit vielen Mehrwerten.

 

www.scaffeye.de

SCAFFEYE ist Gerüstbau weitergedacht: Zu einem Gerüst haben viele Unternehmen und Personen Zugang. Das, sowie die verpflichtende Sicherheitsprüfung durch die Gerüstnutzer birgt vor allem für den Gerüstersteller Risiken und Kosten. SCAFFEYE ist die perfekte digitale Lösung zur zentralen Verwaltung jedes Gerüstes. SCAFFEYE schafft Sicherheit und Transparenz und spart als vielseitiges, digitales Werkzeug effektiv Zeit und Kosten. Zudem erlaubt SCAFFEYE eine rechtssichere und unkomplizierte Sicherheitsprüfung jedes Gerüstes per Smartphone.

 

www.moselcopter.de

Mehr als nur Luftaufnahmen: Moselcopter realisiert Luft- und Bodenaufnahmen, Raumvisualisierungen, 3D-Modelle oder maßstabsgetreue Vermessungen für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche. Ob für Bauherren, Architekten, Handwerker oder für Immobilienmakler, Gutachter und Sachverständige sowie für Feuerwehr und Polizei – Moselcopter bietet auf den unterschiedlichsten Einsatzfeldern passende Lösungen für die jeweiligen Kundenbedürfnisse.

 

www.xioneer.com

Xioneer Systems produziert professionelle high-performance 3D-Drucker für unterschiedlichste Wirtschaftsbereiche. Die 3D-Drucker werden vor allem in der Prototypenentwicklung und der Kleinserienfertigung eingesetzt. Dank patentierter Technologien erfüllen die 3D-Drucker von Xioneer Systems die höchsten Anforderungen hinsichtlich Qualität, Zuverlässigkeit, und Effizienz. Die vergleichsweise günstigen Preise ermöglichen es kleinen und mittleren Unternehmen die Vorteile des 3D-Drucks zu nutzen.

 

Hanging Gardens

Die Verbindung von Natur und High-Tech ermöglicht vielfältige Lösungen für vertikale Begrünung. Ein, auf Basis jahrelanger Erfahrung, neu entwickeltes modulares fassadengebundenes Begrünungssystem läßt sämtliche Optionen zu: Grüne Wände in jeder Form und Größenordnung – von einem bis hin zu mehreren 100 Quadratmetern, automatisch bewässert und mit geringem Energieverbrauch. Das System läßt sich sowohl im Außen- als auch im Innenbereich einsetzen und erzielt nicht nur optisch positive Effekte, sondern verbessert auch das (Raum-)Klima und die Luftqualität.


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Modernes Bauen mit hoher Qualität

Bauherren Forum in Wien zeigt anhand der Modernisierung des Orthopädischen Spital Speising Optimierungspotenziale bei Bauprozessen auf

 

Unter dem Motto „Modernes Bauen mit hoher Qualität“ informierten sich knapp 50 Bauherren und Branchenvertreter im Rahmen des Bauherren Forums am 8. Mai 2018 über das passende Vorgehen für ihre Gebäude. Die drei Säulen erfolgreicher Bauprojekte: Organisation, Kultur und Prozesse wurden den Teilnehmern bei der Veranstaltung innerhalb von Diskussionsrunden näher gebracht. Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, tritt bereits seit vielen Jahren für eine Trendumkehr der Branche in Richtung klarer Verantwortlichkeiten und gründlicher Bestellqualiät seitens des Bauherrn ein. Eine gebündelte Verantwortung stellt für ihn die Basis eines erfolgreichen Bauprojektes dar.

 

 

Werthaltung ist während des gesamten Bauprozesses für Erfolg verantwortlich

 

Für David Pötz, Geschäftsführer des Orthopädischen Spital Speising ist klar, dass der Erfolg eines Bauprojektes nicht nur von einer integralen Planung und Lebenszyklusorientierung abhängt: „Für uns waren besonders Werte wie Vertrauen, Transparenz, Respekt und Achtsamkeit für den Erfolg der Renovierung und Erweiterung des Orthopädischen Spital Speising entscheidend“, so Pötz. Besonders stolz ist der Geschäftsführer Österreichs führender Fachklinik für Orthopädie auch auf die Tatsache, dass während des gesamten seit 2001 währenden umfassenden Umbaus – darin enthalten die Errichtung einer neuen Eingangs- und Ambulanzhalle, neuer Bettenstationen, die deutliche Erweiterung der OP Kapazitäten samt neuer Tagesklinik, die Eröffnung einer Abteilung für Akutgeriatrie und einer neuen Zentralsterilisationseinheit sowie eines Kindergartens – der Betrieb durchgehend fortgesetzt werden konnte. Durch Auftraggeberklarheit und eine intensive Planungsphase konnte man so die infrastrukturelle Grundlage schaffen, die einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass die Versorgungsleistung des Spitals seit 2001 bei unveränderter Bettenkapazität verdoppelt werden konnte.

Über das Best Practice Beispiel

 

Modernes Bauen mit hoher Qualität: In den vergangenen zehn Jahren ist das Orthopädische Spital Speising, Österreichs führende Fachklinik für Orthopädie und Teil der Vinzenz Gruppe, rundum erneuert und ausgebaut worden. Dazu zählen unter anderem die Errichtung einer neuen Eingangshalle, neue Bettenstationen, die Eröffnung einer Abteilung für Akutgeriatrie, eine neue Zentralsterilisationseinheit und ein Kindergarten. Eine moderne, energieeffiziente Bauweise, die Verwendung nachhaltiger Materialien und die generelle Umstellung von Ölheizung auf Fernwärme zeichnen das Best Practice Speising aus. Das Orthopädische Spital Speising wurde daher auch mit dem Energiemanagementsystem ISO EN 5000-1, das jährliche Audits vorsieht, zertifiziert. In der Zentralsterilisation, die fünf Kliniken in Wien versorgt, gelten darüber hinaus höchste Hygienestandards.

 


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Digitalisierung in der Energiebranche

Wien Energie ist seit 2017 Mitglied der IG Lebenszyklus Bau – wir freuen uns, den größten Energieversorger Österreichs für unsere Tätigkeiten begeistern zu können. Wir haben Thomas Angerer gefragt, wie sich die Digitalisierung im Unternehmen bemerkbar macht und was seine Motivation ist, Teil der IG Lebenszyklus Bau zu sein.

 

Inwiefern haben Sie die Digitalisierung bereits in Ihrem Unternehmen zu spüren bekommen?

 

Die Energiebranche wandelt sich durch die Digitalisierung ganz massiv. Das spüren wir nicht nur, sondern wir nutzen aktiv die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch die Veränderung auftun. Dabei geht es etwa darum, unsere Prozesse und Technologien durch den technischen Fortschritt effizienter zu machen. Mit dem Chatbot BotTina hat Wien Energie beispielsweise erfolgreich einen neuen, digitalen Kommunikationskanal im Kundenservice etabliert. Der Chatbot beantwortet vollautomatisiert und rund um die Uhr allgemeine Kundenanfragen – so bleibt im Service-Center mehr Zeit für komplexe und individuelle Anliegen. 

 

Auch auf die Produktentwicklung hat die Digitalisierung enorme Auswirkungen. Im Stadtentwicklungsgebiet VIERTEL ZWEI in der Krieau arbeiten wir gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern an neuen Services und Produkten wie innovativen Energietarifen und binden dafür auch Technologien wie Blockchain ein. Wie die Energiezukunft ausschauen könnte, erforschen wir auch in der Seestadt Aspern. Gemeinsam mit Siemens und den Wiener Netzen entwickeln wir im Rahmen der Aspern Smart City Research nachhaltige Energieversorgungslösungen. Nicht Einzelelemente, sondern die komplexen Zusammenhänge des Energiesystems werden anhand realer Daten aus dem Stromnetz, von verschiedenen Gebäuden, Wetterdaten und nicht zuletzt die Energiedaten der User beforscht. Dieser integrative Ansatz zeichnet das Forschungsprojekt aus. 

 

Was war Ihre Motivation, bei der IG Lebenszyklus Bau beizutreten?

 

Auch bei der IG Lebenszyklus geht es um einen integrativen Ansatz. Wir sind überzeugt, dass eine ganzheitliche Betrachtung nicht nur uns, sondern auch unseren Kundinnen und Kunden klare Vorteile bringt. Als Vertriebs- und Infrastrukturunternehmen betreut Wien Energie Kundinnen und Kunden von der Projektentwicklung, zur Errichtung bis hin zur laufenden Servicierung – und das mit langjähriger Erfahrung. Die Digitalisierung hat uns aber auch gezeigt, wie wichtig Vernetzung ist. Wir öffnen unser Unternehmen und kooperieren mit Forschungseinrichtungen und Start-Ups. Diesen Weg gehen wir mit der branchenübergreifenden Zusammenarbeit über die IG Lebenszyklus Bau weiter. Hier können wir uns mit allen Beteiligten am „Lebenszyklus“ eines Bauvorhabens vernetzen, Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und profitieren.


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Mehr als BIM: Bauwirtschaft arbeitet am digitalen Zwilling

Unter dem Motto „Brennpunkt Digitalisierung“ präsentieren wir unser Jahresprogramm 2018. Fazit: Die Anwendung von Building Information Modeling (BIM) alleine ist zu wenig, um den Nutzen digitaler Technologien im Gebäudelebenszyklus maximal ausschöpfen zu können.

 

  • Rund 50 Unternehmen arbeiten gemeinsam an gewerksübergreifenden Gesamtlösungen für den digitalen Zwilling im Gebäudelebenszyklus
  • DBS-Club schafft Prototypen
  • Lebenszyklus-Award 2018 zeichnet innovative Bauherren aus
 

Einzelne Gewerke seien in der Anwendung digitaler Technologien zwar schon sehr weit, jetzt gehe es aber darum, diese funktional miteinander zu verknüpfen. „Wir laufen Gefahr, mit einzelnen Insellösungen an den Bedürfnissen von Bauherren und Nutzern vorbei zu entwickeln, wenn wir jetzt nicht beginnen, eine gewerksübergreifende Gesamtfunktion zu definieren“, betont Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON. Mehr als 50 Unternehmen und rund 100 Personen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft erarbeiten 2018 daher die dafür notwendigen Grundlagen in technischer, organisatorischer, rechtlicher und kultureller Hinsicht. Im Rahmen des eigens gegründeten DBS-Clubs (Digital Building Solutions) wird zudem an Prototypen zu konkreten Anwendungsfeldern gearbeitet. Und mit der Ausschreibung des Lebenszyklus-Awards 2018 schließt sich der Kreis dann in Richtung praktische Umsetzung: Zum zweiten Mal in Folge werden in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), der Wirtschaftskammer Österreich und weiteren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Bauherren und Institutionen für eine hohe Prozess-, Kultur- und Organisationsqualität bei der Planung, Finanzierung, Errichtung und Bewirtschaftung ihrer Hoch- und Infrastrukturbauten ausgezeichnet.

 

Alle Informationen zur Einreichung finden sich hier. 

 

„Anders, als bei anderen Auszeichnungen der Branche, steht beim Lebenszyklus-Award nicht so sehr das Ergebnis, sondern viel mehr der Prozess im Mittelpunkt,“ betont Juryvorsitzender Gerald Goger von der TU Wien. Denn, so die These: Stimmt der Prozess, so stimmt auch das Ergebnis. Bis 31. Mai 2018 können Bauherren, Institutionen und Gemeinden Neubauten und Revitalisierungen aus dem Hoch- und Tiefbau im gesamten deutschsprachigen Raum einreichen. Lebenszyklusorientierte Infrastrukturprojekte werden zudem eigens mit einem „Special-Award“ ausgezeichnet.

Auch in den vom Verein jährlich organisierten Arbeitsgruppen werden heuer aktuelle Fragen der Digitalisierung vor dem Hintergrund entsprechender Prozess-, Kultur- und Organisationsqualitäten bearbeitet.

Digitale Knochenarbeit

 

„Abseits von neuen Tools, Start-Ups und Innovation-Hubs sind es die notwendigen Vorarbeiten, Bereinigungen, Konsolidierungserfordernisse, etc. in unseren Systemarchitekturen, Datenbeständen und Prozessmodellen, auf die wir den Fokus legen müssen. Das ist harte Knochenarbeit, die jemand leisten muss“, ist Erich Thewanger, KPMG, überzeugt. Gemeinsam mit Michael Karl, DELTA, Experte für IT und Datenschutz, leitet Thewanger die Arbeitsgruppe „IT & Digitalisierung“, in deren Rahmen die derzeit absehbaren Trends, Entwicklungen, Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung auf die Realität der derzeitigen Arbeitsumgebungen und (IT-) Systemen projiziert werden sollen.

 

Agile Netzwerke im Hoch- und Infrastrukturbau

 

„In der Bauwirtschaft bedarf es einer stärkeren Zusammenführung zwischen den Gewerken, einer Vertrauenskultur sowie einer klaren Definition jener Möglichkeiten, die durch Digitalisierung für Bauherren entstehen“, hält Wolfgang Kradischnig, DELTA, fest, als er den Fokus der von ihm und Karl Friedl geleiteten Arbeitsgruppe verrät, welche sich mit den strukturellen und kulturellen Herausforderungen vor dem Hintergrund der Digitalisierung beschäftigt. Im Sinne agiler Netzwerke werden die Chancen und Potenziale des dynamischen Modells eines digitalen Zwillings „as it is“ über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes bearbeitet.

 

Und auch der Infrastrukturbereich kommt bei der IG Lebenszyklus Bau 2018 nicht zu kurz: Die Verbesserung der Kooperation bei Bauprojekten ist Kernthema der von Walter Purrer geleiteten Arbeitsgruppe „Agilität im Infrastrukturbau“, deren Ziel die Umsetzung erarbeiteter Grundlagen zur Verbesserung der Kooperation in der Bauwirtschaft ist.

 

Rechtliche Fragen sind zu lösen

 

Digitale Projektlösungen schaffen nicht nur eine hohe Nachvollziehbarkeit, Sicherheit und Transparenz, sondern werfen auch eine Menge rechtlicher Fragen und Problemstellungen auf. „Um das technische und wirtschaftliche Potenzial digitaler Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können, müssen wir die rechtlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen abstecken und klären“, beschreibt Stephan Heid, Heid Schiefer Rechtsanwälte, das Ziel der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe. Der in Arbeit befindliche Leitfaden werde sich unter anderem mit der vertraglichen Einbettung von digitalen Lösungen, dem Umgang mit Lizenzen und Nutzungsvereinbarungen (insbesondere Erteilung/Regelung von Nutzungsrechten und Nutzungsbewilligungen) sowie mit dem Recht der Datenverarbeitung (Datenschutzgesetz und EU Datenschutz Grundverordnung – DSGVO) beschäftigen.

 

Künftige Energiesysteme werden komplexer

 

Sollen die Ziele zum Klimaschutz erreicht werden, müssen sich neben effizienten Gebäuden auch unsere Energiesysteme ändern. Werden lokale erneuerbare Energieträger verstärkt eingesetzt, so werden die Systeme komplexer, da die Erzeugung dezentraler erfolgt. Einerseits ist für das Funktionieren solcher Systeme ein gutes Demand Side Management nötig, aber auch andere Prozesse und Geschäftsmodelle, da mehr Stakeholder involviert und die Erstinvestitionen meist höher sind. Dafür sind aber die laufenden Kosten durch die kostenfreien Energieträger niedriger. „Eine lebenszyklusorientierte Betrachtung dieser Systeme macht vor diesem Hintergrund Sinn“, so Margot Grim von der e7 Energie Markt Analyse, die heuer die betreffende Arbeitsgruppe „Lebenszyklusorientierte Energiesysteme für den Gebäudeverbund mit lokalen, erneuerbaren Energieträgern“ leitet. In dieser Gruppe sollen solche Methoden und Geschäftsmodelle erarbeitet werden, um Entscheidungsträgern hilfreiche Instrumente für ihre Projekte in die Hand zu geben.

 

DBS-Club 2018: Prototypen für die digitale Bau- und Immobilienwirtschaft

 

Die 2017 von der IG Lebenszyklus Bau ins Leben gerufene Start-Up-Initiative Digital Building Solutions (DBS) hat gezeigt, dass allem voran definiert werden muss, wo die größten Chancen und Potenziale in der Branche im Hinblick auf digitale Lösungen liegen. Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Vorjahr, wurde jetzt der DBS-Club als permanenter Innovation Hub für die Baubranche gegründet.

 

Im Rahmen des intensiven Workshop-Programms erarbeiten Unternehmen aus allen Bereichen des Gebäudelebenszyklus 2018 unter Einbindung von Start-Ups und Experten verschiedenster Branchen konkrete Prototypen in den Bereichen Blockchain/AI/Robotic, Digitaler Zwilling, automatisierte Bestellprozesse, digitale Gebäude- und Anlageninformationen sowie die Entwicklung kultureller Voraussetzungen im Rahmen von agilen Netzwerken.

 

Die Präsentation der Ergebnisse aller Arbeitsgruppen sowie die Verleihung des Lebenszyklus-Awards finden im Rahmen des Forum Infrastruktur am 16. Oktober 2018 im bmvit und des Kongresses der IG Lebenszyklus Bau am 14. November 2018 in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt.


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Digitize & Innovate: Das Arbeitsjahr 2018

Die IG Lebenszyklus Bau hat ein spannendes Jahr vor sich: Vor dem Hintergrund von Innovation und Digitalisierung befassen sich Mitglieder und Kooperationspartner heuer in fünf Arbeitsgruppen und dem – auf der DBS-Initiative des Vorjahres gründenden – DBS-Club mit konkreten Lösungsvorschlägen, Prototypen und Herausforderungen rund um die Planung, Errichtung, Finanzierung und im Betrieb von Bauwerken.

 

Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch

 

Auf dem 2017 geschaffenen Bewusstsein für die Digitalisierung in der Baubranche aufbauend, soll nun konkretisiert werden, was in den kommenden Jahren konkret in Angriff genommen werden muss. Die Definition und Bearbeitung von „pain points“ und Innovationsfeldern der digitalen Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft wird sowohl in den fünf Arbeitsgruppen des Vereins, als auch in dem neu ins Leben gerufenen DBS-Club auf der Agenda stehen.

 

DBS-Club: Von der Kampagne zum Innovation Hub

 

Die 2017 gegründete Start-Up-Initiative Digital Building Solutions (DBS) war ein voller Erfolg und hat doch gezeigt, dass allem voran definiert werden muss, wo die größten Chancen und Potenziale in der Branche im Hinblick auf digitale Lösungen liegen. Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Vorjahr wurde jetzt der DBS-Club ins Leben gerufen, der als permanenter Innovation Hub für die Baubranche etabliert werden soll. Im Rahmen eines intensiven Workshopprogramms erarbeiten Partner und Mitglieder der IG Lebenszyklus Bau unter Einbindung von Start-Ups und Experten verschiedenster Branchen konkrete Prototypen in der Planung, Errichtung, Finanzierung und im Betrieb von Gebäuden.

 

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Arbeitsgruppen 2018 – vor dem Hintergrund von Innovation & Digitalisierung

 

Die Arbeitsgruppen der IG Lebenszyklus Bau dienen vorrangig der Weiterentwicklung bisheriger Inhalte sowie der Zusammenführung verschiedener Verantwortungsbereiche, Interessen und Schwerpunkte. „Was müssen wir jetzt und in den nächsten Jahren angehen, um Digitalisierung möglich zu machen und die Chancen, welche mit ihr einhergehen, erfolgreich zu nutzen“, verrät Erich Thewanger, KPMG, Vorstand der IG Lebenszyklus Bau, den Schwerpunkt des Arbeitsjahres 2018. Dabei soll jenen Voraussetzungen nachgegangen werden, welche mit der Entwicklung der digitalen Baubranche rund um Organisation und Prozesse eines Bauprojektes einhergehen. Zusammen mit Michael Karl, DELTA, Experte für IT und Datenschutz, leitet Thewanger in diesem Jahr die Arbeitsgruppe IT & Digitalisierung, in deren Fokus Systeme, Daten, Security & Co stehen.

 

Kooperation und Kultur sind Thema der von Karl Friedl, M.O.O.CON und Wolfgang Kradischnig, DELTA, geleiteten Arbeitsgruppe Kollaboratives Zusammenwirken im Hochbau, welche die strukturellen und kulturellen Herausforderungen im Hochbau thematisiert. „Aufbauend auf den geschaffenen Grundlagen der letzten Jahre beschäftigen wir uns heuer auch mit agiler Projektorganisation in der Baubranche. In der Bauwirtschaft bedarf es mehr Zusammenführung zwischen den Gewerken und einer Vertrauenskultur sowie einer klaren Definition der Möglichkeiten, die durch Digitalisierung für Bauherren entstehen“, verrät Friedl.

 

Digitale Projektlösungen schaffen nicht nur eine hohe Nachvollziehbarkeit, Sicherheit und Transparenz, sondern werfen auch eine Menge rechtlicher Fragen und Problemstellungen auf. Diesem Thema widmen sich Stephan Heid und Berthold Hofbauer, Heid Schiefer Rechtsanwälte, heuer in der Arbeitsgruppe Rechtsrahmen für digitale Bauprojekte“.

Eine Methode, die Entscheidungsträger befähigt, sich für eine mittel- und langfristig lebenszyklusoptimierte Energieversorgung für den Gebäudeverbund zu entscheiden, wird unter dem Titel Lebenszyklusorientierte Energiesysteme für den Gebäudeverbund mit lokalen, erneuerbaren Energieträgern unter der Leitung von Margot Grim, e7 Energie und Marktanalyse, aktiv vorangetrieben.

 

Und auch der Infrastrukturbereich kommt bei der IG Lebenszyklus Bau 2018 nicht zu kurz: Die Verbesserung der Kooperation bei Bauprojekten ist Kernthema der Arbeitsgruppe Agilität im Infrastrukturbau, deren Ziel die Erreichung eines Gleichschritts von strukturellem und kulturellen Wandels in der Branche ist. Die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen werden wie jedes Jahr im Herbst im Rahmen des Forum Infrastruktur am 16. Oktober und des Kongresses der IG Lebenszyklus Bau am 14. November in Wien präsentiert.

 

 

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 Lebenszyklus-Award 2018: Schwerpunkt Innovation

 

Mit dem 2016 erstmals verliehenen Lebenszyklus-Award werden auch 2018 wieder die Prozess-, Kultur- und Organisationsqualität bei der Planung, Errichtung, Finanzierung und Bewirtschaftung von Gebäuden ausgezeichnet. Anders als bei vielen anderen Auszeichnungen der Branche steht nicht so sehr das Ergebnis, als vielmehr der Prozess und die Organisation von Bauprojekten im Mittelpunkt und wird durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury bewertet. Eingereicht werden können Neubauten und Revitalisierungen aus dem Hoch- und Tiefbau privater und öffentlicher Bauherren im gesamten deutschsprachigen Raum. Lebenszyklusorientierte Infrastrukturprojekte werden zudem eigens mit einem „Special-Award“ im Rahmen des Forum Infrastruktur ausgezeichnet.


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Die Digitalisierung muss den Menschen nutzen

Wir freuen uns, die Bundesimmobiliengesellschaft als neues Mitglied der IG Lebenszyklus Bau begrüßen zu dürfen. Wir haben Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der BIG und damit verantwortlich für ein Portfolio von rund 2.100 Liegenschaften in ganz Österreich, gefragt, wie die digitale Projektkultur in seinem Unternehmen gelebt wird und was die Digitalisierung für die Baubranche bedeutet.

 

Tipp: Sehen Sie hier auch das Kurzinterview aus unserer Serie „Lebenszyklus im Blick“

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Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Mensch und Technik beim Thema Digitalisierung, einem der der derzeit größten Trends in der Baubranche?

 

Wolfgang Gleissner: Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung, die alle Aspekte der Nachhaltigkeit miteinschließt. Dazu gehört neben Ökonomie und Ökologie auch die soziale Perspektive, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Demnach muss Digitalisierung für den Anwender einen konkreten Nutzen darstellen.

 

Was bedeutet Digitalisierung konkret für die Baubranche?

 

Wolfgang Gleissner: Hier geht ohne die IT schon lange nichts mehr. Denken Sie nur an die vielen Daten, die wir zu einem Objekt brauchen, um den Überblick zu behalten: sämtliche Informationen aus dem Grundbuch, unterschiedlichste Flächenangaben, Zustandserhebungen und die daraus resultierende Instandhaltungsplanung. All das ist bereits weitgehend elektronisch organisiert. Hier ist der digitale Trend schon vor langer Zeit im Arbeitsalltag eines Immobilienverwalters angekommen. Im Rahmen der Bauprozesse sehe ich den Softwareeinsatz differenzierter. Derzeit werden sehr viele Fragen zum Thema BIM-Softwaresysteme gestellt, die von manchen Planern genutzt werden. Die Gedankenwelt von Building Information Modeling (BIM) kann den ganzheitlichen Denkansatz sicher unterstützen, weil sie bereits in einer sehr frühen Phase des Projekts alle Beteiligten auf einer gemeinsamen Plattform zusammenführt. Wenn damit alle dieselbe Sprache sprechen, jeder seine Daten dort offenlegt, schafft das eine gemeinsame Basis für die Abwicklung eines Projekts. Es gibt aber immer noch viele Architektur- oder Ziviltechnikerbüros, die die Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Die Kette müsste wirklich die gesamte Planung aller Gewerke einbinden, damit vor allem die Daten zum Gebäude, die wir über den gesamten Lebenszyklus verwenden wollen, strukturiert gesammelt werden. Dazu gehören beispielsweise auch alle Anlagen und technischen Ausstattungen. Nur so würde eine optimale Wartung und Betrauung im Zuge der Verwaltung sichergestellt.

 

Jede Form der Veränderung wird letztlich von den Menschen getragen, die sie umsetzen. Erleben Sie Ihre MitarbeiterInnen und KundInnen in einer neugierigen Aufbruchsstimmung oder eher skeptisch abwartend wenn es um das Thema Digitalisierung geht? Was ist Ihre ganz persönliche Perspektive dazu?

 

Wolfgang Gleissner: Es gibt im wesentlichen drei Gruppen. Da sind einerseits die absoluten Pioniere jeden Alters, die ein hohes Interesse für neue Medien haben und sie in der Regel auch sinnvoll einsetzen. Zu dieser Gruppe gehören auch junge Menschen, die bereits ganz natürlich mit allen Möglichkeiten spielerisch umgehen. Also quasi mit dem Smartphone auf die Welt gekommen sind. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es jene Menschen, die Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung ablehnend gegenüber stehen. Die muss man aktiv einbinden, Vorteile und auch Möglichkeiten aufzeigen, aber gleichzeitig nicht alles Alte über Bord werfen, denn das hat durchaus seine Qualitäten. Dazwischen liegt die größte Gruppe, nämlich alle jene, die technologische Entwicklungen mit einer gewissen Verzögerung und gleichzeitig wenig emotionaler Verbindung nutzen.

 

Ohne die IT-Welt könnten wir den Betrieb schon lange nicht mehr aufrechterhalten. Es bedarf aber immer eines Miteinanders zwischen analoger und digitaler Welt. Das ist auch ein Grund für unseren geplanten Umzug. Seit September 2017 sind wir mit der BIG an einem neuen, modernen Standort. Das eröffnet nicht nur neue technische Möglichkeiten, sondern die offenere Bürostruktur erlaubt auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken.

 

Unsere digitalen Medien, von Smartphone über Laptop bis zu den unzähligen anderen elektronischen Devices und Services, haben unsere Art der Kommunikation und der sozialen Interaktion stark verändert. Unsere Kultur wird damit jeden Tag mehr zu einer „digitalen“ Kultur. Gibt es sie schon, die digitale Projektkultur? Wenn ja, wie gestaltet sich diese?

 

Wolfgang Gleissner: Nachdem wir in allen Bundesländern tätig sind, nutzen wir zum Beispiel für Abstimmungsprozesse im Zuge der Projekte gemeinsame elektronische Ablagesysteme oder auch ein Videokonferenzsystem, das uns die Kommunikation über die Distanz, nach Graz oder Salzburg, wesentlich vereinfacht. Dennoch kann man das persönliche Gespräch niemals ersetzen. Nur dort entsteht Vertrauen. Denn ausschließlich im direkten Kontakt kann ich erkennen, ob meine Botschaft vielleicht falsch verstanden wurde. Per Email habe ich diese Chance nicht, weil der Sinn beim Empfänger entsteht. Da ist es doch viel besser, ich stimme mich kurz persönlich ab, im Zweifel per Telefon. Danach kann man die wichtigsten Punkte per Email als kurze Dokumentation schicken. In diesem Punkt ist die elektronische Kommunikation wieder unersetzbar. So kann man leicht Beteiligte informieren, die nicht persönlich dabei waren und auch das Ablegen und Wiederfinden der Informationen vereinfacht sich wesentlich. Wir streben an, das Papier noch stärker zu reduzieren. Die anstehende Übersiedlung ist eine gute Möglichkeit dafür.“

 

Was ist Ihnen persönlich noch besonders wichtig im Hinblick auf die digitale Projektkultur in Ihrem Unternehmen? Wo setzen Sie Schwerpunkte?

 

Wolfgang Gleissner: „In den letzten beiden Jahren haben wir ein Projekt unter dem Motto `Alt lernt von Jung, Jung lernt von Alt´ verfolgt. Unsere jüngeren MitarbeiterInnen, die digitale Medien deutlich selbstverständlicher nutzen, haben sich dabei aktiv mit jenen ausgetauscht, die sehr lange Zeit nur mit Papier gearbeitet haben oder sogar noch an der Schreibmaschine gesessen sind – für junge Menschen heute unvorstellbar. Beide Seiten haben davon sehr profitiert, da die älteren Mitarbeiter vielleicht nicht immer technologischen Entwicklungen aufgeschlossen gegenüber stehen, aber über einen unglaublichen Erfahrungsschatz verfügen.

 

Noch zwei Punkte scheinen mir besonders wichtig: Wir dürfen unser Gespür dafür nicht verlieren, ob Ergebnisse, die mir ein elektronisches System liefert, vielleicht auch falsch sein könnten. Außerdem gilt es, aus der Vielfalt an Informationen relevante Aussagen zu filtern. Beides hat auch in der Baubranche höchste Bedeutung. Wir müssen unsere elektronischen Instrumentarien bewusst einsetzen, dürfen uns aber nicht vom Werkzeug dominieren lassen.

 

Themen wie Vertrauen und Transparenz sind für das Funktionieren einer digitalen Kultur wichtig. Was sind die wesentlichen Faktoren zur Sicherstellung eines produktiven, digitalen Umfelds?

 

Wolfgang Gleissner: Ein wesentliches Thema dabei ist Verantwortung. Aufgrund des hohen Grades der Arbeitsteilung, muss man sich auf die Qualität der Daten des Kollegen oder Geschäftspartners verlassen können. Dazu gehören auch Disziplin und Konsequenz beispielsweise bei Themen der Dokumentation. Ein produktives digitales Umfeld kann aber nur entstehen, wenn auch die analoge Welt in Ordnung ist. Daher müssen wir die informelle Kommunikation im Unternehmen stärken. Jeder kurze Stopp an der Kaffeemaschine, jede Fahrt im Aufzug verschafft mir einen Überblick.

 

Interviewführung: Jeanny Gucher, Beraterin der 4dimensions, Spezialistin zum Thema Mensch und Kultur in der Bauwirtschaft


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Digitalisierung als Motor für Prozessoptimierung

7. Kongress der IG Lebenszyklus Bau zeigt digitale Praxis im Lebenszyklus von Gebäuden auf / Neuer Online-Selbsttest zur Projektkultur unter www.erfolgreich-bauen.at.

 

 

 

 

Unter dem Motto „Zukunft passiert jetzt“ stand der 7. Kongress der IG Lebenszyklus Bau ganz im Zeichen der digitalen Transformation. Simultaneous Engineering, digitale Logistik- und Abrechnungsprozesse, Crowdinvesting, Automation, Predictive Maintenance und zahlreiche weitere Beispiele aus der Praxis – präsentiert von 33 Vortragenden aus allen Bereichen des Gebäudelebenszyklus – machten deutlich, dass digitale Lösungen bereits heute ein wesentlicher Hebel für die lebenszyklusorientierte Optimierung von Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb von Gebäuden sind. „Der digitale Zwilling lebt – auch in der Baubranche. Digitalisierung ist kein Zukunftsthema mehr. Sie findet bereits heute statt und trägt massiv zur Optimierung des gesamten Gebäudelebenszyklus bei“, betont Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON.

 

Digitalisierung berührt Mensch und Organisation

 

Dabei ist der Einsatz digitaler Instrumente kein Allheilmittel, sondern dient vielmehr als Motor für die Weiterentwicklung einer Branche, die unter intransparenten Prozessen und ineffizienten Organisationsstrukturen leidet. Basis für die notwendige Neuorientierung ist ein kultureller Wandel, der in einer partnerschaftlichen Projektkultur zwischen den Projektbeteiligten begründet ist.

 

Den Einfluss der gelebten Projektkultur auf den wirtschaftlichen Erfolg bei eigenen Projekten, können Bauherren und Projektbeteiligte jetzt unter www.erfolgreich-bauen.at testen. Als Basis für den Online-Selbsttest dient eine 2016 durchgeführte Studie der IG Lebenszyklus Bau, welche den direkten Zusammenhang zwischen Projektkultur und wirtschaftlichen Projekterfolg nachweisen konnte. „Der Online-Selbsttest schafft die Möglichkeit, das eigene Projekt auf zentrale Erfolgskriterien zu testen und in die Ergebnisse in die Studie einfließen zu lassen“, erklärt Wolfgang Kradischnig, DELTA, der das Projekt als Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus Bau vorantrieb.

 

Planen mit virtuellem Gebäude

 

Die Frage, ob die Planung dem Beispiel des Engineerings folgen kann, das bereits in virtuellen Fabriken Abläufe testet, wurde mit Vertretern aus der Bauwirtschaft sowie Planern, Beratern und Betreibern von Software-Start-Ups diskutiert. „Der Digitale Zwilling bringt auch im Baubereich mehr Planungssicherheit“, sagt Karl Friedl über das Planen mit BIM. Es ist möglich, komplexe Bauaufgaben mit mehr Zufriedenheit für alle Beteiligten zu bewältigen. „Wir können frühzeitig Teile mit ihren digitalen Eigenschaften zur Ausschreibung bringen“, so Prof. Christoph Achammer, ATP architekten ingenieure. Eigenschaften von Gebäudeteilen würden sich je nach Anwendergruppe unterschiedlich darstellen und daher auch nutzen lassen. So können zum Beispiel auch Feuerwehrpläne frühzeitig hinsichtlich einer Bauaufgabe getestet werden. Stephan Heid, Heid Schiefer Rechtsanwälte, empfiehlt jedenfalls eine vertragliche Absicherung für den Bauherren, was sowohl das Eigentum am Modell betrifft, als auch die Verwendung von digitalen Cloud-Lösungen.

 

Am Bau in Echtzeit reagieren

 

Dank unterstützender Baudokumentation ergeben sich für den Baustellenverantwortlichen bis zu sieben Wochenstunden an Zeitersparnis. „Wir sind überzeugter Nutzer“, sagt daher Gernot Wagner von der PORR AG und sieht den Erfolg der Einführung der Lösungen von PlanRadar durch die Akzeptanz im Unternehmen bestätigt. Auch beim Betriebsmanagement in Bezug auf die Baugeräte wird gezielt eine digitale Erfassung und Auswertung betrieben. Das garantiert mehr Kontrolle über die Betriebsmittel und ergibt weniger bürokratischen Aufwand. „Mit dem digitalen Planwesen sind auch in der Bauphase Änderungen noch gut möglich“, streicht Claudius Weingrill von der BIG das Ergebnis von Pilotprojekten hervor und ist froh, damit auch auf geänderte Rahmenbedingungen in Echtzeit reagieren zu können. 

 

Leichter finanzieren, rascher bewerten

 

Die Qualität der finanziellen Bewertung von Projekten oder Immobilien ist mit digitalen Lösungen besser geworden. „Transaktionskosten gehen massiv runter und der Durchlauf einer Bewertung wird beschleunigt“, sagt Erich Thewanger, KPMG. Das Start-Up-Unternehmen DataScience Service liefert die dafür notwendigen Daten und verspricht eine Arbeitsersparnis für Bewerter. Die dadurch gewonnene Sicherheit soll helfen, Vertrauen aufzubauen. „Bei mehr Finanzierungsvolumen kann dann gezielt noch individuelle Expertise einfließen“, sieht Peter Ulm von 6B47 Investors Potenzial für größere Deals. Ohnehin nimmt Crowdfunding zur Einbeziehung von Kleinanlegern als Markenbotschafter zu. Andreas Kettenhuber von der Kommunalkredit Austria sieht das als Option: „Mittelgroße Projekte auf örtlicher oder regionaler Ebene lassen sich damit gut abwickeln.“

 

Service Level steigern

 

Die Thyssen Group betreibt digitale Fehlersuche im Aufzugbetrieb und die „HoloLens“ von Microsoft wird eingesetzt, um im Immobilienbetrieb den Service Level zu steigern. Wartungstechniker können sich damit über Competence Center Hilfe holen. So berichtet Alexander Wallisch von Wien Energie vom Pilotprojekt mit der Datenbrille: „Das Schöne an den Dingen ist, je besser sie gestaltet und entwickelt sind, desto weniger Einschulungsbedarf ist notwendig.“ Für die Durchdringung mit der Technologie sei das Mitziehen der Partner wesentlich. Betriebliche Einsparungen, so ein weiteres Ergebnis des Panels, würden sich ergeben, wenn man vom gebäudebezogenen Denken zu einem personenbezogenen wechselt. Die Steigerung bei der Produktivität im Gebäude sei dabei ein wesentlicher Hebel.

 

 

Pressebereich

 

Download: Presseaussendung als PDF

 

Hochaufgelöste Fotos (Bild in neuem Tab öffnen. Alle Fotos aus der obigen Galerie können in hoher Auflösung angefordert werden):

 

Diskutierten die Chancen und Herausforderungen der digitalen Bau- und Immobilienwirtschaft: Christoph Achammer (ATP architekten ingenieure), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Erich Thewanger (KPMG), Karl Friedl (M.O.O.CON), Stephan Heid (Heid Schiefer Rechtsanwälte) und Daniel Cronin, Start-Up-Experte (v.l.n.r.)