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Vereinsnews
Mehr Bewusstsein für die Finanzierung von Bauprojekten

Wir freuen uns die HYPO NOE Leasing GmbH seit 2022 als Mitgliedsunternehmen der IG LEBENSZYKLUS BAU begrüßen zu dürfen. Die HYPO NOE Leasing ist mit einer Bilanzsumme von rd. EUR 2,7 Mrd. Marktführer beim Immobilienleasing für die öffentliche Hand. Die HYPO NOE Leasing ist Kompetenzführer und hat langjährige Erfahrung bei „Maastricht-schonenden“ Finanzierungsstrukturen mit Ländern und dem Bund. Die HYPO NOE Leasing ist als Produktspezialist speziell für großvolumiges Projektgeschäft ausgerichtet und im Rahmen der Produktspezialisierung ein verlässlicher Partner Baufirmen und für Unternehmen aus dem Facility Management. Im Rahmen der PPP-Modelle erfolgt die Umsetzung entsprechend dem Lebenszyklus-Ansatz.
Vorstellung der HYPO NOE Leasing GmbH durch Hans-Peter Baumgartner
Was erwarten Sie von der Mitgliedschaft bei der IG Lebenszyklus Bau?
Die HYPO NOE Leasing ist eine 100 Prozent Tochter der HYPO NOE Landesbank Niederösterreich und Wien AG. Der Schwerpunkt unseres Geschäftsfeldes ist die Finanzierung und soziale Infrastruktur. Hier insbesondere von Krankenhäusern, Pflegeheimen als auch im Bildungsbereich, wie zum Beispiel das Institute of Science and Technology Austria, in Maria Gugging oder auch die Donau Universität in Krems. Wir erwarten uns durch den Beitritt in die IG LEBENSZYKLUS BAU insbesondere einen interessanten Austausch über aktuelle Entwicklungen im Bau- und Immobiliensektor.
Welche Aspekte und Erfahrungen möchten Sie in unser Netzwerk miteinbringen?
Unser Beitrag zur IG LEBENSZYKLUS BAU soll vor allem jener sein, dass wir mehr Bewusstsein für die Anforderungen für uns als Kreditgeber bei der Finanzierung von Bauprojekten schaffen. Insbesondere wird das Thema Nachhaltigkeit von Objekten ein immer wichtigeres Kriterium für die Finanzierbarkeit sein.
Lebenszyklus im Blick: Hans-Peter Baumgartner, HYPO NOE Leasing GmbH
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Krieg in der Ukraine verlangt Besinnung auf lebenszyklisches Bauen und Branchensolidarität
IG LEBENSZYKLUS BAU schlägt konkrete Maßnahmen und einen nationalen Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche vor // Rückenwind für lebenszyklisches Denken
„Eine auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität basierende Raum- und Gebäudeentwicklung und eine partnerschaftliche Projektkultur sind so akut und dringend erforderlich wie noch nie“, betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU. Denn Bauverzögerungen und Baustopps sind vor dem Hintergrund von Preissprüngen und Lieferengpässen bereits jetzt zu beobachten und werden in naher Zukunft das tägliche Geschäft beherrschen. Mit einem von der IG LEBENSZYKLUS BAU vorgeschlagenen Maßnahmenmix soll ein nationaler und partnerschaftlicher Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche zur Bewältigung der bereits eintretenden und kurz bevorstehenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen erreicht werden.
Drohende Kurzarbeit und Insolvenzen trotz hoher Auftragsbücher
Stephan Heid, stellvertretender Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU, zufolge sind die Auftragsbücher eigentlich voll. Dennoch drohen Kurzarbeit und Insolvenzen. Eine Herausforderung, der man laut Heid nur kollektiv begegnen könne: „In den nächsten Wochen und Monaten ist die Solidarität zwischen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen gefragt. Wir suchen daher bereits das Gespräch mit Vertreter*innen der führenden Bau- und Immobilienunternehmen, führenden privaten und öffentlichen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen der Branche.“
Maßnahmen-Mix für einen nationalen Schulterschluss der Branche
„Wer nachhaltig bauen und betreiben will, muss bei der Organisation und den Prozessen beginnen sowie sämtliche Beteiligten frühzeitig einbinden“ – nach diesem Motto arbeiten bei der IG LEBENSZYKLUS BAU rund 80 Mitgliedsunternehmen laufend an aktuellen Fragen der Branche. Dementsprechend wurden nun kurz- und mittelfristige konkrete Maßnahmen formuliert, die einen nationalen und partnerschaftlichen Schulterschluss der gesamten Bau- und Immobilienbranche Österreichs ermöglichen sollen:
- Neue Bewertung von wechselseitigen vertraglichen Leistungen: Findung einer tragfähigen Lösung von Auftraggeber*innen- wie von Auftragnehmer*innenseite
- Angemessene Vorhaltekosten bei Bauunterbrechungen
- Einräumen von alternativen Bau- und Bauproduktlösungen
- Temporäres Aussetzen von vertraglich festgelegten Bauzeiten und Forcierungsmaßnahmen
- Sofortiger Stopp der Umwidmungen von Agrar- in Bauflächen
- Erarbeitung von Beschäftigungsgarantien für die Arbeitnehmer*innen der Bau- und Immobilienbranche für die kommenden Monate
- Nachdenken über Solidaritätsfonds der Big Player zugunsten der KMU-Zulieferer und Subunternehmen, um deren wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern
Das Arbeitsprogramm 2022 der IG LEBENSZYKLUS BAU soll wie gehabt Branchenmitglieder sowie Vertreter*innen privater und öffentlicher Bauherren dabei unterstützen, ihre Raum- und Gebäudeentwicklung lebenszyklusorientiert und prozessoptimiert zu gestalten. Wolfgang Kradischnig: „Die aktuelle Situation hat Auswirkungen auf viele unserer Themen. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, für viele aktuelle Herausforderungen Lösungsansätze bieten zu können“. So beschäftigen sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen etwa mit der zügigen Umstellung von Gas auf erneuerbare Energieträger, staatliche Förderungen sowie Bestandssanierungen zur Ressourcenschonung und CO2-Einsparung.
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Unsere Arbeitsgruppen 2022 – Klimawandel, Verknappung und Social Impact
Im kommenden Jahr erwartet Sie ein umfangreiches Arbeitsprogramm: In 9 Arbeitsgruppen werden aktuelle Themen rund um Klimawandel, Verknappung und Social Impact intensiv bearbeitet. In diesen Arbeitsgruppen entwickeln wir Lösungen für gesellschaftliche und ökonomisch-ökologische Herausforderungen, verbreiten unsere Expertise und bilden starke Netzwerke. Als Ideenmotor der Bau- und Immobilienwirtschaft schaffen wir Innovationen für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft von morgen.

CO2-Emissionen durch Mobilität auf der Baustelle
- Quantifizierung der CO2-Emissionen
- Entwicklung von Berechnungsmethoden
- Vergleiche von Standorten
AG-Leitung: Klaus Reisinger, iC consulenten

Klimaneutralität & Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
- Kreislauffähige und digitale Planung
- Anwendung kreislauffähiger Bauprodukte
- Potenziale, Best Practices und Use Cases
AG-Leitung: Anna-Vera Deinhammer, Stadt Wien | Gerhard Kopeinig, ARCH+MORE ZT GmbH

EU Taxonomy: Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft II
- Analyse der beiden neu veröffentlichen Umweltziele
- Geforderte Angaben und benötigte Datengrundlagen
- Identifikation nationaler Baselines
AG-Leitung: Stefan Rufera, KPMG Austria | Christian Plas, denkstatt

Umsetzungsmodelle für nachhaltige Sanierungen
- Maßnahmen für Energieeffizienz
- Erarbeitung von Problemlagen, weshalb es nicht zu thermisch-energietechnischen Sanierungen kommt
- Lösungsmodelle für die unterschiedlichen Problemlagen
AG-Leitung: Margot Grim-Schlink, e7

AG Reflexionsstrahlung (Albedo Effekt) im Gebäudesektor
- Reflexionsvermögen von Gebäuden
- Klimatische und umwelttechnische Konsequenzen
AG-Leitung: Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU

Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung
- Bodenverbrauch und fortschreitende Zersiedelung
- Leerstandsaktivierung im urbanen und suburbanen Raum
- Multifunktionale Quartiere
AG-Leitung: Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller | Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON

Nachhaltigkeitsrecht: Lieferkettengesetz in der Praxis
- Europäisches Lieferkettengesetz
- Menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten entlang von Lieferketten
- Erarbeitung konkreter Handlungsanleitungen und Vertragsklauseln
AG-Leitung: Markus P. Beham, Universität Passau | Stephan Heid, Heid und Partner Rechtsanwälte

- Analyse neuer Gesetzesvorgaben und Compliance-Anforderungen an Unternehmen
- Anforderungen an ein Compliance-Management-System
- Nachhaltigkeit, Lohn und -Sozial-Dumping, Schwarzarbeit und Preisabsprachen / Wettbewerbsverzerrung
AG-Leitung: Berthold Hofbauer | Heid und Partner Rechtsanwälte

Prozessmodell für hybrides und modulares Bauen
- Praxisrelevanz von hybriden und modularen Bauweisen
- Industrielle Vorfertigung von Bauteilen, Bauelementen und ganzen Raumzellen
- Planungsablauf, Abwicklungsmodelle und Anwendungsfälle
AG-Leitung: Wolfgang Kradischnig, DELTA | Lukas Kral, Dietrich | Untertrifaller
Um sich für diese Arbeitsgruppe anzumelden, wenden Sie sich bitte an: office@ig-lebenszyklus.at
Wenn Sie Interesse haben, Mitglied der IG Lebenszyklus Bau zu werden und von einem exklusiven Netzwerk zu profitieren, fordern Sie bitte das Antragsformular an und senden es ausgefüllt an unsere Geschäftsstelle zurück:
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Mehr Tempo in Sachen Klimaschutz: Nachbericht zum 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU
Deutlich mehr Tempo in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für den Gebäudesektor forderte die IG LEBENSZYKLUS BAU im Rahmen ihres 11. Jahreskongresses, der am 21. Oktober in Wien von rund 200 Branchenvertreter*innen sowie zahlreichen Auftraggeber*innen besucht wurde. Im Hinblick auf die aktuelle Klimakrise brauche es jetzt mehr denn je verantwortungsvolle Branchenteilnehmer und Bauherren, die – öffentlich wie privat – das große Nachhaltigkeitspotenzial der Branche ausschöpfen. Die IG LEBENSZYKLUS BAU bietet Unterstützung mit neun Leitfäden, die aktuelle Themen wie Greenwashing, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft, EU-Taxonomie, Bodenversiegelung, Gebäudetechnikplanung sowie kooperative Projektführung aufgreifen. Die strategischen Leitthemen des Vereins beschreiben umfassende Ansätze für Politik und Wirtschaft, um einen umweltgerechten Bau- und Immobiliensektor zu realisieren.
„Es ist wirklich fünf vor zwölf. Unsere Branche ist laut Schätzungen der UN zufolge weltweit für rund 40 Prozent der energiebezogenen CO2-Emissionen sowie für mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Wir müssen diesen unglaublichen Hebel, den wir hier haben, jetzt nutzen. Diese Verantwortung wahrzunehmen, muss höchste Priorität für alle sein, die für unser Stadt-, Raum und Gebäudeumfeld tätig sind“, so Wolfgang Kradischnig, DELTA, seit Juni 2021 Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU.
Dieser Aufgabe sieht man sich bei dem vor rund zehn Jahren gegründeten Verein, der seit 2019 unter dem Schwerpunkt „Gebäude und Raum“ die Wechselwirkungen zwischen Gebäude und Raum und ihre Auswirkungen auf die Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung analysiert, bestens gewappnet. Rund 100 Expert*innen aus der Branche sowie öffentliche und private Auftraggeber*innen haben sich 2021 mit entsprechenden Strategien für eine nachhaltige und klimaschützende Bau- und Immobilienwirtschaft auseinandergesetzt.
Hier finden Sie einen Überblick über die Publikationen aus dem Jahr 2021: https://ig-lebenszyklus.at/aktuelles/publikationen-2021/
Green Deal – Eine Jahrhundertchance (nicht nur) für die Baubranche
In seiner den Kongress eröffnenden Keynote betonte der frühere Bundesminister und EU-Kommissar Franz Fischler die einzigartigen Chancen für die österreichische Wirtschaft, die durch den Europäischen Green Deal möglich werden: „Was wir jetzt brauchen, ist die Transformation der Gesellschaft und aller Wirtschaftssparten: Die Herausforderung ist umfassend, kein Wirtschaftssektor soll warten und zuschauen, bis die anderen etwas tun. Im Gegenteil „speed wins“. Europa ist in vielen Umwelttechnologien führend. Rechtzeitige Transformation eröffnet die Chance, aus den Notwendigkeiten wirtschaftliche Erfolge zu machen. Genau das ist und wird auch die Hauptaufgabe der Bau- und Immobilienbranche sein“.
In der zweiten Keynote betonte der Stuttgarter Architekt und Autor Werner Sobek die zentrale Rolle der Bauindustrie in der Klimakrise. „Rund 50 Prozent der Emissionen, die ein Gebäude im Laufe seines Bestehens verursacht, werden bereits in der Produktionsphase erzeugt und ausgestoßen. Keine der bisherigen Bauregulierungsmaßnahmen setzt hier an. In der Branche muss ein massives und rasches Umdenken stattfinden. Die Bauindustrie verursacht im Jahr 10 Milliarden Tonnen Müll. Dass sind 320 Tonnen Abfall in der Sekunde. Bauschutt wird dabei in der Regel nicht recycelt, sondern abgelagert. Doch viele Deponien in Industrieländern nehmen keinen Bauschutt mehr auf. Das hat zur Folge, dass Müll in andere Länder transportiert wird. Diese Schwertransporte belasten die Umwelt noch zusätzlich. Der aktuelle Baustoffverbrauch beträgt 100 Milliarden Tonnen im Jahr. Das heißt: Pro Sekunde werden 3.200 Tonnen Material aus der Erde gefräst, zu Baustoffen verarbeitet, dabei über die halbe Welt verfrachtet, bis schließlich mit ihnen gebaut wird. Um genauso viel bauen zu können wie Industriestaaten, müssten Entwicklungsländer in Summe 2.200 Gigatonnen Baustoffe erhalten. Das ist das Doppelte des aktuell weltweit Gebauten“.
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Die neusten Publikationen der IG LEBENSZYKLUS BAU
Bildunterschrift: Die Arbeitsgruppenleiter der IG LEBENSZYKLUS BAU 2021
Untere Reihe v.l.: Stefan Rufera (KPMG), Gerhard Kopeinig (ARCH+MORE), Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure), Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten), Margot Grim-Schlink (e7), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Christian Ehrenreich (remco)
Obere Reihe v.l.: Christoph Müller Thiede, Karl Friedl (beide M.O.O.CON), Christian Plas (denkstatt), Cornelia Exß (EXaktum), Klaus Reisinger (iC consulenten), Markus P. Beham (Universität Passau), Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte)
© Leo Hagen/IG LEBENSZYKLUS BAU
Folgende Publikationen wurden 2021 erarbeitet und stehen unter https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/ zum Download zur Verfügung:
Charta gegen Greenwashing
Die von Vorstandsmitglied Dr. Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte) initiierte und zusammen mit Dr. Markus Beham (Universität Passau) im Rahmen einer Arbeitsgruppe erstellte „Charta gegen Greenwashing“ stellt sich der aktuellen „Mode“ entgegen, Geschäftsmodelle zu „begrünen“ und dabei Konsument*innen mittels Marketing-Kampagnen zu täuschen, entgegen. Die Charta enthält zehn Prinzipien, die eine rasche Ersteinschätzung der „realen Nachhaltigkeit“ eines Geschäftsmodells ermöglichen.
Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude
Ein wichtiger Faktor für die Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudesektor, so das Ergebnis der Arbeitsgruppe „Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude“ um Klaus Reisinger (iC consulenten), ist die Forcierung der regionalen Produktion von Rohstoffen und Gütern. Das spart CO2 und kurbelt die regionale Wirtschaft an, sofern der Strom für die Produktion ebenfalls „grün“ bezogen wird. Dafür ist es notwendig, das Preisniveau von Baustoffen an ihre tatsächliche Kostenwahrheit mit Blick auf die Umwelteinwirkungen, durch CO2-Ausstoß und die Emissionen anderer Schadstoffe, während der Produktion und des Transports anzupassen.
EU Taxonomie: Wer nicht nachhaltig baut, baut in Zukunft gar nicht mehr
Bereits bestehende und noch zu erwartende regulatorische Vorgaben auf Basis der Taxonomie und die daraus resultierenden kommerziellen Effekte werden dazu führen, dass nicht-nachhaltige Aktivitäten von Bau- und Immobilienunternehmen zunehmend an Attraktivität und Akzeptanz verlieren werden. Investoren und Finanzunternehmen orientieren sich bei der Auswahl ihrer Investments verstärkt an diesen Kriterien. Diese zentrale Quintessenz ist das Ergebnis der Arbeitsgruppe „EU Taxonomie“ unter der Leitung von Stefan Rufera (KPMG) und Christian Plas (denkstatt). Im Detail hat sich die Arbeitsgruppe mit den Segmenten Neubau, Renovierung bestehender Gebäude und dem Erwerb von sowie dem Eigentum an Gebäuden auseinandergesetzt.
Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
Die Publikation „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ unter der Leitung von Anna-Vera Deinhammer (Stadt Wien) und Gerhard Kopeinig (ARCH+MORE) stellt das Planen und Bauen von Strukturen, die klimaneutral und kreislauffähig sind, in den Vordergrund. Das Wissen um das Gebäude und was in diesem verbaut wurde, wird dabei zum Dreh- und Angelpunkt kreislauffähigen Bauens, wobei die digitale Inventur das Fundament einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sein muss (digitaler Gebäudepass).
Manifest: Österreich braucht eine neue Bodenordnung
Österreich ist trauriger „Europameister“ im Versiegeln von Grünflächen. Auch wenn der tägliche Bodenverbrauch in den letzten zehn Jahren sukzessive zurückgegangen ist, lag er im Durchschnitt der letzten drei Jahre immer noch bei 11,5 Hektar pro Tag. Das sind 16 zubetonierte Fußballfelder pro Tag. Die IG LEBENSZYKLUS BAU und ihre Arbeitsgruppe unter der Leitung von Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) fordern in einem Manifest den Stopp der irreversiblen Verschwendung von Grund und Boden, der einzigen nicht substituierbaren Ressource im Bauprozess sowie die Übernahme der Verantwortung durch die politischen Entscheidungsträger hinsichtlich Flächenwidmungs- und Bebauungsplanungen.
Leben im Quartier der Zukunft
Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) und Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten) entwickeln in ihrem Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ ein höchst realistisches Zukunftsszenario, wie Menschen in knapp 15 Jahren in Städten klimaneutral, wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen und wie dabei Gebäude und Quartiere strukturiert sein werden. Dabei wird der Fokus nicht auf die Optimierung einzelner Elemente wie z.B. Gebäude, Autos, etc. gelegt, sondern eine
Betrachtung von ganzen Systemen forciert, die sich aus der Nutzung von Raum- und Infrastruktur durch uns Menschen ableiteten. Nur so können auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen betrachtet und eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden.
Planungsleistungen für zukunftsfähige Gebäudetechnik
Zukunftsfähige Haustechnikkonzepte sind jene, die vorhandene erneuerbare Energieressourcen verwenden, verständlich im Betrieb und wirtschaftlich sind. Dazu braucht es Leistungen in der Planung, die derzeit noch nicht selbstverständlich sind. In der Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ unter der Leitung von Margot Grim-Schlink (e7) wurden fünf detailliert ausgearbeitete Handlungsempfehlungen (Kundenanforderungen, innovative Planungsleistungen (Machbarkeitsstudie/ Varianten-untersuchung, bedarfsgerechte Auslegung, verschiedene Simulationsmethoden, Lebenszykluskostenanalyse) Planungsgrundlagen, Betriebs- und Regelungsstrategien, Qualitätssicherung) geschrieben, die zu einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik führen.
Kooperative Projektführung für ein optimales Gesamtergebnis
Die Arbeitsgruppe „Out of the box“ unter der Leitung von Cornelia Exß (EXaktum) veröffentlicht einen Praxisleitfaden zur kooperativen Projektführung im Bauwesen mit allen Stakeholdern. Er gibt einen Überblick über die Phasen des gesamten Projektprozesses, beleuchtet jene Parameter, die zu einer erfolgreichen „äußeren“ Projektkultur führen und entwickelt einen konkreten Kooperations- und Kommunikations-Projektprozessplan, in dem Ziele, Rollen, Aufgaben und Methoden detailliert abgebildet werden.
Green Deal: das nachhaltige Agieren der Bau- und Immobilienbranche
Die Arbeitsgruppe „Position beziehen“ um AG-Leiter Christian Ehrenreich (remco) hat 2021 mit Blick auf den europäischen Green Deal ein Diskussionspapier verfasst, das sich mit der Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deals von einer anderen Seite beschäftigt. Wie können Entscheidungsträger aus den Bereichen Bauträger, Planer, Ausführende, Investoren und Facility-Management motiviert werden so nachhaltig zu agieren, dass die Zielsetzung des EU Green Deals tatsächlich erreicht wird – und damit wirklich nachhaltig. Die Konzentration dabei liegt im Bereich der interdisziplinären und strategischen bzw. übergeordneten Mechanismen sowie möglicher Strategien.
Hier kommen Sie zu den weiteren Publikationen und Videos der IG LEBENSZYKLUS BAU: https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/
Fotos © Leo Hagen/IG LEBENSZYKLUS BAU, 2021
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Neuer Vorstand mit starkem Programm: 12 Thesen für eine innovative, klimaschützende und nachhaltige Bau- & Immobilienwirtschaft
„Wer nicht nachhaltig baut, baut in Zukunft gar nicht mehr“ – so lautet eine der 12 aktuell erstellten Thesen des am 9. Juni gewählten neuen Vorstands der IG LEBENSZYKLUS BAU. Das Thesenpapier ist ehrgeizig und visionär, versteht sich als laufendes Arbeitsprogramm und Zielsetzung zugleich, und dient als Orientierung für eine innovative, klimaschützende und nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft. An dessen Details arbeiten bereits rund 100 Unternehmen aus der Branche unter Beteiligung führender Projektentwickler, Wissenschaftler und Bauherren.
Lesen Sie hier die 12 Thesen nach

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Neuer Vorstand & Rückblick 10 Jahre IG LEBENSZYKLUS BAU
Bei der Generalversammlung der IG LEBENSZYKLUS BAU am 9. Juni 2021 wurde ein neuer Vorstand einstimmig gewählt:
- Wolfgang Kradischnig (DELTA),
- Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte),
- Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON),
- Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller Architekten),
- Klaus Reisinger (iC consulenten)
- und Stefan Rufera (KPMG Austria).
Der neue Vorstand tritt mit einem ehrgeizigen Programm auf den Plan, das wir Ihnen in einem kurzen Video vorstellen möchten:
10 Jahre IG LEBENSZYKLUS BAU – DANKE!
Nach über 10 Jahren IG LEBENSZYKLUS BAU zogen sich Karl Friedl (M.O.O.CON), Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) und Erich Thewanger (KPMG Austria) aus ihrer Vorstandsposition zurück.
Als Dank für sein jahrelanges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für die IG LEBENSZYKLUS BAU wurde Karl Friedl zum Ehrenvorstand ernannt.
Für Sie haben wir die schönsten Momente der letzten 10 Jahre in einem Video zusammengefasst:
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Das Jahresprogramm 2020
Vorgestellt wurde zudem das geplante Innovationslabor, für welches die IG Lebenszyklus Bau im Rahmen des DBS-Clubs einreicht (Details unten). Wir freuen uns des Weiteren über zahlreiche Unterstützer der Initiative „Gebäudetechniker*Innen braucht das Land“, welche Ende Februar 2020 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung der Politik übergeben wird. Unterstützen Sie die Initiative durch Übersendung Ihres Logos oder/und Unterzeichnung der Petition (Details hier).
Neben der Weiterentwicklung des K.O.P.T.-Modells (Kultur, Organisation, Prozesse, Technologie) werden 2020 insgesamt neun Arbeitsgruppen an der Übersetzung der bislang durch die IG Lebenszyklus Bau erarbeiteten Inhalte auf das Umfeld des Gebäudes arbeiten. Unter den Schwerpunktthemen Mobilität, Vernetzung & Verknappung wird es folgende Arbeitsgruppen geben:
AG Hybrides Projektmanagement (K.O.P.T.-Modell)
- AG Chancen und Herausforderungen für die Raum- und Infrastrukturentwicklung der Zukunft
- AG Technische Vernetzung
- AG Legal Set-Up von lokalen Energienetzen
- AG Soziale Vernetzung
- AG Grund & Boden
- AG Kreislaufwirtschaft
- AG In-Wertsetzung von Brachliegenschaften
- AG Klimaneutrale Gebäude
Bei Interesse an einer Teilnahme an einer der Arbeitsgruppen, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle: office@ig-lebenszyklus.at
Bislang haben sich bereits zehn weitere Unternehmen entschieden, die IG Lebenszyklus Bau im kommenden Jahr zu unterstützen und sich inhaltlich miteinzubringen. Wir freuen uns folgende Unternehmen als neue Mitglieder begrüßen zu dürfen: Bernegger GmbH, Bundesaltlastensanierungsgesellschaft m.b.H., Drees & Sommer, PHH Rechtsanwälte, UBM Development, Umweltbundesamt, neoom group, BIM SPOT, Ing. Hans Bodner Baugesellschaft mbH & Co KG und Sozialbau AG.
Im Rahmen der Mitglieder- und Interessentenveranstaltung stellten sich einige davon mit einem kurzen Statement persönlich vor.
Martin Schuster (Bundesaltlastensanierungsgesellschaft)
„Wenn die Verursacher von Umweltschäden bei durch Schadstoffe verunreinigten Flächen nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können, führen wir die Sanierungsmaßnahmen durch. Als Experten für Altlastensanierung und Brachflächenrecycling sehen wir viele inhaltliche Überschneidungen mit der neuen Ausrichtung der IG Lebenszyklus Bau.“
Brigitte Karigl (Umweltbundesamt)
„Durch Aushubmaterialien sowie Bau-und Abbruchabfälle verantwortet die Bauwirtschaft mehr als zwei Drittel des Abfallaufkommens in Österreich. Daraus ergibt sich ein großer Handlungsbedarf in Sachen Recycling und Kreislaufwirtschaft in der Branche.“
Stefan Haslinger (neoom group GmbH)
„Wir interessieren uns vor allem für die Frage, wie man Energie intelligent verteilt und bieten darauf eine kundenfreundliche Antwort mit einer intelligenten Kombination aus Soft- und Hardware: Mit unserem IoE (Internet of Energy) Gateway schaffen wir eine offene, herstellerunabhängige Energieplattform und verbinden beliebig viele Geräte, unabhängig vom Standort, miteinander. Dabei wird sehr oft auch Energie aus PV-Anlagen mit unseren skalierbaren Stromspeichern für Zeiten ohne Sonne genutzt und zu einem virtuellen Kraftwerk verbunden.“
Gerald Beck (UBM Development)
„Wie lange wollen wir noch endliche Ressourcen verbrauchen? Wenn wir diese Frage angehen wollen, spielen Grund und Boden eine große Rolle. Es ist uns schon lange ein Anliegen, unsere Produkte im Hotel-, Büro- und Wohnbau so nachhaltig wie möglich gestalten, daher möchten wir bei diesem wichtigen Thema unseren Beitrag leisten.“
Annika Wolf (PHH Rechtsanwälte)
„Als Rechtsanwältin habe ich über Jahre unterschiedlichste lebenszyklusorientierte Projekte betreut. Dieser Ansatz macht nicht nur aus gesellschaftlicher Perspektive Sinn, sondern nützt den einzelnen Stakeholdern wie Ausführende, Betrieb, Investoren und Banken bei der Risikominimierung.“
Marc Guido Höhne (Drees & Sommer)
„Unser Unternehmen begleitet ganzheitlich private und öffentliche Bauherren in allen Phasen der Entstehung einer Immobilie, angefangen von der ersten Idee bis in den Betrieb. Wir fühlen uns vor diesem Hintergrund bei der IG Lebenszyklus besonders zuhause: Mit großen Überschneidungen in Sachen Mindset und Herangehensweise freuen wir uns, vor allem beim Thema hybrides Projektmanagement zusammenzuarbeiten und neue Denkweisen zu begründen.“
Helmut Lugmayr (Bernegger GmbH)
„Wir sind in den Bereichen Rohstoffindustrie, Bauwirtschaft und Umwelttechnik tätig und sehen bei der IG Lebenszyklus Bau viele Anknüpfungspunkte, vor allem im Bereich Brachflächenrecycling.“
Das im Rahmen des DBS-Clubs geplante Innovationslabor will BIM-basierte Innovationsvorhaben aus Planung, Errichtung, Betrieb und Rückbau sowie Smarte Technologien und die zugehörigen Prozesse, Modelle, Tools etc. unabhängig im Echtbetrieb oder in echtbetriebsnahen Situationen praktisch erproben und weiterentwickeln. Ziel ist der Nachweis der durchgängigen digitalen Prozesskette im Bauwesen anhand konkreter BIM basierter Bauprojekte, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen durch einen umfassenden Innovationsprozess für Digitale Lösungen im Bausektor sowie der Abbau von Barrieren zwischen Branchen und Gewerken und Erleichterung des Zugangs zu Expertise durch aktiven Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Bei Zuschlag durch die Förderstelle wird im Rahmen des Innovationslabors eine eigene Betreibergesellschaft den Aufbau und die Bereitstellung von realen Entwicklungs- und Demonstrationsumgebungen vorantreiben und durchführen. Die Einreichung für den Antrag zum Innovationslabor erfolgt über die IG Lebenszyklus Bau.
➤ Alle Details hier herunterladen (pdf)
1. Mitglieder- und Interessentenversammlung
2., Praterstraße 1 / Space 28
4. Juni 2020, 17:00-19:00 Uhr
10. Kongress der IG Lebenszyklus Bau
Ort offen
20. Oktober 2020, ab 12.00 Uhr
2. Mitglieder- und Interessentenversammlung
2., Praterstraße 1 / Space 28
10. Dezember 2020, 17:00-19:00 Uhr
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Vom Gebäude zum Raum
Ökologische, soziokulturelle und ökonomische Veränderungsprozesse sowie die Digitalisierung und Automatisierung vieler Arbeitsabläufe machen die integrale Betrachtung von Gebäude- und Quartiersentwicklung heute zu einer Notwendigkeit. So der Tenor beim 9. Jahreskongress der IG Lebenszyklus Bau, die Anfang 2019 eine intensive Auseinandersetzung mit den Umweltfaktoren Mobilität, Vernetzung und Verknappung und deren Wechselwirkung auf das einzelne Gebäude eingeläutet hat. Mit den ersten Ergebnissen in Form von vier Publikationen und einem Videoprojekt präsentierte der Verband in der Wirtschaftskammer Wien neue Impulse und Leitlinien für die effektive Bewältigung anstehender Herausforderungen bei der lebenszyklusorientierten Planung, Errichtung, Finanzierung und Bewirtschaftung von Gebäuden und deren Umfeld.
➤ Hier geht’s zur Bildergalerie
➤ Hier geht’s zum Video-Nachbericht
➤ Hier geht es zu unseren Publikationen 2019
„Wir haben gut daran getan, das Gebäude zu verlassen und in den Raum zu gehen“, zeigte sich Vorstandsmitglied Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure, angesichts des facettenreichen Kongressprogramms und der Ergebnisse des Arbeitsjahres 2019 überzeugt. Die Auseinandersetzung mit interdisziplinären Perspektiven auf Phänomene wie soziale Vernetzung hielt er dabei für ebenso notwendig, wie das kritische Hinterfragen unzeitgemäßer Regulierungen und prozesshemmender Partikularinteressen.
Mobilität – ein Thema, das bewegt
Mobilitätskonzepte gewinnen in der Bau- und Immobilienwirtschaft zunehmend an Einfluss: Denn Veränderungen im Verkehrsnutzungsverhalten (wie E-Mobility, autonomes Fahren und Sharing-Modelle) stellen Infrastruktur-, Gebäude- und Quartierentwicklung vor große Herausforderungen und rücken Nachhaltigkeitsaspekte und effiziente Raumnutzung in den Fokus.
Mit dem neuen Diskussionspapier „Nachhaltiges Bauen braucht Mobilität“ ist eine Bündelung der für Immobilienplanung und -entwicklung wesentlichen mobilitätsbezogenen Fragen gelungen, erläuterte AG-Leiter Stefan Rufera, KPMG. Das auf Basis intensiver Gespräche mit Expertinnen und Experten aus dem Kontinuum Mobilität – Raum – Gebäude erarbeitete Meinungsbild unterstreiche u.a. die Bedeutung übergeordneter Raumkonzepte und die Notwendigkeit flexibler Gebäudegestaltung, resümierte er.
Vernetzung – ein facettenreiches Phänomen
Dem Phänomen Vernetzung näherte sich die IG Lebenszyklus Bau im vergangenen Arbeitsjahr sowohl aus technologischer als auch sozialer Perspektive. Daraus entstanden ist der Praxisleitfaden „Schritt für Schritt zum gebäudeübergreifenden Energiesystem“, der neben technischen Voraussetzungen auch die Rollen der beteiligten Stakeholder und die Bedeutung zentraler Koordination in den Fokus nimmt, sowie ein Videoprojekt, das den Facettenreichtum sozialer Austausch- und Vernetzungsprozesse auf Grundlage von Expertenmeinungen sichtbar macht.
Was den Leitfaden anbelange, skizziere man erstmals eine integrale Herangehensweise an die Entwicklung lokaler Energienetze, erläuterte AG-Leiterin Margot Grim-Schlink, e7 energy innovation & engineering. Zwar sei die praktische Umsetzung der dargestellten Schritte noch eher Ausnahme als Regel, doch sprechen günstige Rahmenbedingungen und zahlreiche Vorteile für ein konzertiertes Vorgehen. Den Nutzen von Kooperation unterstrich auch IG Lebenszyklus-Vorstand Klaus Reisinger (iC consultenten), der soziale Vernetzung eng mit Fragen der Lebensqualität verbunden sah. Dass weiterer fachübergreifender Austausch über das Thema stattfinden müsse, stand für ihn außer Frage: Die IG Lebenszyklus Bau werde dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.
Verknappung – eine gewichtige Grundsatzfrage
Als ressourcenintensivste Industrie ist die Bauwirtschaft auch zur intensiven Beschäftigung mit Verknappungsfragen aufgerufen. Die einschlägige Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau befasste sich im Arbeitsjahr 2019 daher vertieft mit Flächenverbrauch und möglichen Optimierungsmaßnahmen. Schon der Umstand, dass Wien jährlich um Eisenstadt wachse, müsse Anlass geben, ganzheitlich zu denken, forderte Walter Hammertinger, Value One: Eigentums- und Nutzungsgrenzen gelte es in diesem Kontext ebenso zu thematisieren wie multifunktionale Nutzungen, Aktivierung von Brachen, Entwicklungen in die Höhe und antiquierte Regularien.
Praxis-Werkzeuge für bessere Entscheidungen
Das K.O.P.T.-Modell als Prozessgrundlage erfolgreicher Bau- und Immobilienprojekte verliert auch vor dem Hintergrund der Perspektiverweiterung nicht an Relevanz: Mit dem ergänzenden Praxisleitfaden „Hybrides Projektmanagement“ erhält das Theoriemodell mit den vier Säulen Kultur, Organisation, Prozesse und Technologien sogar Erweiterung und Vertiefung: „Wir haben Methoden des klassischen und agilen Projektmanagements zu einem standardisierten Prozess zusammengeführt. Damit schaffen wir einen praxisorientierten Rahmen, der Kreativität wahrt, Komplexität durch partnerschaftliches, vertrauensvolles Handeln reduziert und die Zuverlässigkeit getroffener Entscheidungen erhöht“, erläuterte IG Lebenszyklus Bau-Vorstand Wolfgang Kradischnig, DELTA, die Vorzüge des entwickelten Modells.
Nachhaltigkeit darf kein Wettbewerbsnachteil sein
Bauunternehmen, die lebenszyklus- und nachhaltigkeitsorientiert arbeiten, soll dadurch kein Wettbewerbsnachteil entstehen. Was die Nachsorgephase anbelangt, würden jedoch Regelungen, die einen Fokus auf Nachhaltigkeit sicherstellen, fehlen, skizzierte Berthold Lindner, Heid & Partner Rechtsanwälte. Das neue Positionspapier „Implementierung von Lebenszyklen in Genehmigungsverfahren“ schlägt vor, Nachnutzungsfragen bereits im Baubewilligungsverfahren zu berücksichtigen – ohne ein weiteres Genehmigungskriterium einzuführen. Habe man bereits in der Planungsphase über etwaige Nachnutzungsoptionen nachgedacht, könnten Umwelt- und Klimabelastungen durch Abbrüche reduziert werden, erläuterte Lindner die Intention des präsentierten Vorschlags.
Mitglieder- und Interessentenveranstalung am 11. Dezember 2019
Bei der Mitglieder- und Interessentenveranstaltung erfahren Sie, wie es 2020 weitergeht, was unsere neuen Mitgliedsunternehmen einbringen und bei welchen Arbeitsgruppen Sie sich im neuen Jahr beteiligen können.
WANN: 11. Dezember 2019, 17:00-19:00 Uhr | anschließend Networking (Beginn pünktlich!)
WO: Design Tower, Praterstraße 1, 2. Stock, Raum 28 Eventroom | 1020 Wien
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Neuer Kooperationspartner: fm.benchmarking
Über fm.benchmarking
fm.benchmarking erhebt kontinuierlich Immobiliennutzungskosten und verwaltet dadurch die größte branchenübergreifende Datenbank für Nutzungskosten im deutschsprachigen Raum. Unter der Leitung von Prof. Uwe Rotermund stellt fm.benchmarking als verbandsoffenes Projekt im jährlichen Bericht die wesentlichen Führungs- und Analysekennzahlen der Nutzungs- und Betriebskosten von Gebäuden vor. Die fm.benchmarking Detailberichte stellen eine Ergänzung zu diesem Kompendium dar. Hier werden einzelne Themen vertieft betrachtet.
Das fm.benchmarking bietet die Möglichkeit Kosten-, Verbrauchs- und Flächenkennzahlen von Immobilien zu vergleichen. Eigentümer bzw. Verwalter von Immobilien oder auch FM-Dienstleister können so ihre Kennzahlen beurteilen und ggf. Optimierungspotenziale feststellen.
Bei der Analyse spezifischer Kennzahlen kann das fm.benchmarking Team auf eine große Datensammlung von Immobiliennutzungskosten auf Vollkostenbasis zurückgreifen. Der aktuelle fm.benchmarking Datenpool umfasst Daten von mehr als 95 Mio. m² Brutto-Grundfläche (Stand Februar 2019).
>> Lesen Sie hier die Aussendung zum fm.benchmarking-Bericht 2019
Vorteile für Teilnehmer am fm.benchmarking
Als Teilnehmer am fm.benchmarking erhalten Sie eine individuelle Teilnehmerauswertung Ihrer Gebäude im Vergleich zu den fm.benchmarking Kennzahlen des jeweils aktuellen Berichtes als PDF-Dokument zugesandt. Zudem erhalten Sie ein Exemplar des danach erscheinenden fm.benchmarking Berichtes kostenfrei zugesandt (nicht bei der Teilnahme fm.benchmarking Lite). Weitere Vorteile finden Sie hier.
Über den Herausgeber
Prof. Uwe Rotermund ist geschäftsführender Gesellschafter der rotermund.ingenieure und öffentlich-bestellter und vereidigter Sachverständiger für Facility Management. Neben 22 Jahren Berufserfahrung als Betreiber, Planer, Berater und seiner Professur für Immobilien-Lebenszyklus-Management u. Facility Management setzt er sich mehrfach für Nachhaltiges Bauen ein. „Der fm.benchmarking Bericht ist für viele Verantwortliche im Facility Management eine wichtige Orientierungshilfe“, so Prof. Uwe Rotermund, Herausgeber des seit 2003 erscheinenden Vergleichswerks.
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Cooporate or Die
Wie transparent und offen können und müssen Unternehmen sich heute begegnen? Wie entsteht im Zeitalter der Digitalisierung Innovation? Und was genau ist eigentlich ein Ökosystem? Diese und andere Fragen wurden im Rahmen der ersten DBS Academy unter dem Titel „Cooperate or Die“ in aspern Seestadt diskutiert. Das Ergebnis: Innovation braucht Partnerschaft. Die Herausforderung besteht oft darin, zu entscheiden, wann diese in welcher Form Mehrwert stiftet und wie tief sie in die unternehmenseigenen Prozesse integriert werden kann.
Partnerschaften müssten dabei vor allem einen Mehrwert bieten, den ein einzelnes Unternehmen so nicht schaffen kann, betont Gernot Wagner, Geschäftsführer PORR Design & Engineering GmbH, und ergänzt: „Hier muss es nicht unbedingt um Geld gehen, das können auch zufriedene Mitarbeiter sein oder ein guter Chef und eine Arbeitsumgebung, in der ich mich gerne und produktiv betätige.“
Als Konzept dafür eigne sich etwa ein „Innovation-Ökosystem“, das multilaterale Verbindungen zwischen Unternehmen aus verschiedensten Branchen ermöglicht, skizziert Maximilian Böger, Projektmanager und Doktorand der Universität St. Gallen. „Das Ökosystem selbst ist nicht die Lösung, sondern ein Konzept, das man nutzen kann. Jedes Ökosystem braucht ein positives Outcome. Manchmal macht es einfach keinen Sinn, mit Partnern zusammen zu arbeiten und das ist dann auch wichtig zu erkennen.“
Auch Bernhard Lehner, Vorstand und Co-Founder der startup300 AG, spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: „Im Innovationsprozess hinterfragt man Dinge und unterstützt Personen, die bereit sind, aus der Kultur auszubrechen. Wohin diese Reise dann führt, weiß man oft nicht und das kann manchmal vielleicht sogar das Unternehmen zerreißen. Aber genau diese unorthodoxe Art und Weise, diesen Mut, braucht es. Das kann man – kontrolliert – im geschützten Bereich gut machen, aber loslassen ist entscheidend.“
Dass das nicht immer geht und stark vom jeweiligen Unternehmen abhängt, weiß Kurt Hofstädter, Director of Digital Strategy der Siemens AG Österreich: „Unternehmen ab einer gewissen Größenordnung brauchen sowohl stabile als auch dynamische Elemente. Die kreativen Spielräume sind bei unserer Größe leider teils sehr gering. Dynamik bekommt man in erster Linie durch Zukäufe und komplettes Fremdarbeiten, aber nicht aus den eigenen Strukturen, das ist extrem schwierig.“
Mehr zum firmenübergreifenden Zusammenarbeiten im DBS-Club finden Sie unter www.dbs-club.at
Smart Building Demonstration Lab: Entwicklung, Planung und Demonstration an einem Ort
Mit dem Smart Building Demonstration Lab (SBD-Lab) entsteht eine einzigartige Plattform in aspern Seestadt, in der verschiedene Smart Building Technologien komprimiert an einem Ort getestet und erlebt werden können. Das vom AIT Austrian Institute of Technology federführend konzipierte Lab wurde als Test- und Demonstrationszentrum für die Bedürfnisse von Entwicklern, Bauherren, Investoren, Planern und Betreibern von Gebäuden entwickelt und soll 2020 starten.
Das SBD-Lab wurde konzeptionell finalisiert (www.dbs-club.at/#sbd-lab) und steht nun interessierten Nutzerinnen und Herstellern zur Verfügung. Wir nehmen das Thema Smart Building daher zum Anlass und Ausgangspunkt für den nächsten Digital Vision Workshop am 09. September 2019. Ziel des Workshops: Welchen Mehrwert bietet Digitalisierung und IoT im intelligenten Gebäude der Zukunft und welche Herausforderungen können wir dazu gemeinsam im Rahmen des DBS-Clubs erarbeiten?
>> Hier geht`s zur Anmeldung <<