Arbeitsgruppen
Seit Anfang 2019 richtet der Verein seine Aufmerksamkeit auf die ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Rahmenbedingungen (gesetzliche und politische Rahmenbedingungen, Kreislaufwirtschaft und Raumplanung) für lebenszyklusorientierte Gebäude. Ziel ist, diesbezügliche Verschwendungspotenziale zu identifizieren und Vorschläge einzubringen, wie diese durch lebenszyklusorientierte Ansätze reduziert werden können.
➤ DOWNLOAD: Arbeitsprogramm 2021 (pdf)
Unsere Arbeitsgruppen 2021
Die Arbeitsgruppen der IG Lebenszyklus Bau stehen allen Mitgliedern der IG Lebenszyklus Bau sowie interessierten Bauherren offen. Um den Arbeitsprozess so effizient wie möglich zu gestalten, bestehen diese jeweils aus einer Kern- und Feedbackgruppe. Um sich für eine Arbeitsgruppe anzumelden, wenden Sie sich bitte an: office@ig-lebenszyklus.at. Die Themen der Arbeitsgruppen beziehen sich auf Prozess, Organisation, Kultur und Technologie bei Planung, Errichtung, Finanzierung, Betrieb von Gebäude-Infrastrukturen.
➤ AG Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude – Entwicklung von Zukunftszenarien
AG-Leitung: Klaus Reisinger, iC consulenten
Ziele und interdisziplinäre Erweiterung der Arbeitsgruppen
- Berechnung von Zukunftsszenarien, die einen Wechsel der Energieträger bei Mobilität und Energie berücksichtigen
- Sensitivitätsanalysen der Berechnungen
- Chancen und Herausforderungen für die Raum- und Infrastrukturentwicklung der Zukunft (Mobilität)
- Forschungsaktivitäten und Einreichung eines Forschungsprojekts
Zielsetzungen für 2021
- Weiterentwicklung und Verfeinerung der Berechnung
- Erweiterung der Ergebnisse um andere Gebäude, Regionen und Energieträger
- Schwerpunkt: „Mobilität auf der Baustelle“
- Erstellung von Zukunftsszenarien (wie und wann sind Gebäude tatsächlich „klimaneutral“?)
- Vorschläge für die Raum- und Infrastrukturentwicklung der Zukunft
➤ AG Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
AG-Leitung: Anna-Vera Deinhammer, Stadt Wien, Magistratsdirektion Bauten und Technik; Gerhard Kopeinig, Arch + More ZT GmbH
Worum geht es?
Wie können klimaneutrale Gebäude kreislauffähig geplant und gebaut werden? Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft als Werkzeuge für den nachhaltigen Lebensraum im 21. Jahrhundert.
Ziel:
Nachhaltiges Bauen auf allen Ebenen: ökonomisch, ökologisch, soziokulturell
Weiterentwicklung von Gebäudestandards hinsichtlich Koppelung von Klimaneutralität und Kreislauffähigkeit.
Arbeitsweise:
Anerkennen des integralen Konnex zwischen Klimaneutralität und Ressourcenschonung in allen Phasen des Lebenszyklus.
➤ AG “EU Taxonomy ‒ Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft”
AG-Leitung: Stefan Rufera, KPMG Austria; Christian Plas, denkstatt
Worum geht es?
Aktionsplan der EU-Kommission zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums (Aktionsplan „Sustainable Finance“)
- Umlenkung der Kapitalströme zu nachhaltigen Investitionen
- Einbeziehung der Nachhaltigkeit in das Risikomanagement
- Förderung von Transparenz und Langfristigkeit
Ziel:
Einführung eines einheitlichen Klassifikationssystems für nachhaltige Tätigkeiten (EU-Taxonomie)
Fragestellungen der Arbeitsgruppe:
- Ziele und Inhalte der Verordnung
- Auswirkungen für Tätigkeitsfelder der Bau- und Immobilienwirtschaft
- Direkt (bspw. Offenlegungspflichten)
- Indirekt (Finanzierung)
- Konsequenzen und Sanktionsmechanismen
➤ AG Grund und Boden
AG-Leitung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Christoph M. Achammer
Worum geht es?
150.000 m² pro Tag an 365 Tagen im Jahr werden Grundstücke in Österreich verbaut!
Neben Finanzprodukten die einzige Assetklasse, die massiv der Inflation unterworfen ist.
Ziel:
Finale Verfassung eines IGLZ „Boden Manifests“
- Bodenspekulation verhindern
- Raumplanung ertüchtigen
- Widmungsgewinne sozialisieren
➤ AG Chancen und Herausforderungen der Raum- und Infrastrukturentwicklung
AG-Leitung: Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller & Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON
Worum geht es?
Themenfelder*: Gelebter RAUM – Nutzungs- und Sozialstruktur, nachhaltiger RAUM – Nachhaltigkeit und Energieeffizienz**, digitaler RAUM – Planen, Bauen und Betreiben, naturnaher RAUM – Freiraum, bewegter RAUM – Mobilitätskonzept, gebauter RAUM – Städtebau.
Ziel:
Gesamtheitliche Statusfeststellung der Raum- und Infrastrukturentwicklung aus Sicht des European Green Deals und aus Perspektive der drei wesentlichen Stakeholder Gesellschaft, Wirtschaft, Politik. Es gilt die Zukunftsperspektive der einzelnen Themenfelder zu erarbeiten und mit dem aktuellen Status quo gegenüberzustellen um Chancen und Herausforderungen zu erkennen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Arbeitsweise:
Ergebnisdokumente: Einordnung der geplanten Maßnahmen je Themenfeld aus Sicht der drei Stakeholdergruppen in Form einer Matrix; Darstellung und Gegenüberstellung der optimalen Zukunftsperspektive je Themenfeld; Ableitung von Handlungsempfehlungen in Form eines Leitfadens
*) Die unterstrichenen Themenfelder werden im Grunde durch andere AGs bearbeitet. Unsere AG wird diese Themen nur grob anschneiden und sich inhaltstief mit den schwarz geschriebenen Themenfeldern beschäftigen.
**) Ausnahme: Stoffkreisläufe, urbanes Stofflager
➤ AG Nachhaltigkeitsrecht
AG-Leitung: Markus P. Beham (Universität Passau) vorläufige Mitglieder: Albert Aigner (Sustainability&), Stephan Heid (Heid & Partner), Berthold Hofbauer (Heid & Partner)
Worum geht es?
Es ist nicht mehr genüge getan, das Recht entlang seiner einzelnen Bereiche zwischen öffentlichem Recht und Privatrecht abzugrenzen. Die normative Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele erfolgt bereits heute im rechtlichen Querschnitt zwischen Völkerrecht, Europarecht und innerstaatlichem Recht. Das Recht – als Umsetzung politischer Zielsetzungen – muss in Zukunft neu gedacht werden: als Nachhaltigkeitsrecht.
Ziele:
Ergründung des Begriffs „Nachhaltigkeitsrecht“ als Querschnittsmaterie vor dem Hintergrund konkreter Anforderungen durch die Praxis. Verschränkung und Systematisierung durch horizontal ansetzende Initiativen wie etwa eine Charta gegen Greenwashing. Etablierung des Begriffs „Nachhaltigkeitsrecht“ als Überbegriff für nachhaltige Gesetzes- und Regulierungsinitiativen.
Arbeitsweise:
Initiative zur Vermeidung von Greenwashing: Charta gegen Greenwashing – 10 Prinzipien
- normative Grundlage
- leicht verständliches Rahmenwerk
- unmittelbare Transparenz
Erläuterungen auf Basis von Erfahrungen aus Vergabeverfahren, Begutachtungen oder Audits geben Einblicke in die Praxis und ermöglichen ein rasches Verständnis, um die Prinzipien leicht auf individuelle Fragestellung anzuwenden.
➤ AG Gesellschaftlicher Zusammenhalt
AG-Leitung: Jens S. Dangschat, TU Wien
Worum geht es?
Die Gesellschaft driftet in vieler Hinsicht auseinander: ökonomisch (Wohlstand-Armut), demografisch (Alt-Jung; heimisch-migrantisch),
kulturell (Wertewandel, Wertekonflikte) und räumlich (Stadt-Land, Zentrum-Peripherie).
- Daraus entsteht auch eine zivilgesellschaftliche Verantwortung
Soziale Vernetzung hat zur Folge, dass sich ein „soziales Kapital“ bilden kann, das wiederum für sinnvolle soziale Innovationen genutzt werden kann („betriebsgebundenes soziales Kapital“)
- durch das Stärken der „starken Beziehungen“, d.h. häufige, meist konsensuale Beziehungen zwischen vor allem Gleichgesinnten)
- durch das Stärken der „schwachen Beziehungen“, d.h. Brücken bauen zu den „Anderen“, andere Ideen erkennen und respektieren
Ziele:
Erstellen eines Merkblattes zum Thema der sozialen Vernetzung
- Status Quo: Gesellschaftliche Ausgangslage
- Ziel: Gesellschaftlichen Zusammenhang stärken
- Mittel: Als Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung für den Zusammenhalt der Gesellschaft übernehmen (CSR)
- Instrumente:
- branchenspezifische How-To-Anleitungen
- Best-Practice-Verweise
- Nutzen digitaler Medien
- Vorteile für das jeweiligen Unternehmen
➤ AG Out of the box
AG-Leitung: Cornelia Exß, EXaktum
Worum geht es?
„Stimmt die Projektkultur, stimmt auch der Projekterfolg“. Aber wo endet der „Raum“ der Projektkultur? Schwerpunkt ist die Betrachtung von sozialen Interventionen außerhalb der Projekt-Box:
Zone 1:
z.B. Nutzer, Anrainer, Quartier- bzw. Grätzelarbeit,…
Zone 2:
z.B. Stakeholder, Bevölkerung, Medien, Politik,…
Ziel:
Die AG Out of the Box möchte ergänzende Dienstleistungen zum Projektgeschäft aufzeigen. (z.B. Anrainerbeteiligung,
Pre-Risk-Mediation, Dialogverfahren)
- Schritt: Was gibt es alles? Gesamtübersicht – zeichnen der Dienstleistungslandschaft und Effekte (Was bringt es?) aufzeigen (Beispiele)
- Schritt: Handbuch für Paradebeispiele
➤ AG Position beziehen
AG-Leitung: Christian Ehrenreich, remco
Worum geht es?
Vom Lippenbekenntnis hin zum echten zielerreichungsorientierten Agieren!
Die AG Position beziehen fokussiert sich darauf, wie Entscheider motiviert werden, ECHT nachhaltig zu AGIEREN.
Ziel:
Der Fokus der AG Appell liegt zum Einen auf den intrinsischen Faktoren (Verantwortung, innerer Antrieb / Motivation, veränderte Handlungsmuster), zum Anderen auf den extrinsischen Faktoren (Regeln, Gesetze, Bonifikationen, Sanktionen) und deren Wechselwirkungen. Was sind die Antreiber für das Handeln der Entscheider? Ängste, Gewohnheiten, Dogmen… Wie kann man diese Antreiber nutzen bzw. ihnen entgegensteuern, positive Beispiele, konkrete Folgen messbar machen?
➤ AG Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung
AG-Leitung: Margot Grim-Schlink, e7
Worum geht es?
Für die Energiewende sind neue, innovative Gebäude(technik)konzepte notwendig. Die Nutzung von erneuerbaren Energien muss möglichst umfassend, effizient und wirtschaftlich erfolgen. In der Realität kommen jedoch oft noch sehr konservative oder zu komplexe Konzepte und vor allem viel zu groß dimensionierte Anlagen zum Einsatz. Um eine Trendwende flächendeckend zu schaffen, sind neue Leistungsmodelle wichtig, die Mehraufwände in der Planung transparent darstellen und auch eine faire Honorierung ermöglichen.
Ziel:
Neue Leistungsmodelle für die Haustechnikplanung, die innovative und wirtschaftliche Planungskonzepte unterstützen und als Basis für eine faire Honorierung von Planungen herangezogen werden können.
Um sich für eine Arbeitsgruppe anzumelden, wenden Sie sich bitte an: office@ig-lebenszyklus.at
Arbeitsweise IG Lebenszyklus Bau
Die IG Lebenszyklus Bau definiert Lebenszyklus-Modelle unter Einbeziehung aller beteiligten Fachbereiche – von der Projektinitiierung bis zur Bewirtschaftung. Diese Bereiche sind in interdisziplinären Arbeitsgruppen organisiert, in welchen die Mitglieder die Interessen und Schwerpunkte der verschiedenen Verantwortungsbereiche zusammenführen. Auf diese Weise werden auch die Publikationen der IG Lebenszyklus Bau in einem kontinuierlichen gemeinsamen Arbeitsprozess weiterentwickelt.
Die IG Lebenszyklus Bau vernetzt alle beteiligten Bereiche der Bau- und Immobilienwirtschaft und richtet sich an öffentliche und private Bauherren.