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Offener Brief an die regierungsbildenden Parteien

 

OFFENER BRIEF AN DIE REGIERUNGSBILDENDEN PARTEIEN

 

Betrifft: Forderungen für eine zukunftsfähige Entwicklung der Bauwirtschaft

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Bauwirtschaft ist eine unverzichtbare Stütze der österreichischen Volkswirtschaft und trägt mit über 310.000 Arbeitsplätzen und einer jährlichen Wertschöpfung von 23 Milliarden Euro maßgeblich zur Wertschöpfung unseres Landes bei. Die derzeitige wirtschaftliche Lage ist jedoch herausfordernd: Hohe Baukosten und steigende Zinssätze haben das Bauvolumen drastisch reduziert, die Arbeitslosigkeit nimmt zu, und die Perspektiven für die Bauwirtschaft sind zunehmend angespannt. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Sanierung von Bestandsbauten zu: Gemäß Euroconstruct hat die Hochbausanierung 2024 ein Produktionsvolumen von 12,1 Milliarden Euro. Das ist 2,5 Prozent des BIP. Wir wenden uns daher an Sie mit der dringenden Bitte, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Stabilität und Zukunftsfähigkeit unserer Branche zu stärken:

 

Rahmenbedingungen und aktuelle Herausforderungen

 

Im Frühjahr 2024 wurde die überarbeitete Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) vom Europäischen Parlament verabschiedet. Diese, auf die EU-Taxonomie-Verordnung abgestimmte, Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, innerhalb der nächsten zwei Jahre entsprechende Regelungen in nationales Recht zu überführen. Vor diesem Hintergrund fordern wir Politik und

Verwaltung auf, dies mit entsprechender Dringlichkeit zu behandeln und zukunftsorientierte Maßnahmen zu beschließen.

 

Notwendigkeit klarer Rahmenbedingungen und Zielvorgaben

 

Klar definierte Rahmenbedingungen und zukunftsorientiere Zielvorgaben sind entscheidend, um Planungsqualität zu steigern, Innovationsfelder wie Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Bauwirtschaft zu erhöhen. Sie bieten Investoren die nötige Sicherheit und mindern das Risiko von Wertverlusten („stranded assets“). Stillstand ist keine Option – aus Gründen des Klima- und Ressourcenschutzes ebenso wie wirtschaftspolitisch. Um die notwendige Transformation zu beschleunigen und neue Marktchancen zu erschließen, brauchen wir im Baubereich klare Zielvorgaben und konkrete Sanierungsfahrpläne. Unsere Forderungen umfassen:

 

a. Schnellstmögliche Umsetzung wesentlicher Bestandteile der EPBD in nationales Recht

Die Anforderungen der EPBD sind richtungsweisend für die nachhaltige Transformation des Bauwesens. Wir fordern, dass die Vorgaben der Richtlinie zeitnah und umfassend in nationales Recht umgesetzt werden, mit Grenzwerten im Einklang mit den Zielen des European Green Deal.

 

b. Abgestimmte Sanierungs- und Neubaufahrpläne

Die Festlegung ambitionierter Sanierungsfahrpläne und Anforderungen an Neubau mit spezifischen Zwischenzielen ist entscheidend. Diese Fahrpläne sollten verbindliche Entwicklungspfade enthalten, die sich an den Zielen der Energieeffizienz und der Reduktion der Treibhausgase des gesamten Lebenszyklus orientieren. Sie sollten zudem eng mit Aspekten der Klimawandelanpassung und übergeordneten Energieraumplänen abgestimmt sein, um langfristige Planbarkeit zu gewährleisten und aufwendige Nachrüstungen zu vermeiden. Im Rahmen der bereits geforderten Gebäudedokumentation des Energieausweises fordern wir dies, um eine systematische Dokumentation der verbauten Ressourcen zu erweitern, um zur Umsetzung der österreichischen Kreislaufstrategie beizutragen.

 

c. Fokus Gebäudesanierungen I Umgang mit dem Gebäudebestand

Die Priorität und somit finanzielle Unterstützung sollten auf Gebäudesanierungen und verwertungsorientiertem Rückbau liegen, anstatt auf Abbruch und/oder Neubau – mit einziger Ausnahme im gemeinnützigen Wohnbau.

 

Um die erforderlichen Sanierungsquoten in Kombination mit der erforderlich hohen Sanierungsqualität zu erreichen, sind vielfältige Anreizmodelle nötig, die Investitionen attraktiv machen sowie die Wirtschaft auf künftige Herausforderungen vorbereiten, etwa durch Weiterbildung, Umschulung und die Sicherung von Arbeitsplätzen.

 

Zukünftige Förderungen sollten jedenfalls ein ganzheitliches (Sanierungs-)konzept voraussetzen, das neben baulichen und gebäudetechnischen Maßnahmen auch Aspekte wie Mobilität, Freiflächen und die Infrastruktur des Standorts einbezieht.

 

d. Anpassung normativer Vorgaben zugunsten flexibler Regelungen für das Bauen im Bestand

Um die Sanierungsqualität zu steigern, ist es notwendig, Leerstände zu aktivieren und das Bauen im Bestand zu attraktivieren. Die Anpassung veralteter Mindestanforderungen könnte zudem die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum unterstützen. Eine intensivere Nutzung des bestehenden Gebäudeportfolios ermöglicht es uns, Ressourcen zu schonen und regionale Wertschöpfung zu generieren.

 

Folgende Maßnahmen sind dabei entscheidend:

 

• Berücksichtigung von Aspekten der Klimawandelanpassung

• Anpassung der Mindestanforderungen an KFZ-Stellplätzen

• Überprüfung und Anpassung von Raumhöhen, Schallschutz- und

Brandschutzvorgaben für Bestandsbauten

 

Wir rufen Sie eindringlich dazu auf, entschieden zu handeln und die genannten Punkte zeitnah umzusetzen und auf allen Ebenen zu implementieren. Die Bauwirtschaft und Wissenschaft ist bereit, ihre umfassende Expertise und tatkräftige Unterstützung bei der Ausformulierung der Lösungen einzubringen, um gemeinsam eine zukunftsfähige Entwicklung im Gebäudesektor zu erreichen.

 

Stellvertretend gezeichnet durch,

 

Univ.- Prof. Dr. Alexander Passer, TU Graz

KR Ing. Bernd Sieber, Austrian Consultants Association (ACA)

Doris Bele MSc., Facility Management Austria (FMA)

Arch. Dipl. Ing. Fabian Wallmüller, ig Architektur

Mag. Gebhard Ottacher, MPA, Climate Lab

Dipl. Ing.in Kathrina Rieger, IG Lebenszyklus Bau

Monika Auer, Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)

Mag. Peter Engert, Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI)

Dipl. Ing.in Susanne Formanek, Grünstattgrau

Arch. Dipl. Ing. Thomas Hoppe, Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI)

Dipl. Ing.in Ulla Unzeitig, renowave – Innovationslabor für klimaneutrale Sanierung

Dipl. Ing. Wolfgang Kradischnig, IG Lebenszyklus Bau


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1. Mitglieder- und Interessentenveranstaltung

WANN: Montag, 3. März 2025, 16:00-18:00 Uhr

WO: tbd.

 

Im Fokus der Mitglieder- und Interessentenveranstaltung stehen die Arbeitsgruppen 2025. Das ausführliche Programm der Veranstaltung wird Mitte Dezember 2024 veröffentlicht.


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Verantwortung statt Versiegelung: Die Transformation der Bau- und Immobilienbranche

 

 

„Bauen mit dem Klima“, „Weniger Versiegelung“, „Regionales Bauen“ – so lauten drei Beispiele der insgesamt neun Trends für nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben, die von der IG Lebenszyklus Bau im aktuellen Trend-Report angeführt werden. Rund 30 Expert:innen der Bau- und Immobilienwirtschaft haben dabei den 2022 erstmals erschienen Report auf Herz und Nieren geprüft und neu ausgearbeitet. Präsentiert wurde das Werk jetzt im Rahmen des jährlichen Herbstkongresses des Vereins am 11. November 2024 in Wien, zu dem mittlerweile rund 100 Unternehmen und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft aus Österreich zählen. Hilfeleistung bei der Umsetzung der Trend-Themen bieten zudem drei neue Praxis-Leitfäden zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Künstliche Intelligenz und ESRS (European Sustainability Reporting Standards). Alle Publikationen werden unter folgendem Link zum kostenfreien Download zur Verfügung gestellt: Publikationen der IG Lebenszyklus Bau 2024

 

Wertvoller Blick über den eigenen Tellerrand

 

„Branchen im Wandel“ – so lautete der Titel des Eröffnungsfilms des diesjährigen Herbstkongresses, bei dem der Verein bewusst über den Tellerrand der eigenen Branche hinausblickte. „Wir sind an einem signifikanten Wendepunkt angekommen, viele Stakeholder müssen ihr Business anpassen und sich neu erfinden. Dabei ist der Blick über die eigene Branche hinweg besonders wertvoll. Wir können von anderen Branchen sehr viel lernen und uns gegenseitig Hilfestellung bieten,“ betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau.

 

Keynote-Speakerin Nunu Kaller, Autorin und Aktivistin sowie ausgewiesene Expertin für den nachhaltigen Textilsektor, sieht etwa große Parallelen zwischen Textil- und Baubranche. „Europa ist gebaut. In der Baubranche muss man sich also auf Sanierung konzentrieren. Und im Textilsektor geht es um Recycling. Denn wir haben genug Kleidung auf diesem Planeten, aber es kann rein technisch nur 1 Prozent der getragenen Kleidung recycelt werden. Damit sich dieser Prozentsatz steigert, brauchen wir noch viel Forschung und vor allem Vernetzung zwischen den fairen Produzent:innen, um einen wirksamen Hebel am Weg in eine nachhaltigere Textilwirtschaft zu haben,“ so Kaller in ihrer Keynote.

 

 Die neun Trends im Überblick

 

Seit rund 12 Jahren arbeitet die IG Lebenszyklus Bau an der Optimierung von Prozessen und Modellen für die nachhaltige Planung, Errichtung und den Betrieb von Gebäuden und Infrastruktur. Der 2022 erstmals erschienene Trend-Report versteht sich als lebendiges Konzept, das der Verein alle zwei Jahre einer erneuten Prüfung unterzieht. Die Neuauflage 2024 gibt nun Einblick in die Hausaufgaben, die der Branche bevorstehen:

 

Bauen mit dem Klima: Klimaverantwortliches Bauen, Umbauen und Weiterbauen muss flächendeckend Standard werden. Hilfreich auf diesem Weg: ein „Klimapickerl fürs Haus“.

 

Suffizienz und Humanökonomie: Ein klares Bekenntnis zu „less is more“ und ein Rückbesinnen auf humanistische Werte als wichtige Grundlage für eine sozial und ökologisch verträglichere Wirtschaft.

 

Weniger Versiegelung: Der Weg zu Netto-Null ist auch in einer freien Marktwirtschaft mit innovativen Maßnahmen zu einer effizienten und vielfachen Bodennutzung realisierbar.

 

Das Viertelstunden-Quartier: Die Realisierung der „Stadt der kurzen Wege“ als Bekenntnis zu einer ganzheitlichen, ökologischen Stadtplanung und Ortsentwicklung.

 

Regionales Bauen: Material- und Energieengpässe stellen die Globalisierung in Frage. ESG-Kriterien, NUTS-Regionen und EU-Lieferkettengesetz rücken regionale Wertschöpfung in den Fokus.

 

CCR Corporate Climate Responsibility: Mit CCR tragen Unternehmen neben sozialer auch ökologische und klimatische Verantwortung etwa durch nachhaltige Baustoffe und Energiequellen, die Reduktion von Schadstoffen und Emissionen und die Optimierung des eigenen Produkt-Portfolios.

 

Vom Me-Project zum We-Project: Neue Herausforderungen brauchen neue Modelle der Zusammenarbeit wie etwa Allianzverträge, kooperative Verfahren und integrale Planungsprozesse.

 

Purpose Driven Workforce: Massiver Fachkräftemangel sowie starke hierarchische Strukturen machen die Definition einer sinnstiftenden Arbeit für die Bau- und Immobilienbranche unverzichtbar.

 

Künstliche Intelligenz: In der Bau- und Immobilienbranche ist jeder zehnte Denk- und Arbeitsschritt digital. Der Schwerpunkt liegt dabei im Aufzeigen von Varianten, Überprüfen muss der Mensch.

 

 

Links zu den Publikationen 2024

 

Trend-Report 2024

Künstliche Intelligenz in der Bau- und Immobilienwirtschaft

ESRS – European Sustainability Reporting Standards

Kreislaufwirtschaft im Bauwesen – RealityCheck

 

Fotogalerie (c) Leo Hagen/IG Lebenszyklus Bau


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Die Publikationen der IG LEBENSZYKLUS BAU 2024

Auch 2024 waren mehr als 100 Expert:innen aus rund 60 Unternehmen und Institutionen an der Erarbeitung von drei neue Leitfäden zu drei brandaktuellen Themen der Bau- und Immobilienbranche beteiligt. Alle Publikationen können unter https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/ heruntergeladen werden.

Trend-Report 2024

Report aus der Zukunft. 9 Trends zum Planen, Bauen und Betreiben.

 

Der nun vorliegende Report aus der Zukunft – die Neuauflage unseres 2022 erstmals veröffentlichten Trendreports – ist ein kompakter, konstruktiver Abriss dieser jahrelangen Arbeit und fasst die wichtigsten Trends und Phänomene in 9 Punkten zusammen. In zahlreichen Workshop- Runden mit rund 30 Expert:innen aus der Branche wurden die Trends auf Herz und Nieren geprüft – und geben nun Einblick in die Hausübungen, die uns allen bevorstehen.

 

 

 

 

Künstliche Intelligenz in der Bau- und Immobilienwirtschaft

Künstliche Intelligenz - Anwendungsfälle für die Bau- und Immobilienwirtschaft (IG Lebenszyklus Bau, Digital Findet Stadt 2024)

Anwendungsfelder und Potenziale aus den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben.

 

Keine Technologie ist aktuell medial so stark präsent wie die Künstliche Intelligenz. KI verspricht, bald auch in Bezug auf Kreativität, Lernvermögen und Interaktion dem Menschen ebenbürtig oder gar überlegen zu sein. Noch ist KI nur extrem spezialisiert in bestimmten Bereichen anzuwenden, aber sie entwickelt sich zunehmend zum alltäglichen und generischen Assistenten und auch die Bau– und Immobilienwirtschaft bleibt davon nicht unberührt. Vor allem dann, wenn strukturierte Daten wie aus ERP-Systemen, Immobilienportalen, BIM Modellen oder Unternehmensdatenbanken zur Verfügung stehen, eröffnen sich weitreichende Potenziale. Die Autor:innen dieses Berichts und der Projektgruppe KI sind angetreten, dieses Potenzial schrittweise zu beurteilen und, wo sinnvoll, zu heben.

 

Dieser Leitfaden ist in Kooperation mit Digital Findet Stadt entstanden.

 

 

ESRS – European Sustainability Reporting Standards 

ESRS – EUROPEAN SUSTAINABILITY REPORTING STANDARDS (2024)

Mögliche unternehmensspezifische und immobilienbezogene KPIs

 

 

Das EU-Recht verlangt von bestimmten großen Unternehmen die Offenlegung über die Art und Weise, wie sie mit sozialen
Problemen und Umweltproblemen umgehen. Am 21. Juni 2022 haben der Europäische Rat und das Europäische Parlament eine vorläufige politische Einigung zur Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) erzielt. Die neuen Berichterstattungsanforderungen werden zu erheblichen Veränderungen für die betroffenen Unternehmen führen sowie zu einer Verlagerung von der freiwilligen zur obligatorischen Offenlegung als Teil der Verantwortung des Managements. Im Zuge der Erstellung dieses Leitfadens wurden zahlreiche Standards, Leitlinien, Ratings und Zertifizierungen analysiert, um relevante unternehmensspezifische Angaben für die Immobilienbranche zu identifizieren.

 

Leitfaden für Planer:innen, Immobilienverwalter:Innen, Bauherr:Innen und Bauunternehmer:Innen

 

 

Kreislaufwirtschaft im Bauwesen: Reality-Check

Kreislaufwirtschaft im Bauwesen: Reality-Check (2024)

Konkrete Hemmnisse, mögliche Lösungsansätze & die größten Hebel

 

Mit der vorliegenden Auflistung widmet sich die IG Lebenszyklus Bau der Frage, inwieweit die Kreislaufwirtschaft in einzelnen Bereichen des Bauwesens bereits angekommen ist und wie sie weiter gefördert werden kann. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird beleuchtet, wo jeweils die größten Hebel liegen und welche Hürden und Hemmnisse noch zu überwinden sind.

 

Hier kommen Sie zu den weiteren Publikationen und Videos der IG LEBENSZYKLUS BAU: https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/


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KONNEX BAU | „Netto-Neuversiegelung gleich null!“

Der im April 2024 veröffentlichte Special Report zum Bodenverbrauch in Österreich unterstreicht erneut die Dringlichkeit einer drastischen Reduktion der Bodenversiegelung. Täglich werden in Österreich derzeit 12 Hektar Boden verbraucht und das angestrebte Ziel bis 2030 von nur 2,5 Hektar Flächenverbrauch pro Tag scheint noch weit entfernt.

 

Seit drei Jahren arbeitet die Arbeitsgruppe „Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung“ intensiv an diesem Thema, um konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Bodenverbrauchs im ländlichen Raum zu entwickeln. Dabei wurden präzise Handlungsempfehlungen formuliert und Best-Practice-Beispiele analysiert.

 

Im Rahmen des Konnex Bau Onlineforums am 24. September 2024 gab Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) gemeinsam mit Katja Schwaigerlehner (M.O.O.CON) und Julian Roiser (Dietrich Untertrifaller) einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand der Thematik und präsentierte die Forschungsergebnisse aus den Leitfäden der Arbeitsgruppe. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch einen Expertenvortrag von Univ.-Prof. Priv.-Doz. DI Dr. Gernot Stöglehner, Leiter des Instituts für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung an der BOKU und dem Autor des Buches „Rettet die Böden“. Eine anschließende Diskussionsrunde räumte die Möglichkeit ein offene Fragen rund um den Verbrauch der Ressource Boden zu stellen.

 

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Offener Brief an die Landeshauptleute in Österreich zum Renaturierungsgesetz

Wien, 11. Juni 2024

 

Sehr geehrte Landeshauptleute,

 

wir, die Vorstände der IG Lebenszyklus Bau, betrachten die gegenwärtige Diskussion in Bezug auf das Renaturierungsgesetz mit großer Sorge. Wir fordern die österreichischen Landeshauptleute mit Nachdruck dazu auf, die beschlossene Ablehnung zu überdenken und damit die EU-weit dringend notwendige österreichische Zustimmung zum Gesetz zu ermöglichen. Alles andere betrachten wir insbesondere der jungen Generation gegenüber als grob fahrlässig.

 

Warum? Unter anderem deshalb, weil die Mobilität, welche ein Gebäude durch seinen Standort auslöst, einen höheren CO2– Ausstoß verursacht als dessen Errichtung oder Energieverbrauch im Betrieb. Dies konnte in dem 2020 von der IG Lebenszyklus Bau veröffentlichten Leitfaden „Klimaneutrale Gebäude“ berechnet werden.

 

Studienautor und Vorstandsmitglied Klaus Reisinger bringt es auf den Punkt: „Betrachten wir den CO2 -Fußabdruck eines Hauses, können wir an der Gebäudegrenze nicht Halt machen, sondern müssen Errichtung, Energieverbrauch und Mobilität, die das Haus auslöst, berücksichtigen. Dabei kommen wir unzweifelhaft zur Erkenntnis, dass der CO2 -Fußabdruck eines Gebäudes oft zu mehr als 50 Prozent von der Mobilität, die es durch den Standort auslöst, verursacht wird. Daher ist dort der Hebel anzusetzen.“

 

Immobilienentwickler:innen und Bauherrenvertreter:innen sind nicht nur für die Einhaltung nachhaltiger Standards im Gebäude selbst verantwortlich, sondern auch für die Erreichbarkeit des Objekts mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Daher ist die Frage der Nachhaltigkeit von Immobilien nicht nur eine der Bau- und Gebäudetechnik, sondern auch der Raumplanung. Diesem Thema hat sich die IG Lebenszyklus Bau 2022 in einem weiteren Leitfaden gewidmet und dabei die Forderung „Netto-Neuversiegelung gleich Null“ aufgestellt.

 

Dabei wird klar: Bei kaum einem anderen Thema ist der Generationenkonflikt deutlicher festzumachen als im Bereich Versiegelung. Werden immer wieder neue Flächen verbaut, ist Österreich irgendwann komplett versiegelt. Alles andere als eine „Netto- Neuversiegelung gleich Null“ kann daher niemals nachhaltig sein. Dabei geht es nicht um das Verbot, zu planen und zu bauen, sondern mehr darum, innovative und nachhaltige Lösungen etwa im Umgang mit Bestand, der Leerstands- und Flächennutzung, der Außenentwicklung und Widmung zu verfolgen.

 

Studienautoren und Vorstandsmitglieder Dominik Philipp und Christoph Müller-Thiede fordern daher: „Es soll der Fokus auf die Revitalisierung der Ortskerne und Innenentwicklung gelegt werden, um die Neuversiegelung außerhalb der Ortsgrenzen bzw. an den Ortsrändern  als Konsequenz einzudämmen. Darüber hinaus soll nur dann neu gewidmet werden, wenn sämtliches gewidmetes Bauland entsprechend bebaut ist. Ansonsten ist in gleichem Maße unbenutztes Bauland rückzuwidmen. Damit bleiben die Siedlungsgrenzen definiert und die Natur- und Kulturlandschaft erhalten.“

 

Klaus Reisinger, Climate Partner

Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON

Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller

 

im Namen des Vorstandes der IG Lebenszyklus Bau

 

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KONNEX BAU „Wien wird Athen: dafür ist es nicht gebaut“

 

Immobilien sind Verursacher und Betroffene des Klimawandels zugleich. Einerseits sind einige negative Wirkungen des Klimawandels gerade im innerstädtischen, dicht verbauten Bereich besonders dramatisch (Hitzeextreme), die einen Aufenthalt in diesen Immobilien ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen unkomfortabel bis bedrohlich werden lassen. Andererseits sind Immobilien von ihrer Natur her standortsgebunden und daher physischen Klimagefahren, die an diesem Standort wirken, ausgesetzt. Neben Hochwasser, Hagel und Stürmen treten im Zuge des Klimawandels auch neue, oder zumindest bis dato wenig bekannte Gefahren auf – Waldbrände bisher unbekannter Intensität oder Hochwasser durch kleinräumig hochergiebige Gewitterzellen.

 

Diese neuen Gefahren werden häufig unterschätzt, weil wir sie eben kaum kennen. Im Konnex Bau-Onlineforum am 14. Mai 2024 präsentierten Christian Plas (denkstatt) und Klaus Reisinger (ClimatePartner) die Inhalte des „Klimarisiko-Guide für Immobilien“ und stellen Forderungen an Politik und Gesellschaft auf, um auf die sich abzeichnenden Veränderungen reagieren zu können. 

 

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KONNEX BAU „Wie Dachflächennutzung CO2-Reduktion und Klimaresilienz möglich macht!“

Eine Analyse der IG LEBENSZYKLUS BAU zeigt, dass Dachbegrünung kombiniert mit Solarwärme die meisten Treibhausgase einspart. „Die Begrünung von Dächern ist nicht nur ein Weg, um jährlichen Hitzewellen im Sommer zu begegnen, sie erhöht auch die Biodiversität in der Stadt und speichert CO2 aus der Luft“, sagt Susanne Formanek, eine der Vortragenden und Geschäftsführerin von GRÜNSTATTGRAU. „Die Dächer bieten darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Nutzung von Solarenergie, um sich von fossilen Energien zu lösen. Für die Kombination von Solartechnologie und Bauwerksbegrünung gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Umsetzungsbeispielen.“

 

Eine Arbeitsgruppe der IG LEBENSZYKLUS BAU hat untersucht, wie die verschiedenen Varianten der Dachflächennutzung hinsichtlich ihres Potenzials zur CO2-Emissionsreduktion einzuordnen und zu bewerten sind. „Wenn man ausschließlich CO2betrachtet, zeigt sich, dass Solarwärmeanlagen den größten Einsparungseffekt haben, gefolgt von PV-Dächern“, erklärt Klaus Reisinger, ebenfalls einer der Vortragenden und sowohl Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus als auch Geschäftsführer von ClimatePartner Austria.

Im Konnex Bau am 1. April 2024 wurden Möglichkeiten präsentiert, wie Dachwerksbegrünungen mit aktiver Energiegewinnung verbunden werden können.

 

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Junge Talente gestalten den Wandel

Neue Kampagne der IG Lebenszyklus Bau lädt junge Branchenteilnehmer:innen und Studierende zur Mitarbeit an Zukunftsthemen ein

 

Junge Talente gestalten den Wandel © Emily N - peopleimages - stock.adobe.com
Junge Talente gestalten den Wandel © Emily N – peopleimages – stock.adobe.com

 

Mehr denn je werden die traditionellen Paradigmen der Bau- und Immobilienwirtschaft durch aktuelle Entwicklungen und innovative Ideen herausgefordert. Junge Fachkräfte haben heute die einzigartige Gelegenheit, die Art und Weise, wie sie in Zukunft bauen und entwickeln, aktiv mit zu gestalten. Im Rahmen der Aktion „Young Life Cycle Professionals“ lädt die IG Lebenszyklus Bau daher junge Branchenteilnehmer:innen und Studierende dazu ein, sich aktiv in den Arbeitsprozess des Vereins einzubringen. So wird 2024 der Trend-Report der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft neu aufgelegt, zudem wird an fünf zukunftsträchtigen Themen gearbeitet, die alle das Potenzial haben, die Zukunft der Branche zu revolutionieren.

 

„Der Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung ist ein zentrales Anliegen junger Branchenteilnehmer:innen. Wir wollen deren Perspektiven und Ideen daher noch aktiver als bisher in unsere Arbeit mit einbeziehen,“ betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau.

 

2022 initiierte die IG Lebenszyklus Bau den ersten Trend-Report der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft – eine Orientierungshilfe im Dschungel der vielfältigen Möglichkeiten, die sich Branchenteilnehmer:innen heute bieten. Alle zwei Jahre wird der Trend-Report auf Herz und Nieren geprüft: Sind die Trends noch aktuell, müssen neue hinzugefügt werden, welche Details gilt es zu ergänzen? Diese und andere Fragen stellen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands in einer dafür eigens konzipierten Workshopreihe. Die Ergebnisse sind Grundlage für die Neuauflage des Trend-Reports, der am 11. November im Rahmen des jährlichen Herbstkongresses präsentiert wird.

 

Die Einladung zur Mitarbeit an junge Branchenteilnehmer:innen und Studierende gilt auch für die Arbeitsgruppen des Vereins: Dabei reicht das Arbeitsprogramm 2024 von European Sustainability Reporting Standards (ESRS) & Immobilien-KPIs über die nachhaltige Entwicklung von Bestandsquartieren, die Überführung vom Energie- zum Gebäudeausweis, bis zu Top-Themen wie künstliche Intelligenz und Unternehmens-Compliance.

 

Facts zur Kampagne „Young Life Cycle Professionals“

 

An der Kampagne „Young Life Cycle Professionals“ können alle Branchenteilnehmer:innen sowie Studierende teilnehmen, die unter 28 Jahre alt sind und entweder im Bereich Planung, Errichtung, Finanzierung oder Betrieb von Gebäuden und/oder Infrastruktur arbeiten oder ein entsprechend einschlägiges Studium belegen.

 

Im Rahmen der Kampagne ist die kostenfreie Mitwirkung am Trend-Report der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft sowie an den Arbeitsgruppen des Vereins möglich. Unter den Teilnehmer:innen werden zudem 10 Tickets für den jährlichen Herbstkongress des Vereins, bei dem rund 200 Bauherren- und Branchenteilnehmer:innen erwartet werden, verlost.

 

Für die Teilnahme ist die Einsendung eines Motivationsschreibens erforderlich:

Einsendungen bitte an office@ig-lebenszyklus.at – Einsendeschluss für 2024 ist der 7. Juni 2024

 

Download Formular „Young Life Cycle Professionals“

 


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Vorstandswechsel bei IG Lebenszyklus Bau

Wien, 29. Februar 2023 – Stephan Heid, Heid und Partner Rechtsanwälte, Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus Bau, legt seine Vorstandsfunktion zurück, um „der jüngeren weiblichen Generation“ Platz zu machen. An seiner Stelle wurde Magdalena Prem, Heid und Partner Rechtsanwälte, in den Vorstand des Verbands gewählt. Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON, übernimmt als bestehendes Vorstandsmitglied die Rolle des stv. Sprechers des Vorstands. Die Neuaufstellung wurde von den Mitgliedern des Verbands einstimmig angenommen und ist bis zur Neuwahl im Juni 2025 gültig.

 

„Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten 12 Jahren mit so vielen großartigen Persönlichkeiten aus der Bau- und Immobilienbranche das Nachhaltigkeitsthema vorantreiben konnte. Der intensive Dialog mit den Menschen aus unterschiedlichen Fachgebieten war vom Start weg das richtige Konzept. Wir wollen daher auch weiterhin unsere Stimme in den Verband als Spezialisten im Nachhaltigkeitsrecht einbringen,“ betont Stephan Heid bei seiner Verabschiedung im Rahmen der Generalversammlung der IG Lebenszyklus Bau vergangenen Montag. 

 

Magdalena Prem ist seit Juli 2023 als Rechtsanwältin bei Heid und Partner Rechtsanwälte tätig. Sie studierte Wirtschaftsrecht an der WU Wien, absolvierte 2018 ihr Gerichtspraktikum und war danach als Rechtsanwaltsanwärterin im Vergaberecht tätig. Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit liegen in der Vergabe von Bau- und Planungsleistungen im öffentlichen und privaten Bereich sowie in der Umsetzung von partnerschaftlichen Vertragsmodellen (zB Allianzverträge oder ECI).

 

„Ich freue mich auf die bevorstehenden Aufgaben, den interdisziplinären Austausch und besonders darauf, aktiv an der Entwicklung kooperativer und nachhaltiger Lösungen zur lebenszyklusorientierten Gesamtoptimierung von Gebäuden mitwirken zu dürfen,“ so Magdalena Prem.

 

Vorstandswechsel bei IG Lebenszyklus Bau - Stephan Heid und Magdalena Prem © Leo Hagen / IG Lebenszyklus Bau
Vorstandswechsel bei IG Lebenszyklus Bau – Stephan Heid und Magdalena Prem © Leo Hagen / IG Lebenszyklus Bau

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Kick-Off 2024: Arbeitsgruppen und Trend-Workshops am Start

Gut gelaunt und extrem motiviert diskutierten rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Mitglieder- und Interessentenveranstaltung vergangenen Montag das Jahresprogramm der IG Lebenszyklus Bau. 2024 steht neben aktuellen Arbeitsgruppen die Vermarktung des bisher Erarbeiteten im Mittelpunkt, zudem wird der 2022 erstmals veröffentlichte Trend-Report im Rahmen einer eigenen Workshopreihe auf Herz und Nieren geprüft.

 

Arbeitsgruppen 2024

 

Im kommenden Jahr erwartet Sie ein umfangreiches Arbeitsprogramm: In fünf Arbeitsgruppen wird 2024 rund um die Themen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) & Immobilien-KPIs, die nachhaltige Entwicklung von Bestandsquartieren, die Überführung vom Energie- zum Gebäudeausweis, künstliche Intelligenz und Unternehmens-Compliance gearbeitet.

 

ZU DEN ARBEITSGRUPPEN 2024

 

Wenn Sie sich für die Teilnahme an der Vermarktung vergangener Arbeitsergebnisse interessieren, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle unter office@ig-lebenszyklus.at.

 

Workshopreihe zum Trend-Report

 

2022 veröffentlichte die IG Lebenszyklus Bau erstmals den Trend-Report der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft“. Von Anfang an als „lebendiger Trend-Report“ konzipiert, werden die Trends 2024 in einer Workshopreihe auf ihre Gültigkeit hin abgeklopft und neu überarbeitet. Pro Trend gibt es einen Workshop, dessen Ergebnis in die Neuerscheinung 2024 einfließt. Die Übersicht zu den Trends und die jeweiligen Termine finden Sie unter unten stehendem Link.

 

ZU DEN TREND-WORKSHOPS

 

Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem eine Veränderung im Vorstand bekannt gegeben: Stephan Heid, Heid und Partner Rechtsanwälte, Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied des Verbands, legt seine Vorstandsfunktion ab sofort zurück, um, wie er sagt, der „jüngeren weiblichen Generation“ Platz zu machen. „Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten 12 Jahren mit so vielen großartigen Persönlichkeiten aus der Bau- und Immobilienbranche das Nachhaltigkeitsthema vorantreiben konnte. Der intensive Dialog mit den Menschen aus unterschiedlichen Fachgebieten war vom Start weg das richtige Konzept. Wir wollen daher auch weiterhin unsere Stimme in den Verband als Spezialisten im Nachhaltigkeitsrecht einbringen.“

Der Vorstand nahm den Vorschlag an, Magdalena Prem von Heid und Partner Rechtsanwälte, als Vorstandsmitglied zu kooptieren. Christoph Müller-Thiede von M.O.O.CON übernimmt als bestehendes Vorstandsmitglied die Rolle des stv. Sprechers des Vorstands. Die Neuaufstellung wurde von den Mitgliedern einstimmig angenommen und ist bis zur Neuwahl im Juni 2025 gültig.


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Trend-Report 2024 – Be part of the process!

Trend Report: 8 ½ Trends

2022 veröffentlichte die IG Lebenszyklus Bau erstmals den „Trend-Report der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft“. Von Anfang an als „lebendiger Trend-Report“ konzipiert, werden die Trends 2024 in einer eigens konzipierten Workshopreihe auf ihre Gültigkeit hin abgeklopft und neu überarbeitet. Pro Trend gibt es einen Workshop, dessen Ergebnis in die Neuerscheinung 2024 einfließt.

Um sich für einen Trend-Workshop anzumelden, nutzen Sie bitte das folgende Formular: Mitwirkung an den Trends 2024

Trends 2024

 

1 Kein Bauen ohne Klimaverantwortung

In Zukunft wird man Städte und Häuser – egal ob Neubau, Sanierung oder Erweiterung – nicht mehr nur anhand der bisherigen Faktoren Zeit und Geld bemessen und bewerten. Auch Klima- und Umweltaspekte werden auf eine quantifizierbare Grundlage gestellt.

2 Corporate Climate Responsibility

Corporate Climate Responsability – kurz CCR – umfasst unterschiedliche Maßnahmen, um das Klima zu schützen und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dazu zählen etwa der Einsatz von nachhaltigen Produkten, Baustoffen und Energiequellen, die Reduktion von Schadstoffen und Emissionen und der Umgang mit physischer und digitaler Mobilität.

3 Vom Me-Project zum We-Project

Aktuelle Krisen beweisen, dass wir die klassischen Prozesskulturen, Leistungsbilder und Vertragsschablonen überdenken und auf dem Fundament von Open Source, Open Knowledge und BIM neue kooperative Geschäfts- und Vertragsmodelle entwickeln müssen. Ganz unter dem Motto: Co-Kreation statt Wettbewerb. Gemeinsam sind wir schneller und schaffen mehr.

4 Künstliche Intelligenz

Ein Megatrend der in vielen Bereichen große Veränderungen mit sich bringen wird, ist das Feld der künstlichen Intelligenz. Das betrifft auch die Bau- und Immobilienwirtschaft, denn Softwaretools nutzen vermehrt KI und Start-ups beschäftigen sich mit dem Support von Kernprozessen der Immo-Wirtschaft. KI entwickelt sich zunehmend zum persönlichen Assistenten.

5 Regionalisierung: Auf die Nähe kommt es an

In Zukunft werden wir uns nicht mehr nur fragen: Wieviel kostet ein Bauteil? Und welche konstruktiven und bauphysikalischen Eigenschaften hat es? Sondern auch: Woher stammt der Baustoff? Wie groß ist der ökologische Fußabdruck? Und welchem heimischen Betrieb kommt meine Investition zugute?

6 Das Viertelstunden-Quartier

Die 15 Minuten sind ein Bekenntnis zu einer ganzheitlichen, ökologischen Stadtplanung und Stadtentwicklung, die dem Auto seine urbane Vormachtstellung nimmt – zugunsten von Luftgüte, Verkehrsberuhigung und sozialer Rückeroberung öffentlicher Räume.

7 Reduktion der Versiegelung

Eine Überbauung in Form von Wohnen, Bürogebäuden und Bildungsinfrastrukturen und Bestands(um)nutzung sind nicht nur Antworten auf Grundstücks- und Baulandknappheit, sondern auch eine Alternative zum inakzeptabel hohen Versiegelungsgrad in Österreich.

Workshoptermin: 09.04.2024, 13:00-16:00 Uhr

8 Purpose Driven Workforce

Mitarbeiter:innen stellen einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren jeder Organisation dar. Studien zeigen, dass es für Personalverantwortliche notwendig ist ihr Wertangebot für Mitarbeiter:innen als Reaktion auf den externen Arbeitsmarkt zu ändern. Dementsprechen müssen sich auch die wesentlichen Faktoren, um Talente zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten, zwangsläufig anpassen.

8 1/2 Humanökonomie

Humanökonomie hinterfragt unser aktuelles Wirtschaftssystem, fordert eine gesellschaftliche Verhaltensänderung und stellt als Alternative das Konzept der Suffizienz, der Genügsamkeit zur Diskussion. Die Zivilgesellschaft wird langfristig ein integraler Bestandteil unternehmerischen Denkens und Handelns.

 

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Unsere Arbeitsgruppen 2024 – Klimawandel, Verknappung und Social Impact

Im kommenden Jahr erwartet Sie ein umfangreiches Arbeitsprogramm: In fünf Arbeitsgruppen wird 2024 rund um die Themen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) & Immobilien-KPIs, die Überführung des Energieausweises in den Gebäudeausweis, Grätzl 2.0, Künstliche Intelligenz und Unternehmens-Compliance sowie an der Fortführung des Trend-Reports gearbeitet.

Um sich für eine der Arbeitsgruppe anzumelden, nutzen Sie bitte das folgende Formular: Mitwirkung an den Arbeitsgruppen 2024

Wenn Sie Interesse haben, Mitglied der IG Lebenszyklus Bau zu werden und von einem exklusiven Netzwerk zu profitieren, fordern Sie bitte das Antragsformular an und senden es ausgefüllt an unsere Geschäftsstelle zurück: > Mitglied werden

© Sebastian Grote
© Sebastian Grote

AG Europäische Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS)

 

Leitung: Marina Luggauer (KPMG) & Jakob Sterlich (ClimatePartner)

Ziele der Arbeitsgruppe: Erarbeitung eines Verständnisses für die Anforderungen aus den ESRS für die Berichterstattung von Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft

 

AG Grätzl-Upgrade: Bestandsquartier gemeinsam nachhaltig entwickeln

 

Leitung: Margot Grim-Schlink (e7) & Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller)

Ziele der Arbeitsgruppe: Mutmachen zur Grätzl-Gestaltung: Dekarbonisierung, Identiätsstiftung, Nutzungsprogrammierung, Mehrwertstiftung und Mobilität

AG Kreislaufwirtschaft im Bestand – Reality Check

vom Energieausweis zum Gebäudeausweis

 

Leitung: Verena Macho (FCP) & Gerhard Kopeinig (ARCH + MORE)

Ziele der Arbeitsgruppe: Kreislaufwirtschaft im Bestand auf die reale Machbarkeit zu testen und konkreten Schritte zur Umsetzung definieren

Künstliche Intelligenz © ipopba - stock.adobe.com
© ipopba – stock.adobe.com

AG Künstliche Intelligenz

 

Leitung: Wolfgang Kradischnig (DELTA), Steffen Robbi (Digital Findet Stadt) & Rupert Ledl (Donau-Universität Krems)

Ziele der Arbeitsgruppe: Einführung zu den Grundlagen von KI, Do’s und Dont’s im Umgang, Bedarfsanalyse mit Schwerpunkt Planung und Bauausführung, Entwicklung typischer Anwendungsfälle und eine Marktanalyse

 

Unternehmens-Compliance - Arrow photo created by wirestock - www.freepik.com
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AG Unternehmens-Compliance

 

Leitung: Berthold Hofbauer (Heid & Partner Rechtsanwälte)

Ziele der Arbeitsgruppe: Entwicklung praktischer Hilfestellungen im Sinne eines Zertifizierungskompasses für die zentralsten ESG-Zertifizierungen


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Gemeinsame Stellungnahme von IG Lebenszyklus Bau und VZI zur Diskussion um das Konjunkturpaket für die österreichische Baubranche

Anlässlich der laufenden Regierungsverhandlungen und des Vorstoßes der Sozialpartner zum „Eigenheimbonus“ melden sich nun auch die Verbände der IG Lebenszyklus Bau und des Verbands der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) zu Wort. Der Grundtenor: Angesichts des bereits hohen Bodenverbrauchs in Österreich muss der Fokus ganz klar auf Sanierung und Verdichtung liegen. Um dies zu befördern, ist etwa eine finanzielle oder steuerliche Unterstützung des Ankaufs bestehender Eigenheime sinnvoll. Ebenso wesentlich sei es, jene Untersuchungen zu fördern, die eine fachgerechte Entsorgung von Schad- und Störstoffen ermöglichen, um anschließend korrekt und vor allem ungefährdet „weiterbauen zu können“.

 

„Netto-Neuversiegelung gleich Null“
Die Verbände sind sich einig: Das Ziel muss eine „Netto-Neuversiegelung gleich Null“ sein. Um dies zu erreichen, muss auch über intensivere Flächennutzung – zum Beispiel durch eine höhere Bebauungsdichte und lokale Infrastruktur in den Siedlungsschwerpunkten – geredet werden. Auch der Ausgleich von Neu- durch Rückwidmungen ist ein Ansatz. Und natürlich: die Verhaltensänderung der Akteure.

 

„Das Einfamilienhaus ist ein stark emotional besetztes Thema. Die Frage nach der Wohnform wird man daher weniger mit einer Gebäudeform beantworten können. Die Antwort liegt vielmehr in der richtigen Programmierung und Reaktivierung unserer Ortskerne,“ ist Dominik Philipp, IG Lebenszyklus Bau, überzeugt. Verhaltensänderungen müssen durch staatliche Vorgaben und zielgerechte Anreize – etwa Förderungen für neue Wohnformen – forciert werden.

 

Ausbau, Ankauf und Sanierung bestehender Objekte
Förderungen sollten jedoch nicht für den Neubau, sondern zum Beispiel für den Aufkauf und die Sanierung bestehender Objekte ausgeschüttet werden. Dies würde zu einer höheren Sanierungsquote, zu einer Nachverdichtung und zum Erhalt der bestehenden Infrastruktur führen. Damit könne auch sichergestellt werden, dass Schad- und Störstoffe fachgerecht untersucht und dann entsorgt werden – ein wichtiges Thema im zukunftsweisenden Umgang mit Bestandsobjekten. Gerade im Einfamilienhaus-Sektor werden solche Untersuchungen aus finanziellen Gründen oftmals nicht gemacht, was zu gesundheitsgefährdenden Situationen führt.

 

Thomas Hoppe, Präsident des VZI: „Die Umplanung von Einfamilienhäusern auf Zwei- oder Mehrfamilienhäuser ist nicht nur eine Chance der Weiternutzung und der Vermeidung von Bodenversiegelung, sondern ermöglicht auch ein Wohnen der Generationen und eine Wiederbelebung des halburbanen Raums. Es ist eine in mehrerer Hinsicht lohnende Planungsaufgabe für die Zukunft.“

 

Zukunftsweisender Umgang mit Gebäudebestand
Bereits der Erhalt der bestehenden tragenden Struktur bringt die nötigen CO2-Einsparungen, die für die angestrebte Klimaneutralität nötig sind. Das Miteinbeziehen der grauen Energie – des tatsächlichen Ressourcenverbrauchs über den Gebäudelebenszyklus – zeigt, dass eine Verlängerung der Nutzungsdauer und kreislaufgerechte Sanierung des Bestands das Ziel sein muss.

 

„Wichtig ist aus meiner Sicht, uns davon zu lösen, dass das Einfamilienhaus die einzige Möglichkeit zur Erfüllung unserer emotionalen (Wohn)Bedürfnisse wie Geborgenheit, Zugehörigkeit, Freiraum, Grün etc. ist. Vielmehr müssen wir alternative Wohn-Lösungen in den Vordergrund stellen und fördern, die diese Bedürfnisse in umweltverträglicher Form befriedigen,“ ergänzt Wolfgang Kradischnig, IG Lebenszyklus Bau und VZI.

 

Weiterführende Informationen:

 

Stellungnahme des VZI zur Bodenversiegelung: https://www.vzi.at/vereinsnews/stellungnahme-des-vzi-zur-bodenversiegelung/?ref=2&pager=1&newsID=5832

 

Link zum Leitfaden „Netto-Neuversiedelung gleich Null“: https://ig-lebenszyklus.at/wp-content/uploads/2022/11/Raumordnung-und-Infrastrukturentwicklung_WEB.pdf

 

Link zum Leitfaden „Zukunftsweisender Umgang mit Gebäudebestand“: https://ig-lebenszyklus.at/wp-content/uploads/2023/11/Sanierung_WEB.pdf

 

Credit: querbeet

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Vom TREND zur gebauten Wirklichkeit: Die ZeitenWENDE als Chance

 

 

Unter dem Motto „Vom TREND zur gebauten Wirklichkeit: Die ZeitenWENDE als Chance“ fand am 14. November der jährliche Herbstkongress der IG Lebenszyklus Bau statt. Rund 170 Teilnehmer:innen informierten sich dabei zu brandaktuellen Themen rund um nachhaltige Raum- und Gebäudeentwicklung vor dem Hintergrund von Klimawandel, Ressourcenknappheit und neuen sozialen Herausforderungen. Im Mittelpunkt standen dabei sechs Leitfäden zu den Themen Gebäudesanierung, Bodenversiegelung im ländlichen Raum, Greenwashing, Lieferkettengesetz, mehrwertorientierte Dachflächennutzung und Klimarisikobewertung von Gebäuden. Die Leitfäden sind das Ergebnis eines intensiven Arbeitsjahres, an dem mehr als 100 Expert:innen aus rund 60 Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt waren. Sie bieten konkrete Analysen und Tools für Bauherren und Branchenvertreter:innen.

 

Alle Leitfäden und der Trend-Report stehen unter folgendem Link zum kostenfreien Download zur Verfügung:

 

Zu den Publikationen 2023

 

„Kühler wird es nicht mehr, aber wir können etwas tun“

 

„Wien wird Athen! Dafür ist es nicht gebaut! Erinnern Sie sich bitte im Jahr 2050 an diesen ‚Rekordsommer‘ zurück, sie werden nicht mehr viel kühlere Sommer erleben. Wir sind am Anfang und nicht am Ende der Erderwärmung.“ Emotional und mit erschreckenden Fakten zu den Auswirkungen des Klimawandels, musikalisch untermalt von Michael Jackson’s Earth Song, eröffnete Vorstandsmitglied Klaus Reisinger, ClimatePartner, den Kongress gemeinsam mit Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, DELTA, der im Anschluss die Verantwortung der Baubranche und jedes Einzelnen hervorhob: „Wir können diese Verantwortung nicht abgeben. Der Hebel der Bau- und Immobilienbranche ist groß und wir haben jetzt – auch, aber nicht nur, getrieben durch neue Gesetze und Rahmenbedingungen auf den Märkten – die einmalige Chance, als Branche richtig viel bewegen zu können und einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Mit Bauen die Zukunft anderer positiv gestalten

 

In diese Kerbe schlug auch der Berliner Futurologe Max Thinius, der in seiner Eröffnungskeynote die „lokale, soziale, ökologische und wirtschaftliche Wertschöpfung in neuen multilateralverwebten Strukturen“ in den Fokus rückte. Dabei erweiterte Thinius den bestehenden Denkradius des „Wie kann ich Bauen zukunftsfähig machen?“ um den  gesellschaftlichen Faktor und benannte dabei die für ihn zentrale Fragestellung der Bau- und Immobilienbranche: „Wie kann ich mit Bauen die Zukunft anderer positiv gestalten?“

 

Allianzverträge und ECI als „Teilchenbeschleuniger“

 

Auf nachhaltige Projektentwicklung fokussierte sich Caroline Palfy, Loud4Planet, in ihrer Eingangskeynote und füllte damit das von Thinius formulierte Eingangsstatement mit branchenrelevanten Ausführungen. Dabei erläuterte sie insbesondere die positiven Wirkungen von Allianzverträgen und Early Contractor Involvement (ECI). Mit integrierter Projektabwicklung, BIM und Lean Management könne die Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft vorangetrieben und die aktuellen ökonomischen, ökologischen und politischen Krise(n) als Chance ergriffen werden. „Um die Herausforderungen hinsichtlich ESG in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu meistern, braucht es das größtmögliche  Engagement aller. Technologien und Digitalisierung sind nur die Werkzeuge – die Umsetzung verantwortet die Menschheit weiterhin selbst,“ betonte Palfy.

Neue Bauordnungen und Anreizsysteme als Game Changer

 

Im Rahmen der Paneldiskussionen widmeten sich die Teilnehmer:innen – darunter Gerald Beck (UBM Development), Isabella Stickler (Alpenland), Uwe Breitschopf (Managementservice Linz), Sandra Bauernfeind (Heimat Österreich), Claudia Nutz (nutzeffekt) und Irene Hauer-Karl (HABAU Group),  den wirksamsten Hebeln für eine nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft. Genannt seien hier exemplarisch als Lösungen die noch notwendigen Anpassungen der Bauordnungen an die Gegebenheiten im Bereich der Sanierung sowie die Notwendigkeit des Ausbaus der Förderlandschaft für Gebäudesanierung und erneuerbare Energien. Diese Förderungen sollten ein Augenmerk auf Anreizsysteme legen, wovon Eigentümer:innen wie Wirtschaft profitieren.

 

Klimarisiko-Guide und ganzheitliche Gebäudesanierung

 

Der menschengemachte Klimawandel hat uns zu dem Punkt gebracht, ab dem wesentliche Schäden nicht mehr vermieden werden können. Umso wichtiger wird es nun, Gebäude präventiv an den Klimawandel anzupassen. Ziel des Leitfadens Klimarisiko-Guide für Immobilienist es daher, das Thema Klimarisiko aufzuspannen. Sowohl physische als auch transitorische Risiken werden beleuchtet und vor allem auch ein möglicher Plan aufgezeigt, wie Klimarisiken analysiert und minimiert werden können.

 

Im Bereich der Sanierung müssen sich das Mindset und die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern. Auch die Wertschätzung des Gebäudebestandes, das Vertrauen in Planungskompetenz und die Kostenwahrheit gegenüber einem Neubau müssen angepasst werden. Allein der Erhalt der tragenden Struktur bringt wichtige CO2-Einsparungen, die für die angestrebte Klimaneutralität nötig sind. Zielsetzung des Leitfadens Zukunftsweisender Umgang mit Gebäudebestand ist es, für Eigentümer:innen und Hausverwaltungen ebenso wie für interessierte Fachexpert:innen eine kompakte Übersicht über das Thema der Gebäude-Sanierung zu geben. Ein separater Maßnahmenkatalog unter dem Titel Technische Sanierungslösungen zur Dekarbonisierung des Gebäudebestandes“ bietet zudem interaktive und übersichtliche Entscheidungsbäume, mit denen man abhängig der vorhandenen Ausgangslage zu knapp 70 konkreten Maßnahmen rund um Energieverbrauch, erneuerbare Energieträger und geeignete Abgabesysteme geführt wird.

 

 

Vermeidung von Neuversiegelung und mehrwertorientierte Dachflächennutzung

 

Es genügt nicht, im Status Quo zu verharren. Mit dem Leitfaden Netto-Neuversiegelung gleich null! Gemeinden zeigen, wie es gehen kann wird das Tun befeuert und so mehr Gemeinden zu einer nachhaltigen Entwicklung motiviert, um in Folge das Ziel Netto-Neuversiegelung gleich NULL in greifbare Nähe zu bringen. Die herausragenden Erfahrungen der ausgewählten Gemeinden in der Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur im jeweiligen Gemeindegebiet sollen Handlungsräume vermitteln, die im Kontext der Vermeidung von „Neuversiegelung”, Bestand aktivieren, soziales Engagement zeigen, integrale Konzepte verfolgen und kreative Lösungen umsetzen.

 

Gemeinsam müssen die Flächen der gebauten Stadt genutzt werden, um die Klimaneutralität und die Klimawandelanpassung zu schaffen. Besonders die Dachflächen eignen sich gut für eine Mehrfachnutzung im Sinne der CO2-Einsparung und Resilienz. Ziel des Positionspapiers Mehrwertorientierte Dachflächennutzung ist die Zusammenfassung und Bereitstellung grundlegender Informationen und Daten für die mehrwertorientierte Systementscheidung bei einer Nutzungsänderung bzw. -erweiterung von bestehenden und neu erbauten Dachflächen.

 

 

ESG-Zertifizierungskompass und Lieferkettengesetze

 

Greenwashing ist ein Showstopper der Nachhaltigkeitswende. Der Leitfaden ESG-Zertifizierungskompass vermittelt eine fundierte Kenntnis über die rechtlichen Fallstricke des Greenwashing sowie einen Überblick über die gängigsten Gebäudezertifizierungen und Systemzertifizierungen im Sinne eines ESG-Zertifizierungskompasses.

 

Klein- und Mittelunternehmen müssen bereits jetzt verfügbare Kapazitäten auf die Darstellung ihrer Lieferketten verwenden. Der Leitfaden Lieferkettengesetze widmet sich dem Umgang von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit der Lieferkettengesetzgebung. Hier wird die Frage der Konsequenzen von Lieferkettengesetzgebung für Klein- und Mittelunternehmen aus drei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Die praktische Darstellung einer gewöhnlichen Lieferkette in konkreten Sektoren, Analysen bestehender „good practices“ sowie Leitlinien und Handreichungen aus rechtlicher Perspektive.

 

 

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