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Krieg in der Ukraine verlangt Besinnung auf lebenszyklisches Bauen und Branchensolidarität

IG LEBENSZYKLUS BAU schlägt konkrete Maßnahmen und einen nationalen Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche vor // Rückenwind für lebenszyklisches Denken

 

„Eine auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität basierende Raum- und Gebäudeentwicklung und eine partnerschaftliche Projektkultur sind so akut und dringend erforderlich wie noch nie“, betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU. Denn Bauverzögerungen und Baustopps sind vor dem Hintergrund von Preissprüngen und Lieferengpässen bereits jetzt zu beobachten und werden in naher Zukunft das tägliche Geschäft beherrschen. Mit einem von der IG LEBENSZYKLUS BAU vorgeschlagenen Maßnahmenmix soll ein nationaler und partnerschaftlicher Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche zur Bewältigung der bereits eintretenden und kurz bevorstehenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen erreicht werden.

 

Drohende Kurzarbeit und Insolvenzen trotz hoher Auftragsbücher

 

Stephan Heid, stellvertretender Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU, zufolge sind die Auftragsbücher eigentlich voll. Dennoch drohen Kurzarbeit und Insolvenzen. Eine Herausforderung, der man laut Heid nur kollektiv begegnen könne: „In den nächsten Wochen und Monaten ist die Solidarität zwischen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen gefragt. Wir suchen daher bereits das Gespräch mit Vertreter*innen der führenden Bau- und Immobilienunternehmen, führenden privaten und öffentlichen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen der Branche.“

 

Maßnahmen-Mix für einen nationalen Schulterschluss der Branche

 

„Wer nachhaltig bauen und betreiben will, muss bei der Organisation und den Prozessen beginnen sowie sämtliche Beteiligten frühzeitig einbinden“ – nach diesem Motto arbeiten bei der IG LEBENSZYKLUS BAU rund 80 Mitgliedsunternehmen laufend an aktuellen Fragen der Branche. Dementsprechend wurden nun kurz- und mittelfristige konkrete Maßnahmen formuliert, die einen nationalen und partnerschaftlichen Schulterschluss der gesamten Bau- und Immobilienbranche Österreichs ermöglichen sollen:

 

  • Neue Bewertung von wechselseitigen vertraglichen Leistungen: Findung einer tragfähigen Lösung von Auftraggeber*innen- wie von Auftragnehmer*innenseite
  • Angemessene Vorhaltekosten bei Bauunterbrechungen
  • Einräumen von alternativen Bau- und Bauproduktlösungen
  • Temporäres Aussetzen von vertraglich festgelegten Bauzeiten und Forcierungsmaßnahmen
  • Sofortiger Stopp der Umwidmungen von Agrar- in Bauflächen
  • Erarbeitung von Beschäftigungsgarantien für die Arbeitnehmer*innen der Bau- und Immobilienbranche für die kommenden Monate
  • Nachdenken über Solidaritätsfonds der Big Player zugunsten der KMU-Zulieferer und Subunternehmen, um deren wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern

 

Das Arbeitsprogramm 2022 der IG LEBENSZYKLUS BAU soll wie gehabt Branchenmitglieder sowie Vertreter*innen privater und öffentlicher Bauherren dabei unterstützen, ihre Raum- und Gebäudeentwicklung lebenszyklusorientiert und prozessoptimiert zu gestalten. Wolfgang Kradischnig: „Die aktuelle Situation hat Auswirkungen auf viele unserer Themen. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, für viele aktuelle Herausforderungen Lösungsansätze bieten zu können“. So beschäftigen sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen etwa mit der zügigen Umstellung von Gas auf erneuerbare Energieträger, staatliche Förderungen sowie Bestandssanierungen zur Ressourcenschonung und CO2-Einsparung.

 


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EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten

Ein Ziel des Europäischen Green Deals ist es, private Investitionen für den Übergang zur Klimaneutralität zu mobilisieren. Im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum wurde die EU-Taxonomie aufgesetzt, die eine europaweit einheitliche Definition von „grünen“ Investitionen festlegt. (Quelle: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie)

 

Wer einen Überblick über die aktuellen Regelungen der EU-Taxonomie bekommen möchte, findet auf der Seite der Europäischen Kommission kompakte Informationen zu den zentralen Fragen rund um die Verordnung: 

 

Zur Seite „EU taxonomy for sustainable activities“ 

 

 


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Projektkultur als Erfolgsfaktor. Zufall oder planbar?

Die Projektkultur stellt einen wesentlichen Faktor für den Erfolg eines Projektes dar. Der präventive Weg hin zu einer erfolgreichen Projektkultur sowie eine professionelle Methodik sind die Grundlagen dafür. Conny Exß hat am 2. März mit drei weiteren Baumediator*innen den Begleit-Prozess, die Erfolgsparameter und deren Anwendung anhand von erfolgreichen Praxis-Beispielen präsentiert. Typische Fallen wurden aufgezeigt und die möglichen Lösungswege erläutert. Den Teilnehmer*innen diskutierten intensiv Möglichkeiten und Fragen zu aktuellen Problemstellungen aus der Praxis .

 

 

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Die erfolgreiche Zusammenarbeit in Projekten mit BIM

Die Baubranche befindet sich in einem Transformationsprozess. BIM (Building Information Modeling) ist zum Synonym für die Digitalisierung des Bauprozesses geworden und bildet den Rahmen für digitale Arbeitsabläufe. Doch die Anwendung digitaler Tools beschreibt nicht nur technische Aspekte, sondern geht Hand in Hand mit einer neuen Art der Zusammenarbeit.

 

Bei unserem KONNEX BAU am 15. Februar stellte Steffen Robbi (Digital Findet Stadt) gemeinsam mit Christian Reiter (STRABAG) und Karina Breitwieser (TU Wien)  „Die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Projekten mit BIM“ vor. BIM braucht Kooperation und eine Abstimmung aller Projektbeteiligten. Gelingt die Zusammenarbeit, so ermöglich die Anwendung digitaler Tools einen umfassenden, gemeinsamen Informationsaufbau, die Durchgängigkeit und zentrale Zugänglichkeit dieser Informationen sowie vernetzte Abläufe. Allerdings benötigt es dazu bestimmte Spielregeln, an die sich alle Projektbeteiligten halten, professionelles Informationsmanagement und Standards.

 

In der von Digital Findet Stadt geleiteten Projektgruppe „Zusammenarbeit mit BIM“ wurden die strukturellen und technischen Grundlagen erarbeitet. Gemeinsam mit Eigentümern, Planern, Bauunternehmen und Betreibern wurden in Workshops Herausforderungen für die Projektkultur und Thesen der Zusammenarbeit formuliert. Die Ergebnisse wurden im Onlineforum vorgestellt und diskutiert.

 

Den Leitfaden mit ersten Ergebnissen finden Sie hier: 

 

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Position beziehen zur Nachhaltigkeit

Innerhalb unseres KONNEX BAU Onlineforums am 18. Jänner 2022 haben wir mit Christian Ehrenreich (remco real estate management & collaboration gmbh) den Themenkreis „Position beziehen: So funktionieren leistbare und nachhaltige Projekte in der Praxis“ beleuchtet und den Blick auf drei konkrete Praxisbeispiele geworfen. Diese durchaus repräsentativen Projekte zeigen, dass ein hohes Maß an Nachhaltigkeitsorientierung dann leistbaren Raum ermöglicht, wenn neue, kollaborative und innovative Wege gegangen werden.

 

Gratulation den Bauträgern zu ihren Projekten:

  • Wohnbauprojekt Wientalterrassen: Wohnbauvereinigung für Privatangestellte
  • Kupetzkygasse 43 / Röbbelinggasse 20: TmitD Bauträger GmbH
  • Sanierung und Verdichtung der Wohnhausanlage in der Friedrich-Inhauser Straße in Salzburg: Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.

 

 

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Unsere Arbeitsgruppen 2022 – Klimawandel, Verknappung und Social Impact

 

Im kommenden Jahr erwartet Sie ein umfangreiches Arbeitsprogramm: In 9 Arbeitsgruppen werden aktuelle Themen rund um Klimawandel, Verknappung und Social Impact intensiv bearbeitet.  In diesen Arbeitsgruppen entwickeln wir Lösungen für gesellschaftliche und ökonomisch-ökologische Herausforderungen, verbreiten unsere Expertise und bilden starke Netzwerke. Als Ideenmotor der Bau- und Immobilienwirtschaft schaffen wir Innovationen für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft von morgen.

 

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(c) Choat – stock.adobe.com

CO2-Emissionen durch Mobilität auf der Baustelle

 

  • Quantifizierung der CO2-Emissionen
  • Entwicklung von Berechnungsmethoden
  • Vergleiche von Standorten

 

AG-Leitung: Klaus Reisinger, iC consulenten

(c) petrmalinak/Shutterstock.com

Klimaneutralität & Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

 

  • Kreislauffähige und digitale Planung
  • Anwendung kreislauffähiger Bauprodukte
  • Potenziale, Best Practices und Use Cases

 

AG-Leitung: Anna-Vera Deinhammer, Stadt Wien | Gerhard Kopeinig, ARCH+MORE ZT GmbH

(c) onephoto – stock.adobe.com

EU Taxonomy: Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft II

 

  • Analyse der beiden neu veröffentlichen Umweltziele
  • Geforderte Angaben und benötigte Datengrundlagen
  • Identifikation nationaler Baselines

 

AG-Leitung: Stefan Rufera, KPMG Austria | Christian Plas, denkstatt

(c) fran_kie/Shutterstock.com

Umsetzungsmodelle für nachhaltige Sanierungen

 

  • Maßnahmen für Energieeffizienz
  • Erarbeitung von Problemlagen, weshalb es nicht zu thermisch-energietechnischen Sanierungen kommt
  • Lösungsmodelle für die unterschiedlichen Problemlagen

 

AG-Leitung: Margot Grim-Schlink, e7

www.pixabay.com

AG Reflexionsstrahlung (Albedo Effekt) im Gebäudesektor

 

  • Reflexionsvermögen von Gebäuden
  • Klimatische und umwelttechnische Konsequenzen

 

AG-Leitung: Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU

 

 

(c) Babaroga/Shutterstock.com

Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung

 

  • Bodenverbrauch und fortschreitende Zersiedelung
  • Leerstandsaktivierung im urbanen und suburbanen Raum
  • Multifunktionale Quartiere

 

AG-Leitung: Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller | Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON

(c) Parradee – stock.adobe.com

Nachhaltigkeitsrecht: Lieferkettengesetz in der Praxis

 

  • Europäisches Lieferkettengesetz
  • Menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten entlang von Lieferketten
  • Erarbeitung konkreter Handlungsanleitungen und Vertragsklauseln

 

AG-Leitung: Markus P. Beham, Universität Passau | Stephan Heid, Heid und Partner Rechtsanwälte

Foto erstellt von wirestock – www.freepik.com

Unternehmens-Compliance

 

  • Analyse neuer Gesetzesvorgaben und Compliance-Anforderungen an Unternehmen
  • Anforderungen an ein Compliance-Management-System
  • Nachhaltigkeit, Lohn und -Sozial-Dumping, Schwarzarbeit und Preisabsprachen / Wettbewerbsverzerrung

 

AG-Leitung: Berthold Hofbauer | Heid und Partner Rechtsanwälte

Foto erstellt von DCStudio – de.freepik.com

Prozessmodell für hybrides und modulares Bauen

 

  • Praxisrelevanz von hybriden und modularen Bauweisen
  • Industrielle Vorfertigung von Bauteilen, Bauelementen und ganzen Raumzellen
  • Planungsablauf, Abwicklungsmodelle und Anwendungsfälle

 

AG-Leitung: Wolfgang Kradischnig, DELTA | Lukas Kral, Dietrich | Untertrifaller

Um sich für diese Arbeitsgruppe anzumelden, wenden Sie sich bitte an: office@ig-lebenszyklus.at

Wenn Sie Interesse haben, Mitglied der IG Lebenszyklus Bau zu werden und von einem exklusiven Netzwerk zu profitieren, fordern Sie bitte das Antragsformular an und senden es ausgefüllt an unsere Geschäftsstelle zurück:

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Kongress on demand: Margot Grim-Schlink „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“

 

Zukunftsfähige Haustechnikkonzepte sind jene, die vorhandene erneuerbare Energieressourcen verwenden, verständlich im Betrieb und wirtschaftlich sind. Dazu braucht es Leistungen in der Planung, die derzeit noch nicht selbstverständlich sind. In der Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ unter der Leitung von Margot Grim-Schlink (e7) wurden fünf detailliert ausgearbeitete Handlungsempfehlungen (Kundenanforderungen, innovative Planungsleistungen (Machbarkeitsstudie/ Varianten-untersuchung, bedarfsgerechte Auslegung, verschiedene Simulationsmethoden, Lebenszykluskostenanalyse) Planungsgrundlagen, Betriebs- und Regelungsstrategien, Qualitätssicherung) beschrieben, die zu einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik führen.

 

Hier können Sie den Leitfaden „Bedarfsorientierte Gebäudetechnik für zukunftsfähige Gebäude“ herunterladen: 

 

Leitfaden herunterladen

 

 

Den vollständigen Vortrag „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ sehen Sie hier:

 


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Fünf Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Gebäudetechnik

 

Gleich fünf Leitfäden und Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige und bedarfsorientierte Gebäudetechnik erarbeitete die Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ um die Projektleiterinnen Margot Grim-Schlink und Anita Preisler (e7 energy innovation & engineering) 2021.

 

Worum geht es hier genau? Um die Energiewende zu meistern, werden im Bereich der Gebäudetechnikplanung Haustechnikkonzepte benötigt, die bereits existierende erneuerbare Energieressourcen verwenden und trotzdem wirtschaftlich sind. Aufgrund der gängigen Projektentwicklungs- und Planungspraxis kommen jedoch oft jene Berechnungen und Untersuchungen, und vor allem Diskussionen, zu kurz, die alle Möglichkeiten sowie das Pro und Contra einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik aufzeigen und gegenüberstellen. Das führt in der Regel dazu, dass Gebäudetechnik oft entweder wenig innovativ (wenig Beitrag zur Energiewende), oder, wenn innovativ, dann sehr komplex (problematisch im Betrieb) oder stark überdimensioniert (teuer und anfällig im Betrieb) ist.

 

Zukunftsfähige Gebäude brauchen aber eine Gebäudetechnik, die passend für das Gebäude und die Nutzung ist und alle lokalen, erneuerbaren Energieträger bestmöglich und ressourcenoptimiert nutzt. Des weiteren muss die Gebäudetechnik verständlich und robust für die Betriebsführung sein, so dass Störungen und Schäden leicht reparierbar sind. Sie muss also bedarfsorientiert, wirtschaftlich konkurrenzfähig und von der Planung bis in den Betrieb überprüfbar sein.

 

Die fünf Handlungsempfehlungen

 

Um dies zu erreichen, entwickelte die Arbeitsgruppe fünf Handlungsempfehlungen, die folgende Leistungen beschreiben:

 

  1. Kundenanforderungen

Handlungsempfehlung 01 ist ein detaillierter Katalog, welche Kundenanforderung an das künftige Gebäude gestellt werden. Diese Kundenanforderungen müssen vor Planungsbeginn erarbeitet werden. Nur auf Basis einer klaren Definition der Kundenanforderungen kann ein gemeinsames Verständnis für das Ziel und eine bedarfsorientierte Planung erfolgen.

 

  1. Innovative Leistungen

In dieser Handlungsempfehlung werden Methoden verschiedener innovativer Leistungen detailliert beschrieben. Insbesondere diese Leistungen ermöglichen Entscheidungen, die nicht nur auf Investitionskosten beruhen, sondern auch auf langfristiger Wirtschaftlichkeit, Ökologie, Komfort und kreislaufoptimiertem Handeln. Handlungsempfehlung 02 bietet eine Hilfestellung für Auftraggeber*nnen bei der Beauftragung und Abnahme dieser Leistungen.

 

  1. Planungsgrundlagen

In dieser Handlungsempfehlung werden alle festgesetzten Parameter nach der ersten Systementscheidung für die detaillierte Planung festgehalten. Dadurch können alle Rahmenbedingungen transparent zwischen Auftraggeber*in und Planer*in nochmals abgestimmt werden. Nachfolgende, oder weitere Planer*innen und ausführende Unternehmen wissen durch diese Planungsgrundlagen genau, auf welchen Vorarbeiten und Ergebnissen sie aufbauen müssen.

 

  1. Betriebs- und Regelstrategien

Eine gut geplante und gebaute Gebäudetechnik ist nur die halbe Miete. Sie muss auch gut betrieben werden. Dazu sind eine genaue Dokumentation und Beschreibung des gewünschten Betriebs notwendig. Damit kann zu jedem Zeitpunkt überprüft werden, ob die Systeme das tun, was sie tun sollen.

 

  1. Qualitätssicherung

Durch einen guten Qualitätssicherungsprozess während des gesamten Entwicklungs- und Planungsphase sowie im Betrieb kann sichergestellt werden, dass die angestrebten Kundenanforderungen auch erfüllt werden. Dabei sollte dieser frühzeitig beginnen, um mögliche Abweichungen rasch zu erkennen und ggf. schnell eingreifen zu können. Die teilautomatisierte Überprüfbarkeit von Soll-/Ist Parametern ist eine neue Leistung, welche einen nennenswerten Beitrag zum effizienten Gebäudebetrieb leisten kann.

 

Hier können Sie die Leitfäden zu den fünf Handlungsempfehlungen herunterladen: 

 


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Kongress on demand: Stephan Heid & Markus P. Beham „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“

 

Die von Vorstandsmitglied Dr. Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte) initiierte und zusammen mit Dr. Markus Beham (Universität Passau) im Rahmen einer Arbeitsgruppe erstellte „Charta gegen Greenwashing“ stellt sich der aktuellen „Mode“ entgegen, Geschäftsmodelle zu „begrünen“ und dabei Konsument*innen mittels Marketing-Kampagnen zu täuschen, entgegen. Die Charta enthält zehn Prinzipien, die eine rasche Ersteinschätzung der „realen Nachhaltigkeit“ eines Geschäftsmodells ermöglichen. Um der gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen gerecht zu werden, stellen die Initiatoren das Gemeinwohl in den Zielfokus und nicht die PR-getriebene Optimierung der eigenen Marktposition.

 

Hier können Sie den Leitfaden „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“ herunterladen: 

 

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Den vollständigen Vortrag „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“ sehen Sie hier:

 


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Kongress on demand: Dominik Philipp & Christoph Müller-Thiede „Das Quartier der Zukunft“

 

Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) und Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten) entwickeln in ihrem Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ ein höchst realistisches Zukunftsszenario, wie Menschen in knapp 15 Jahren in Städten klimaneutral wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen und wie dabei Gebäude und Quartiere strukturiert sein werden. Dabei wird der Fokus nicht auf die Optimierung einzelner Elemente wie z.B. Gebäude, Autos, etc. gelegt, sondern eine Betrachtung von ganzen Systemen forciert, die sich aus der Nutzung von Raum- und Infrastruktur durch uns Menschen ableiteten. Nur so können auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen betrachtet und eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden.

 

Hier können Sie den Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ herunterladen: 

 

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Den vollständigen Vortrag „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ sehen Sie hier:

 


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Kongress on demand: Christoph M. Achammer „Manifest gegen die Verknappung von Raum“

 

Neue Autobahnen, neue Gebäude, neue Industrieanlagen: In Österreich wird viel gebaut. Österreich ist aufgrund seiner Topografie aber in einer besonders sensiblen Position in Bezug auf den Umgang mit Grund und Boden. Nur 37,3 Prozent seiner Gesamtfläche von 83.882 Quadratkilometern sind als Dauersiedlungsraum geeignet. Bis 2020 wurden davon 7 Prozent bzw. 5.768 Quadratkilometer verbraucht und davon rund 42 Prozent bzw. rund 2.422 Quadratkilometer versiegelt. Ein großer Teil davon wird betoniert, asphaltiert, gepflastert oder bebaut. (Quelle: Bodenverbrauchsbericht Umweltbundesamt 2021)

 

Bodenversiegelung bedeutet konkret: Der Boden wird in einer Art und Weise befestigt, dass kein oder kaum noch Wasser im Boden versickern kann und kaum Gasaustausch zwischen Boden und Luft mehr stattfinden kann. Das gilt für die Flächen, auf denen Gebäude stehen, aber auch für freiliegende Flächen, die von einer Beton- oder Asphaltschicht bedeckt sind. Im Schnitt wurden in den letzten 10 Jahren täglich 187.000 Quadratmeter versiegelt. 2020 noch immer 107.000 Quadratmeter an 365 Tagen im Jahr (Quelle: Bodenverbrauchsbericht Umweltbundesamt 2021).

 

Wird Boden „versiegelt“, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt, kann er wichtige Funktionen nicht mehr erfüllen. Das erhöht die Hochwassergefahr vor allem in Kombination mit den sich aufgrund des Klimawandels häufenden Extremwetterlagen. In Städten ist der versiegelte Boden „Garant“ für Überhitzung im Sommer. Dieser Entwicklung muss schnellstmöglich und nachhaltig entgegengewirkt werden.

 

Die Arbeitsgruppe „Grund & Boden“ unter der Leitung von Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) sowie die IG LEBENSZYKLUS BAU fordern die Übernahme der Verantwortung durch die politischen Entscheidungsträger hinsichtlich der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanungen sowie der sofortigen Reform aller in Österreich gültigen Bauordnungen und besonders der veralteten Stellplatzverordnungen.

 

Lesen Sie über den aktuellen Stand der Diskussion in der IG LEBENSZYKLUS BAU und die diskutierten Maßnahmen im Oktober 2021 veröffentlichten Manifest „Grund und Boden“:

 

Manifest herunterladen

 

 

Den aktuellen Vortrag „Manifest gegen die Verknappung von Raum“ von Christoph M. Achammer zum Thema „Grund & Boden“ vom 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober 2021 sehen Sie hier:

 


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EU Taxonomy – Das Fundament für eine nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft

 

Mit der EU Taxonomy wurde das Fundament für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft gelegt. Gerade die Bau- und Immobilienwirtschaft wird aufgrund ihrer langfristig wirksamen Investitionen besonders aufmerksam von Geldgebern betrachtet werden. Doch was kommt dadurch auf Unternehmen zu?

 

Mit der Verabschiedung der EU-Taxonomy-Verordnung wurde ein Meilenstein zur Umsetzung des EU-Aktionsplans „Sustainable Finance“ gesetzt. Für Unternehmen, die zu einer nichtfinanziellen Erklärung verpflichtet sind, ergeben sich weitere Vorgaben, um die Transparenz der Wirtschaftsaktivitäten zu erhöhen.

 

Taxonomy-Verordnung: Eine verbindliche Rechtsnorm

 

Am 18. Juni 2020 wurde das Gesetzgebungsverfahren zur Taxonomie-Verordnung formal abgeschlossen, die Mitte Juli 2020 in Kraft trat. Die EU Taxonomy ist ein Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Inhalt der EU Taxonomy ist eine Liste spezifischer Sektoren, die nach und nach erweitert werden, um sechs Umweltziele bestmöglich zu erreichen:

 

  1. Klimaschutz
  2. Anpassung an den Klimawandel
  3. Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen
  4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  6. Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt

 

Derzeit sind für die ersten beiden Umweltziele („Klimaschutz“ sowie „Anpassung an den Klimawandel“) die technischen Bewertungskriterien für die betroffenen Sektoren veröffentlicht worden. Für die weiteren vier Umweltziele ist die Veröffentlichung bis Ende 2021 geplant. Als Nebenbedingung wird die Einhaltung bestimmter sozialer Mindeststandards verlangt.

 

Durch die Anwendung der EU Taxonomy soll Sicherheit für Investor*innen geschaffen und Greenwashing vermieden werden. Low-Carbon-Benchmarks, EU-Normen für grüne Anleihen (Green Bond Standard) und EU-Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte sind auch von den Maßnahmen betroffen. Gemäß den Kriterien der Taxonomy ist eine Wirtschaftsaktivität dann „grün“, wenn sie alle nachfolgenden Bedingungen erfüllt:

 

  • Beitrag zu zumindest einem der sechs Umweltziele
  • Keine wesentliche Beeinträchtigung der anderen Umweltziele
  • Einhaltung der sozialen Mindestanforderungen
  • Einhaltung der technischen Screeningkriterien

 

Erweiterung der nicht finanziellen Berichterstattung

 

Von der Taxonomy betroffen sind Finanzmarktteilnehmer, die Finanzprodukte im EU-Raum anbieten, und Unternehmen, für welche die Verpflichtung gilt, eine nichtfinanzielle Erklärung abzugeben (gem. „NaDiVeG“). Dieser Adressatenkreis wird durch die CSRD in den nächsten Jahren voraussichtlich wesentlich erweitert. Im Rahmen der nichtfinanziellen Erklärung müssen Angaben geleistet werden, wie und in welchem Umfang Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU Taxonomy als ökologisch nachhaltig einzuordnen sind.

 

Im nächsten Schritt muss analysiert werden, ob die Wirtschaftsaktivitäten die Kriterien einhalten können. Da die neuen Anforderungen an die Berichterstattung mehrere Herausforderungen mit sich bringen, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Analyse hinsichtlich der EU Taxonomy- Konformität unbedingt notwendig.

 

 

Hier können Sie den „EU Taxonomy – Praxisleitfaden für die Bau- und Immobilienwirtschaft“ herunterladen: 

 

Leitfaden herunterladen

 

EU Taxonomy – Praxisleitfaden für die Bau- und Immobilienwirtschaft

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Kongress on demand: Klaus Reisinger „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“

 

In seinem Impulsbeitrag „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ beim 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS am 21. Oktober diskutierte Klaus Reisinger, iC consulenten, die Klimaziele, deren Umsetzung und Prognosemodelle für klimaneutrale Gebäude. „Die gute Nachricht ist, der CO2-Fußabdruck von Gebäuden wird deutlich sinken. Die schlechte Nachricht ist, das passiert deutlich zu langsam“, so Leiter der Arbeitsgruppe „Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude“.

 

Hier können Sie den Leitfaden „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ herunterladen: 

 

Leitfaden herunterladen

 

 

Den vollständigen Vortrag „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ sehen Sie hier:

 


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D I S R U P T: Kreislaufwirtschaft statt Verschwendungsökonomie

Klimawandel, Ressourcenverknappung, kontinuierlicher Anstieg der Weltbevölkerung und die weltweite Verbundenheit der Wirtschaftsmärkte untereinander haben weltweit spürbare Auswirkungen auf das Bauwesen. Kreislauffähige Planung ist keine Modeerscheinung, sondern eine logische Konsequenz, die das Bauwesen in Zukunft aus den genannten Rahmenbedingungen heraus global bestimmen wird.

 

Kreislaufwirtschaft ist ein alternatives Modell zur gegenwärtig vorherrschenden linearen Ökonomie, in der wir jungfräuliche Ressourcen beschaffen, diese zu Materialien weiterverarbeiten, verbrauchen und schlussendlich wegwerfen. In einem Kreislaufwirtschaftsmodell fließen alle Materialien in den Produktionszyklus zurück. Eine Kreislaufwirtschaft, die über das derzeitige „Take-Make-Waste“-Industriemodell hinausgeht, zielt darauf ab, Wachstum neu zu definieren und sich auf den positiven Nutzen für die gesamte Gesellschaft zu konzentrieren. Dazu gehört die schrittweise Entkopplung der Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen aus dem System. Unterstützt durch einen Übergang zu erneuerbaren Energiequellen baut das Kreislaufwirtschaftsmodell wirtschaftliches, natürliches und soziales Kapital auf. Mittels einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft werden Umweltschäden vermieden und eine auch in Zukunft wettbewerbsfähige Wirtschaft sichergestellt. Ein zirkulär funktionierender Lebensraum leistet seinen Beitrag für zukunftssichere Prosperität, Resilienz sowie Lebensqualität unter der Kernforderung der Kreislaufwirtschaft: Das Entkoppeln der Wertschöpfung vom Verbrauch endlicher Ressourcen, damit diese nachhaltig ist.

 

Ganzheitliche Betrachtung des Gebäude-Lebenszyklus

 

Für die Baubranche liegt die „Herausforderung Kreislaufwirtschaft“ dabei in der ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus‘ eines Gebäudes, angefangen beim „Produktdesign“ des Gebäudes über die Produktion und Nutzung bis hin zur Erfassung der Produkte am Lebensende und die Rückführung einzelner Materialien in den Kreislauf. Dafür ist die Zusammenarbeit von Akteuren und eine digital gestützte Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette hinweg notwendig.

 

Dringender Handlungsbedarf und steigende Komplexität

 

Lokale Bauprojekte in der Metropolregion Wien unterscheiden sich mittlerweile nicht mehr in Größe und Komplexität von z.B. Masterplanungen und Großprojekten für Wohn- und Gewerbebauten in asiatischen Millionenstädten wie Shanghai (China), Singapur, Ho Chi Minh City oder Hanoi (Vietnam). Der mit großmaßstäblichen Bauvorhaben dementsprechend verbundene enorme Energie- und Ressourcenverbrauch bedingt angesichts von endlich zur Verfügung stehenden Energiequellen und Rohstoffen einen weltweiten Handlungsbedarf im Bauwesen.

 

Kopplung von Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft

 

Der neue Leitfaden der Arbeitsgruppe „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ der IG LEBENSZYKLUS BAU prognostiziert einen ausgedehnten Forschungsbedarf gerade in der Koppelung von Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Gebäudebereich und eine akute Umstellung der Fördersysteme. Zusätzlich wird eine Hauptaufgabe in der materiellen Erhebung und Bewertung des Bestandes liegen, damit die Materialressourcen der gebauten Umwelt überhaupt erst abschätzbar werden. Darauf aufbauend muss eine qualitative Bewertung erfolgen.

 

Hier können Sie den Leitfaden „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ herunterladen: 

 

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Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen (2021)

 


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Kongress on demand: Franz Fischler „Green Deal: Die Jahrhundertchance für Europa“

 

In seiner den Kongress eröffnenden Keynote betonte der frühere Bundesminister und EU-Kommissar Franz Fischler die einzigartigen Chancen für die österreichische Wirtschaft, die durch den Europäischen Green Deal möglich werden: „Was wir jetzt brauchen, ist die Transformation der Gesellschaft und aller Wirtschaftssparten: Die Herausforderung ist umfassend, kein Wirtschaftssektor soll warten und zuschauen, bis die anderen etwas tun. Im Gegenteil „speed wins“. Europa ist in vielen Umwelttechnologien führend. Rechtzeitige Transformation eröffnet die Chance, aus den Notwendigkeiten wirtschaftliche Erfolge zu machen. Genau das ist und wird auch die Hauptaufgabe der Bau- und Immobilienbranche sein“.

 

Den vollständigen Vortrag „Green Deal: Die Jahrhundertchance für Europa“ sehen Sie hier:

 


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Kongress on demand: Werner Sobek „Mut zur Utopie!“

Der Stuttgarter Architekt und Autor Werner Sobek war einer der gefragtesten und am meisten diskutierte Speaker des 11. Kongresses der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober in Wien. Sobek betonte in seiner Keynote „Mut zur Utopie!“ die zentrale Rolle der Bauindustrie in der Klimakrise.

 

Das Bauwesen ist für mehr als 35 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich, inklusive dem dafür notwendigen Transport sind 50 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen auf das Bauwesen zurückzuführen. Werner Sobek fordert ein sofortiges Gegensteuern der Bauindustrie. Verwendetes Material und Bauweisen müssen sich schnell ändern. Laut Sobek sind hier zukunftsweisende Visionen von immenser Bedeutung, Visionen, mit denen man/frau nicht „zum Arzt gehen sollte“, sondern, die Mut und ein offenes Denken belegen und verlangen.

 

„Rund 50 Prozent der Emissionen, die ein Gebäude im Laufe seines Bestehens verursacht, werden bereits in der Produktionsphase erzeugt und ausgestoßen. Keine der bisherigen Bauregulierungsmaßnahmen setzt hier an. In der Branche muss ein massives und rasches Umdenken stattfinden. Die Bauindustrie verursacht im Jahr 10 Milliarden Tonnen Müll. Dass sind 320 Tonnen Abfall in der Sekunde. Bauschutt wird dabei in der Regel nicht recycelt, sondern abgelagert. Doch viele Deponien in Industrieländern nehmen keinen Bauschutt mehr auf. Das hat zur Folge, dass Müll in andere Länder transportiert wird. Diese Schwertransporte belasten die Umwelt noch zusätzlich. Der aktuelle Baustoffverbrauch beträgt 100 Milliarden Tonnen im Jahr. Das heißt: Pro Sekunde werden 3.200 Tonnen Material aus der Erde gefräst, zu Baustoffen verarbeitet, dabei über die halbe Welt verfrachtet, bis schließlich mit ihnen gebaut wird. Um genauso viel bauen zu können wie Industriestaaten, müssten Entwicklungsländer in Summe 2.200 Gigatonnen Baustoffe erhalten. Das ist das Doppelte des aktuell weltweit Gebauten“.

 

Den vollständigen Vortrag „Mut zur Utopie!“ sehen Sie hier:

 


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„Stolpersteine“ auf dem (richtigen) Weg zum klimaneutralen Gebäude

Klimaneutrale Gebäude sind heute noch nicht Realität und das wird sich auch kurzfristig nicht ändern. Es liegen einfach zu viele „Stolpersteine“ auf dem (richtigen) Weg. Experten im Bereich Klimaschutz fordern mit Nachdruck eine Beschleunigung von klimafreundlichen Maßnahmen. Zur Einhaltung politischer Ziele wie des Pariser 1,5°C Zieles müssen Stolpersteine identifiziert und entsprechende Schritte gesetzt werden. 

 

Die richtigen Weichen stellen

 

An Gebäude der Gegenwart und der Zukunft werden durch den Klimawandel hohe Anforderungen gestellt. Sie können einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen der Transformation leisten, die vor uns liegt und für uns alle eine große Chance bietet. Allerdings waren die Klimaschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre zu wenig durchgreifend. Daher müssen in den kommenden zwei bis fünf Jahren konsequent die richtigen Weichen gestellt werden. Die gute Nachricht: Es gibt hervorragende Möglichkeiten für klimafreundliches Handeln im Gebäudesektor auf jeder Ebene. Eine große Herausforderung zur Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudesektor ist, dass sich der zielgetriebene Top-Down Ansatz der Politik noch weiter an den nach dem Bottom-Up Ansatz agierenden Experten annähern muss.

 

Politik als Klimaschutzbeschleuniger

 

Klimaschutz sollte und darf nicht von der jeweiligen politischen Situation abhängig sein. Klimaschutz muss Experten- und faktengetrieben sein. Die Politik muss hier als Beschleuniger wirken.

 

Regional handeln, global denken

 

Ein weiterer wichtiger Faktor zur Erreichung der Klimaneutralität stellt die Forcierung der regionalen Produktion von Rohstoffen und Gütern dar. Regional erzeugte Baustoffe stoßen durch die verminderten Transportwege nachweislich weniger CO2 entlang ihrer Wertschöpfungskette aus als überregional bezogene. Diese Maßnahme wirkt also nicht nur klimaschonend, sondern kurbelt auch die regionale Wirtschaft an, sofern der Strom für die Produktion ebenfalls aus Österreich bezogen wird. Um die Umsetzung dieses Mechanismus steuern zu können, ist es notwendig, das Preisniveau von Baustoffen an ihre tatsächliche Kostenwahrheit mit Blick auf die Umwelteinwirkungen, durch CO2-Ausstoß und die Emissionen anderer Schadstoffe, während der Produktion und des Transportes anzupassen. 

 

Jetzt an das Morgen denken und danach handeln

 

Alle Gebäude die jetzt geplant und errichtet werden, müssen aller Voraussicht nach noch vor 2050/2055 das erste Mal umfassend revitalisiert werden. Daher ist es jetzt schon wichtig, nachhaltig zu planen und zu bauen, weil wir heute schon einen erheblichen klimarelevanten Bestand von morgen planen und bauen.

 

An den richtigen Schrauben drehen

 

Es ist klar ersichtlich, dass das Thema „klimaneutrale Gebäude“ ein breites Maß an Aufgaben für die Gesellschaft, aber auch für die Politik erfordert. Fest steht, es sind viele „Stellschrauben“ vorhanden, um den Weg Richtung Klimaneutralität zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Es liegt daher an uns selbst, „an den richtigen Schrauben zu drehen“!

 

Hier können Sie den Leitfaden „Der weite(re) Weg zum Klimaneutrale Gebäude“ herunterladen: 

 

Leitfaden herunterladen

 

Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude

 

 


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Mehr Tempo in Sachen Klimaschutz: Nachbericht zum 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU

Deutlich mehr Tempo in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für den Gebäudesektor forderte die IG LEBENSZYKLUS BAU im Rahmen ihres 11. Jahreskongresses, der am 21. Oktober in Wien von rund 200 Branchenvertreter*innen sowie zahlreichen Auftraggeber*innen besucht wurde. Im Hinblick auf die aktuelle Klimakrise brauche es jetzt mehr denn je verantwortungsvolle Branchenteilnehmer und Bauherren, die – öffentlich wie privat – das große Nachhaltigkeitspotenzial der Branche ausschöpfen. Die IG LEBENSZYKLUS BAU bietet Unterstützung mit neun Leitfäden, die aktuelle Themen wie Greenwashing, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft, EU-Taxonomie, Bodenversiegelung, Gebäudetechnikplanung sowie kooperative Projektführung aufgreifen. Die strategischen Leitthemen des Vereins beschreiben umfassende Ansätze für Politik und Wirtschaft, um einen umweltgerechten Bau- und Immobiliensektor zu realisieren.

„Es ist wirklich fünf vor zwölf. Unsere Branche ist laut Schätzungen der UN zufolge weltweit für rund 40 Prozent der energiebezogenen CO2-Emissionen sowie für mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Wir müssen diesen unglaublichen Hebel, den wir hier haben, jetzt nutzen. Diese Verantwortung wahrzunehmen, muss höchste Priorität für alle sein, die für unser Stadt-, Raum und Gebäudeumfeld tätig sind“, so Wolfgang Kradischnig, DELTA, seit Juni 2021 Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU.

Dieser Aufgabe sieht man sich bei dem vor rund zehn Jahren gegründeten Verein, der seit 2019 unter dem Schwerpunkt „Gebäude und Raum“ die Wechselwirkungen zwischen Gebäude und Raum und ihre Auswirkungen auf die Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung analysiert, bestens gewappnet. Rund 100 Expert*innen aus der Branche sowie öffentliche und private Auftraggeber*innen haben sich 2021 mit entsprechenden Strategien für eine nachhaltige und klimaschützende Bau- und Immobilienwirtschaft auseinandergesetzt.

 

Hier finden Sie einen Überblick über die Publikationen aus dem Jahr 2021: https://ig-lebenszyklus.at/aktuelles/publikationen-2021/

Green Deal – Eine Jahrhundertchance (nicht nur) für die Baubranche

 

In seiner den Kongress eröffnenden Keynote betonte der frühere Bundesminister und EU-Kommissar Franz Fischler die einzigartigen Chancen für die österreichische Wirtschaft, die durch den Europäischen Green Deal möglich werden: „Was wir jetzt brauchen, ist die Transformation der Gesellschaft und aller Wirtschaftssparten: Die Herausforderung ist umfassend, kein Wirtschaftssektor soll warten und zuschauen, bis die anderen etwas tun. Im Gegenteil „speed wins“. Europa ist in vielen Umwelttechnologien führend. Rechtzeitige Transformation eröffnet die Chance, aus den Notwendigkeiten wirtschaftliche Erfolge zu machen. Genau das ist und wird auch die Hauptaufgabe der Bau- und Immobilienbranche sein“.

In der zweiten Keynote betonte der Stuttgarter Architekt und Autor Werner Sobek die zentrale Rolle der Bauindustrie in der Klimakrise. „Rund 50 Prozent der Emissionen, die ein Gebäude im Laufe seines Bestehens verursacht, werden bereits in der Produktionsphase erzeugt und ausgestoßen. Keine der bisherigen Bauregulierungsmaßnahmen setzt hier an. In der Branche muss ein massives und rasches Umdenken stattfinden. Die Bauindustrie verursacht im Jahr 10 Milliarden Tonnen Müll. Dass sind 320 Tonnen Abfall in der Sekunde. Bauschutt wird dabei in der Regel nicht recycelt, sondern abgelagert. Doch viele Deponien in Industrieländern nehmen keinen Bauschutt mehr auf. Das hat zur Folge, dass Müll in andere Länder transportiert wird. Diese Schwertransporte belasten die Umwelt noch zusätzlich. Der aktuelle Baustoffverbrauch beträgt 100 Milliarden Tonnen im Jahr. Das heißt: Pro Sekunde werden 3.200 Tonnen Material aus der Erde gefräst, zu Baustoffen verarbeitet, dabei über die halbe Welt verfrachtet, bis schließlich mit ihnen gebaut wird. Um genauso viel bauen zu können wie Industriestaaten, müssten Entwicklungsländer in Summe 2.200 Gigatonnen Baustoffe erhalten. Das ist das Doppelte des aktuell weltweit Gebauten“.

 

Fotogalerie


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Die neusten Publikationen der IG LEBENSZYKLUS BAU

Bildunterschrift: Die Arbeitsgruppenleiter der IG LEBENSZYKLUS BAU 2021

Untere Reihe v.l.: Stefan Rufera (KPMG), Gerhard Kopeinig (ARCH+MORE), Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure), Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten), Margot Grim-Schlink (e7), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Christian Ehrenreich (remco)

Obere Reihe v.l.: Christoph Müller Thiede, Karl Friedl (beide M.O.O.CON), Christian Plas (denkstatt), Cornelia Exß (EXaktum), Klaus Reisinger (iC consulenten), Markus P. Beham (Universität Passau), Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte)

© Leo Hagen/IG LEBENSZYKLUS BAU

 

Folgende Publikationen wurden 2021 erarbeitet und stehen unter https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/ zum Download zur Verfügung: 

 

Charta gegen Greenwashing

 

Kongress 2021: Gebäude & Raum: Zentrale Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ‍- IG LEBENSZYKLUS BAUDie von Vorstandsmitglied Dr. Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte) initiierte und zusammen mit Dr. Markus Beham (Universität Passau) im Rahmen einer Arbeitsgruppe erstellte „Charta gegen Greenwashing“ stellt sich der aktuellen „Mode“ entgegen, Geschäftsmodelle zu „begrünen“ und dabei Konsument*innen mittels Marketing-Kampagnen zu täuschen, entgegen. Die Charta enthält zehn Prinzipien, die eine rasche Ersteinschätzung der „realen Nachhaltigkeit“ eines Geschäftsmodells ermöglichen.

Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude

 

Kongress 2021: Gebäude & Raum: Zentrale Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU

Ein wichtiger Faktor für die Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudesektor, so das Ergebnis der Arbeitsgruppe „Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude“ um Klaus Reisinger (iC consulenten), ist die Forcierung der regionalen Produktion von Rohstoffen und Gütern. Das spart CO2 und kurbelt die regionale Wirtschaft an, sofern der Strom für die Produktion ebenfalls „grün“ bezogen wird. Dafür ist es notwendig, das Preisniveau von Baustoffen an ihre tatsächliche Kostenwahrheit mit Blick auf die Umwelteinwirkungen, durch CO2-Ausstoß und die Emissionen anderer Schadstoffe, während der Produktion und des Transports anzupassen.

EU Taxonomie: Wer nicht nachhaltig baut, baut in Zukunft gar nicht mehr

 

Kongress 2021: Gebäude & Raum: Zentrale Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ‍- IG LEBENSZYKLUS BAUBereits bestehende und noch zu erwartende regulatorische Vorgaben auf Basis der Taxonomie und die daraus resultierenden kommerziellen Effekte werden dazu führen, dass nicht-nachhaltige Aktivitäten von Bau- und Immobilienunternehmen zunehmend an Attraktivität und Akzeptanz verlieren werden. Investoren und Finanzunternehmen orientieren sich bei der Auswahl ihrer Investments verstärkt an diesen Kriterien. Diese zentrale Quintessenz ist das Ergebnis der Arbeitsgruppe „EU Taxonomie“ unter der Leitung von Stefan Rufera (KPMG) und Christian Plas (denkstatt). Im Detail hat sich die Arbeitsgruppe mit den Segmenten Neubau, Renovierung bestehender Gebäude und dem Erwerb von sowie dem Eigentum an Gebäuden auseinandergesetzt.

Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

 

Kongress 2021: Gebäude & Raum: Zentrale Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ‍- IG LEBENSZYKLUS BAUDie Publikation „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ unter der Leitung von Anna-Vera Deinhammer (Stadt Wien) und Gerhard Kopeinig (ARCH+MORE) stellt das Planen und Bauen von Strukturen, die klimaneutral und kreislauffähig sind, in den Vordergrund. Das Wissen um das Gebäude und was in diesem verbaut wurde, wird dabei zum Dreh- und Angelpunkt kreislauffähigen Bauens, wobei die digitale Inventur das Fundament einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sein muss (digitaler Gebäudepass).

Manifest: Österreich braucht eine neue Bodenordnung

 

Kongress 2021: Gebäude & Raum: Zentrale Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ‍- IG LEBENSZYKLUS BAUÖsterreich ist trauriger „Europameister“ im Versiegeln von Grünflächen. Auch wenn der tägliche Bodenverbrauch in den letzten zehn Jahren sukzessive zurückgegangen ist, lag er im Durchschnitt der letzten drei Jahre immer noch bei 11,5 Hektar pro Tag. Das sind 16 zubetonierte Fußballfelder pro Tag. Die IG LEBENSZYKLUS BAU und ihre Arbeitsgruppe unter der Leitung von Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) fordern in einem Manifest den Stopp der irreversiblen Verschwendung von Grund und Boden, der einzigen nicht substituierbaren Ressource im Bauprozess sowie die Übernahme der Verantwortung durch die politischen Entscheidungsträger hinsichtlich Flächenwidmungs- und Bebauungsplanungen.

Leben im Quartier der Zukunft

 

Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) - Kongress 2021: Gebäude & Raum: Strategien für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU (c) Leo Hagen

Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller Architekten) - Kongress 2021: Gebäude & Raum: Strategien für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU (c) Leo Hagen

Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) und Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten) entwickeln in ihrem Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ ein höchst realistisches Zukunftsszenario, wie Menschen in knapp 15 Jahren in Städten klimaneutral, wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen und wie dabei Gebäude und Quartiere strukturiert sein werden. Dabei wird der Fokus nicht auf die Optimierung einzelner Elemente wie z.B. Gebäude, Autos, etc. gelegt, sondern eine

 Betrachtung von ganzen Systemen forciert, die sich aus der Nutzung von Raum- und Infrastruktur durch uns Menschen ableiteten. Nur so können auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen betrachtet und eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden.

Planungsleistungen für zukunftsfähige Gebäudetechnik

 

Margot Grim-Schlink (e7) - Kongress 2021: Gebäude & Raum: Strategien für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU (c) Leo HagenZukunftsfähige Haustechnikkonzepte sind jene, die vorhandene erneuerbare Energieressourcen verwenden, verständlich im Betrieb und wirtschaftlich sind. Dazu braucht es Leistungen in der Planung, die derzeit noch nicht selbstverständlich sind. In der Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ unter der Leitung von Margot Grim-Schlink (e7)  wurden fünf detailliert ausgearbeitete Handlungsempfehlungen (Kundenanforderungen, innovative Planungsleistungen (Machbarkeitsstudie/ Varianten-untersuchung, bedarfsgerechte Auslegung, verschiedene Simulationsmethoden, Lebenszykluskostenanalyse) Planungsgrundlagen, Betriebs- und Regelungsstrategien, Qualitätssicherung) geschrieben, die zu einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik führen.

Kooperative Projektführung für ein optimales Gesamtergebnis

 

Conny Exß (EXaktum) - Kongress 2021: Gebäude & Raum: Strategien für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU (c) Leo HagenDie Arbeitsgruppe „Out of the box“ unter der Leitung von Cornelia Exß (EXaktum) veröffentlicht einen Praxisleitfaden zur kooperativen Projektführung im Bauwesen mit allen Stakeholdern. Er gibt einen Überblick über die Phasen des gesamten Projektprozesses, beleuchtet jene Parameter, die zu einer erfolgreichen „äußeren“ Projektkultur führen und entwickelt einen konkreten Kooperations- und Kommunikations-Projektprozessplan, in dem Ziele, Rollen, Aufgaben und Methoden detailliert abgebildet werden.

Green Deal: das nachhaltige Agieren der Bau- und Immobilienbranche

 

Christian Ehrenreich (remco real estate management & consultant GmbH) - Kongress 2021: Gebäude & Raum: Strategien für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung ‍- IG LEBENSZYKLUS BAU (c) Leo HagenDie Arbeitsgruppe „Position beziehen“ um AG-Leiter Christian Ehrenreich (remco) hat 2021 mit Blick auf den europäischen Green Deal ein Diskussionspapier verfasst, das sich mit der Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deals von einer anderen Seite beschäftigt. Wie können Entscheidungsträger aus den Bereichen Bauträger, Planer, Ausführende, Investoren und Facility-Management motiviert werden so nachhaltig zu agieren, dass die Zielsetzung des EU Green Deals tatsächlich erreicht wird – und damit wirklich nachhaltig. Die Konzentration dabei liegt im Bereich der interdisziplinären und strategischen bzw. übergeordneten Mechanismen sowie möglicher Strategien.

Hier kommen Sie zu den weiteren Publikationen und Videos der IG LEBENSZYKLUS BAU: https://ig-lebenszyklus.at/publikationen/

 

Fotos © Leo Hagen/IG LEBENSZYKLUS BAU, 2021


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Klimaneutralität erfordert ein deutlich spürbar höheres Tempo

Gerhard Kopeinig (Co-Leiter der Arbeitsgruppe „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“) und Klaus Reisinger (Leiter der Arbeitsgruppe „Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude“) geben im Interview Auskunft über die aktuelle Situation auf dem Weg zur Klimaneutralität im Bauwesen, über die Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft und die politischen Implikationen. Das Interview führte Sven P. Jakobson.

 

Es ist daher nicht nur wichtig, dass das Gebäude mit nachhaltigen Baustoffen errichtet wird, dass es energieeffizient ist und mit klimafreundlichen Energieträgern versorgt wird, sondern es ist besonders wichtig, die Lage des Gebäudes zu analysieren.
Klaus Reisinger | iC consulenten
Wenn die Themen Energiebedarf für die Gebäudeerrichtung und den Gebäudebetrieb sowie die Mobilität nahezu klimaneutral sind, wird die Kreislauffähigkeit unserer gebauten Umwelt entscheidend für die Bilanzierung werden.
Gerhard Kopeinig | ARCH+MORE

 

Der Bau- und Gebäudesektor liegt laut dem Bericht des UN-Umweltprogramms “2020 Global Status Report for Buildings and Construction“ beim Treibhausgasausstoß weltweit auf Rekordniveau. Der Sektor macht mittlerweile 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen aus. Inwieweit kann Kreislaufwirtschaft in der Baubranche hier entgegenwirken?

 

Gerhard Kopeinig: Wenn die Themen Energiebedarf für die Gebäudeerrichtung und den Gebäudebetrieb sowie die Mobilität nahezu klimaneutral sind, wird die Kreislauffähigkeit unserer gebauten Umwelt entscheidend für die Bilanzierung werden. Beim Energiebedarf ist dabei jene die ökologischste, die erst gar nicht benötigt wird, was bedeutet, dass wir mit einer digitalen Planung bauliche Strukturen schaffen müssen, die möglichst lange im Lebenszyklus verbleiben können, die möglichst einfach umnutzbar sind und, von denen wir wissen, welche Materialien und in welchen Mengen im Gebäude verarbeitet wurden.

Der Bausektor wird den CO2-Ausstoß nur reduzieren können, wenn der Materialbedarf reduziert wird. Dies ist nur möglich, wenn möglichst wertige Materialien möglichst lange in der Nutzung gehalten und am Ende ihrer langen Nutzungsdauer gut getrennt wieder aufbereitet und idealerweise am selben Ort wieder eingebaut werden können.

 

 

Die CO2-Emissionen von Gebäuden liegen weltweit auf Rekordniveau. Was macht ein Gebäude entscheidend klimaneutral?

 

Klaus Reisinger: Streng genommen sind Gebäude für CO2-Emissionen verantwortlich, die sich aus drei Bereichen zusammensetzen: die Errichtung des Gebäudes, der Energiebedarf des Gebäudes und die Mobilität, welche das Gebäude durch seinen Standort hervorruft. Betrachten wir diese drei Bereiche im Detail, so kommen wir zum Schluss, dass die CO2-Emissionen aus dem Bereich der Mobilität den größten Anteil haben. Es ist daher nicht nur wichtig, dass das Gebäude mit nachhaltigen Baustoffen errichtet wird, dass es energieeffizient ist und mit klimafreundlichen Energieträgern versorgt wird, sondern es ist besonders wichtig, die Lage des Gebäudes zu analysieren. Ein Passivhaus am falschen Platz verursacht deutlich mehr CO2-Emissionen als ein schlecht isoliertes Gründerzeithaus in der Innenstadt, wo die Alltagsmobilität ohne Auto funktioniert. Im Bereich der Energieversorgung von Gebäuden haben wir aufgezeigt, wie es funktionieren könnte: Wir können jetzt bereits energieeffiziente Häuser mittels Wärmepumpen heizen und kühlen und den dafür benötigten Strom aus PV-Anlagen der Dächer gewinnen. Es ist also technisch möglich, Gebäude klimafreundlich und energieautark zu betreiben. Dies gelingt uns bei der Errichtung leider noch nicht und bei der Mobilität sind wir sogar meilenweit davon entfernt. In diesen Bereichen haben wir daher dringenden Handlungsbedarf.

 

 

Sind die Maßnahmen der österreichischen Regierung ausreichend, um den Gebäudesektor bis 2035 klimaneutral zu machen? Wenn nicht, was fehlt?

 

Klaus Reisinger: Die Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus! Im Gegenteil: Das, was bisher bekannt ist, sind dieselben Maßnahmen neu verpackt. In unserer Arbeitsgruppe haben die Expert*innen die bisherigen Maßnahmen bewertet und wir sind zum Schluss gekommen, dass sich die Klimaneutralität weder bis 2030 noch bis 2040 ausgehen kann. Einige Expert*innen glauben sogar, dass wir es nicht einmal bis 2050 schaffen, von klimaneutralen Gebäuden zu sprechen, jedenfalls dann nicht, wenn wir das Tempo nicht deutlich erhöhen. Es fehlen Maßnahmen in vielen Bereichen, besonders aber bei der Mobilität. In Wahrheit trauen sich die Politiker noch immer nicht, die „heilige Kuh“, das Auto, zu verteuern. Genau das aber würde es brauchen. Im Gegenteil: Es gibt eine große Lobby für den weiteren Ausbau von Autobahnen. Diese sind mit der Klimaneutralität aber nicht in Einklang zu bringen!

 

 

In Ihrer Arbeitsgruppe steht die Weiterentwicklung von Gebäudestandards hinsichtlich der Koppelung von Klimaneutralität und Kreislauffähigkeit mit konkreten Ideen im Zentrum. Welche Ideen wurden bislang konkretisiert?

 

Gerhard Kopeinig: Um kreislauffähig werden zu können, ist das Wissen um die verbauten Materialien unumgänglich. Ein konkreter Ansatz ist der digitale Gebäudepass, der erfasst, welche Materialien in welchen Mengen mit welcher Nutzungsdauer im Gebäude verbaut werden. In dieser Form kann unsere Gebäudestruktur zur Materialressource werden und Kreislauffähigkeit konkret umgesetzt werden.

Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist, dass einzelne Gebäudeteile, z.B. abgehängte Decken oder Doppelböden im Innenausbau, nicht mehr nur gekauft, sondern über einen gewissen Lebenszeitraum mit Rücknahmevertrag durch den Anbieter montiert werden und dann auch wieder ausgetauscht, gewartet und recycliert werden.

Aus der Kreislaufwirtschaft werden völlig neue Geschäftsmodelle – auch im Zusammenhang mit der Zertifizierung – im Gebäudesektor entstehen.

 

 

Herr Reisinger, Herr Kopeinig, was muss der Bau- und Gebäudesektor in den nächsten 10 Jahren konkret umsetzen, um klimaneutral zu werden? Gibt es hier so etwas wie die Top-5-Maßnahmen für die Bau- und Immobilienwirtschaft?

 

Klaus Reisinger: Die „Top 5“ waren bereits im Leitfaden von 2020 enthalten und haben nach wie vor Gültigkeit:

  • Keine fossilen Energieträger für Wärme und Strom von Gebäuden
  • Ganzheitliche Sanierung von Bestandsimmobilien
  • CO2-Emissionen der Mobilität deutlich reduzieren, Ausbau des öffentlichen Verkehrs
  • Vollständige Umsetzung des Gebäudesektors auf eine ressourcenoptimierte Kreislaufwirtschaft
  • Kompensation der verbliebenen CO2-Emissionen mit hochwertigen Klimaschutzprojekten

 

Gerhard Kopeinig:

 

  • Grundsätzlich ist der Bestand als Ressource zu erkennen und grundsätzlich zu versuchen, bestehende Strukturen zukunftstauglich weiterzuentwickeln.
  • Durch die Digitalisierung des Gebäudebestandes (digitaler Gebäudepass) wird zu erheben sein, welche Lebenszyklen mit welchen Materialmengen der Bestand bietet.
  • Neue Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit Zertifizierungen werden entstehen, welche die Qualität im Gebäudesektor steigern werden, um längere Nutzungszyklen erzielen zu können.
  • Bewusstseinsbildung einerseits und Material- und Gebäudeforschung (z.B. sortenreine Trennbarkeit von Materialien) andererseits, werden einen wesentlichen Beitrag zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft leisten.
  • Materialknappheit und legislative Maßnahmen (Deponierungsverbote) werden es erfordern, den Bestand als Ressource deutlich mehr zu schätzen.

 

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Sie wollen mehr über die Themen Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft erfahren und sich mit den Experten persönlich austauschen? Diskutieren Sie im Rahmen des 11. Kongresses der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober in Wien mit führenden Expert*innen, Politiker*innen und Praktiker*innen über die zentralen Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche.

 

Zum Programm


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NÖ heute „Die Zukunft des Einfamilienhauses“, Sendetermin: 31.7.2021

Wie kann der CO2-Verbrauch reduziert und der Wohntraum trotzdem erfüllt werden? Damit Einfamilienhäuser weniger CO2-Emissionen verursachen, sieht Klaus Reisinger, iC consulenten ZT GesmbH und Vorstandsmitglied der IG LEBENSZYKLUS BAU, eher die Raumordnung gefordert als einzelne Personen. Man müsse Viertel vorausschauender planen und sie nicht zu reinen Einfamilienhaus-Siedlungen machen: „Man muss im ländlichen Bereich Grätzel schaffen, wo die Alltagsmobilität vermieden wird, wo man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule kommt.“

 

Mehr dazu im Artikel von Nina Pöchhacker

 

Quelle: NÖ heute „Die Zukunft des Einfamilienhauses“, Sendetermin: 31.7.2021


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„Wir „Vergaberechtler“ sind logische Umsetzer des Green Deals“

Markus P Beham
Markus P. Beham | Universität Wien
Stephan Heid - Vorstand der IG LEBENSZYKLUS BAU
Stephan Heid | Heid & Partner Rechtsanwälte

„Nachhaltigkeitsrecht“ ist ein brandaktuelles Thema, wenn es um Klimaschutz und langfristige und langlebige Werkzeuge und Maßnahmen zur Bewältigung der Klimawende geht. Dr. Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte, Vorstand der IG LEBENSZYKLUS BAU) und DDr. Markus Beham (Universität Wien) erläutern im Interview die zentrale Funktion des Nachhaltigkeitsrechts als Hebel zur Erreichung der Klimaziele und geben einen kurzen ersten Ausblick auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppe, die beim 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober 2021 in Wien veröffentlicht werden.

 

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist insbesondere seit dem nun im Detail veröffentlichten Green Deal der Europäischen Kommission in aller Munde. Insbesondere für die Bau- und Immobilienwirtschaft, die als effektiver Hebel zur Bewältigung der Klimawende gilt, spielt das neue „Nachhaltigkeitsrecht“ eine immens wichtige Rolle. Was machen „Nachhaltigkeit“ und „Nachhaltigkeitsrecht“ für Neubau und Sanierung von bestehenden Immobilien so bedeutend?

 

DDr. Beham: Sowohl der Begriff „Nachhaltigkeit“, als auch das Nachhaltigkeitsrecht sind durch ihre besondere Weite geprägt. Während die Bau- und Immobilienwirtschaft sich in unser gesamtgesellschaftliches Bemühen um mehr ökologische, wirtschaftliche und soziale Verantwortung einfügt, kann das Nachhaltigkeitsrecht – also das Recht als Umsetzung politischer Zielsetzungen hin zu mehr Nachhaltigkeit – einen breiten Werkzeugkasten zur Erreichung dieser Ziele bieten, sei es aus bestehenden oder auch zukünftig umzusetzenden Rahmenbedingungen.

 

Dr. Heid: Die Bau- und Immobilienbranche verantwortet global gesehen – je nach Berechnung – zwischen 1/4 und 1/3 der CO2-Emissionen sowie des Ressourcenverbrauchs. Damit ist klar, welcher Hebel hier für das Thema „Nachhaltigkeit“ besteht. Und auch, welche Dringlichkeit das Thema hat. Die Europäische Kommission kündigt etwa im Green Deal an, sie werde die Rechtsvorschriften über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden „rigoros durchsetzen“. Das betrifft den Neubau sowie Sanierungen gleichermaßen. Ein konkretes Beispiel für das neue Rechtsgebiet „Nachhaltigkeitsrecht“.

 

Beim 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober stellen Sie die Arbeitsergebnisse 2021 der Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeitsrecht“ vor. Maßnahmen gegen Green Washing stehen hier im Fokus. Wollen Sie uns einen ersten Eindruck Ihrer Arbeitsmilestones geben?

 

Dr. Heid: Wir haben uns dazu entschlossen, dem „Nachhaltigkeitsrecht“ aufgrund der enormen Bedeutung eine permanente Arbeitsgruppe innerhalb der IG LEBENSZYKLUS BAU zu widmen, die jedes Jahr ein Schwerpunktthema setzen wird. Heuer ist das eine „Charta gegen Greenwashing“. Wir wollen anhand von zehn leicht fassbaren Prinzipien zeigen, was zu tun – oder zu unterlassen – ist, wenn man wirtschaftlich und sozial tatsächlich „nachhaltig“ handeln möchte und nicht nur so tut als ob.

 

DDr. Beham: Besondere Highlights auf unserem gemeinsamen Weg waren sicherlich die insgesamt sechs Gastvorträge, durch die wir externen Input aus den unterschiedlichsten Bereichen von Gebäudezertifizierungen über Wettbewerbsrecht bis hin zur Gemeinwohlökonomie gewinnen konnten. Diese Breite schlägt sich letztlich auch in unseren zehn Prinzipien nieder.

 

Klimawandel und Umweltzerstörung sind existenzielle Bedrohungen für Europa und die Welt. Deshalb braucht Europa eine neue Wachstumsstrategie, wenn der Übergang zu einer zeitgemäßen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingen soll. Was kann hier das Nachhaltigkeitsrecht effektiv bewirken?

 

Dr. Heid: Mit dem Fachgebiet „Nachhaltigkeitsrecht“ ist es erstmals gelungen, eine Plattform für die Auseinandersetzung mit der ganzheitlichen Betrachtung des Rechts als Instrument zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele zu etablieren. Wie sich die Gesellschaft zunehmend dem Anliegen nachhaltiger Konzepte in allen Lebensbereichen hinwendet, muss auch die juristische Tätigkeit in all ihren Erscheinungsformen kritisch reflektiert werden. Der Begriff „Nachhaltigkeitsrecht“ erfasst diese Notwendigkeit und wird damit unweigerlich zur juristischen Kernkompetenz.

 

DDr. Beham: Was vor Kurzem bloße Forderungen an das unternehmerische Gewissen darstellte, wird zunehmend zum rechtlichen Erfordernis. Wie insbesondere die Initiativen der Europäischen Union im Bereich des Klimaschutzes oder im Hinblick auf größere Verantwortung entlang der Lieferkette zeigen, ist eine rechtliche Bewusstseinsbildung erforderlich, um das Risiko fehlgeleiteter Unternehmensstrategien abzuwenden. Nicht zuletzt die kontrovers geführte Debatte um Planungskompetenzen im Lichte zunehmender Bodenversiegelung zeigt, dass das ganz besonders auch auf die Bau- und Immobilienbranche zutrifft.

 

Beim Spezialtag Nachhaltigkeitsrecht , der auch wesentlich von Heid & Partner Rechtsanwälte am 9. November mitgestaltet wird, stehen weitere brandaktuelle Nachhaltigkeitsthemen wie u. a. „Klimaklagen – Aktuelle Judikatur und erste Learnings“, die EU Taxonomie, das EU-Lieferkettengesetz oder ein Ausblick auf zukünftige CO2-Steuern auf dem Programm. Wie kann hier ein Green Public Procurement ganz konkret in die Praxis umgesetzt werden?

 

DDr. Beham: Wie in vielen anderen Bereichen des Nachhaltigkeitsrechts geht es zunächst um die Erkenntnis, auf den ersten Blick bereichsfremde Faktoren – etwa die ökologische Nachhaltigkeit – in die Abwägungen miteinzubeziehen. Initiativen wie der Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung (der naBe-Kriterien-Katalog), der die Aufnahme spezieller nachhaltigkeitsrelevanter Kriterien für die Vergabe vorsieht, bieten dafür eine ganz wesentliche Handreichung.

 

Dr. Heid: Die Klimaneutralität gelingt entweder über Strafen – Stichwort CO2-Steuern – oder über Belohnungen. Und zweiteres ist deutlich sympathischer. Rund 14 Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes werden jährlich öffentlich vergeben, allein in Österreich gibt es öffentliche Aufträge von mehr als 60 Milliarden Euro jährlich. Diese Zahlen zeigen, wie viel man bewegen kann, wenn in diesem Bereich Anreize gesetzt werden. Und wie Anreizsysteme transparent und effizient aufgesetzt werden, zeigt uns das Vergaberecht seit vielen Jahren. Wir „Vergaberechtler“ sind daher logische Umsetzer des Green Deals.

 

 

Treffen Sie im Rahmen des 11. Kongresses der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober in Wien mehr als 200 Entscheider*innen der Bau- und Immobilienbranche und diskutieren Sie gemeinsam mit führenden Expert*innen, Politiker*innen und Praktiker*innen über die zentralen Fragen, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft der Bau- und Immobilienbranche.

 

Zum Programm

 


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1. K.O.P.T.- Anwenderforum: Von der Theorie zur Praxis

Am 23. Juni kamen unter der Leitung und Moderation von Wolfgang Kradischnig (DELTA) und Marc-Guido Höhne die Teilnehmer*innen zum ersten K.O.P.T.-Anwenderforum zusammen. Konkrete Projekte wurden in Form eines interdisziplinären Erfahrungs- und Ideenaustauschs rund um agiles, hybrides Projektmanagement in Bauprojekten gemäß dem K.O.P.T.-Modell (Kultur-Organisation-Prozesse-Technologie) der IG LEBENSZYKLUS BAU besprochen und analysiert.

 

Themen der konkreten Fallberatung im Kreis aus zwölf Teilnehmer*innen waren u. a. „BIM und Holzbau“, vorgestellt von Dominik Philipp und Lukas Kral (Dietrich | Untertrifaller Architekten), sowie die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Quereinstiegen von Planungs- und/oder Baumanagementbüros in bereits bestehende Großprojekte (Marc Guido Höhne).

Im Themenbereich „BIM und Holzbau“ standen Fragen wie die Schaffung eines nachhaltigen und erfolgreichen Teams sowie die Positionierung von Projekt und Vision als Zentrum des Bauprojekts im Fokus. Die richtige und Erfolg bringende Teamkultur kann hier nur über eine Prozessveränderung, eine Kulturgestaltung sowie den richtigen und frühzeitigen Auswahlprozess der Beteiligten erreicht werden, so eines der Diskussionsergebnisse des gestrigen Forums.

Der zweite Themenbereich umfasste die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Quereinstiegs in Projekte, die bereits in der Ausführungsphase begriffen sind. Das Problem hier ist, dass die Teamkultur in dieser Phase nur sehr begrenzt beeinflusst werden kann. Ein erfolgversprechender Einstieg ist für Planungsbüros nur möglich, wenn eine klare Auftragsdefinition vorliegt, klare Spielregeln gesetzt werden, sowie ein regelmäßiges System von Zwischenberichtkommunikation- und Diskussion geschaffen wird.

 

Zahlreiche weitere Fragestellungen und Themen werden beim 2. K.O.P.T.-Anwenderforum am 22. September 2021 besprochen werden.

Interessiert an einer aktiven Teilnahme? Schreiben Sie uns und wirken Sie mit am 22. September 2021 beim 2. K.O.P.T.-Anwenderforum. Anmeldungen bitte an: office@ig-lebenszyklus.at


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EU Taxonomie für Unternehmen: Anforderungen, Auswirkungen und Herausforderungen

 

Im Rahmen des Onlineforums KONNEX BAU der IG LEBENSZYKLUS BAU wurden am 23. Juni mit rund 40 Teilnehmer*innen der Bau- und Immobilienbranche die Auswirkungen und Herausforderungen der EU Taxonomie für Unternehmen vorgestellt und intensiv diskutiert. Magdalena Quell (Raiffeisen Capital Management), Stefan Rufera (KPMG Austria) und Christian Plas (denkstatt) stellten das Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten der Europäischen Union im Detail vor. Ziel der EU Taxonomie ist die Steuerung der Kapitalströme in Richtung einer nachhaltigen ökologischen Entwicklung, was insbesondere für Kapitalgeber der Baubranche eine große Herausforderung darstellt. Finanzmarktteilnehmer erhalten durch die EU Taxonomie die Möglichkeit, den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition zu ermitteln. Hier werden Mindestnormen für die Energieeffizienz in Neubau und Sanierung gesetzt, die zukünftig eine Verdopplung der Renovierungsrate von öffentlichen und privaten Gebäuden zum Ziel hat. Damit ergeben sich neue Anforderungen an Unternehmen:

 

  • Wirtschaftliche Aktivitäten müssen getrennt betrachtet werden – ein kumulierter Wert auf Unternehmensebene ist nicht ausreichend
  • Bewertung von Umsätzen, Kosten, Investitionen auf Taxonomiekonformität
  • Richtigkeit von Daten und Angaben muss prüfbar sein/geprüft werden
  • z.B. bei Immobilien: Energieeffizienz muss für jede einzelne Liegenschaft ausgewiesen werden
  • Renovierungen werden steigen, um Qualität des Portfolios zu verbessern

 

Die Auswirkungen der neuen EU Taxonomie machen sich insbesondere hier deutlich bemerkbar:

 

  • Schaffung einer einheitlichen Nachhaltigkeitssprache am Kapitalmarkt
  • Reduktion von Greenwashing
  • Umlenkung der Kapitalströme in nachhaltige Investitionen
  • Einbindung des privaten Sektors in die Finanzierung der Transformation Richtung kreislauforientierter Wirtschaft
  • Neue „Gewinner/Verlierer“
  • Kurzfristig eingeschränktes Universum an investierbaren Unternehmen (i.S. einer hohen Taxonomiekonformität)

 

Daraus ergeben sich für die Bau und Immobilienbranche Herausforderungen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte, die eine Umstellung des Reporting, die Kommunikation mit Kunden und Unternehmen, Investmentprozesse, Analyse, öffentliche Dokumente sowie Veröffentlichungen auf der Website betreffen. Die Verarbeitung enormer Datenmengen bei eingeschränkter Datenverfügbarkeit sowie der ambitionierte Zeitplan stellen die Unternehmen in Zukunft vor große Herausforderungen.

 

Verfolgen Sie in unserem Videostream sämtliche Keynotes und Diskussionsbeiträge. Hier erfahren Sie viel Maßgebliches über die EU Taxonomie aus erster Hand von führenden Expert*innen der Branche:

 

 


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Neuer Vorstand mit starkem Programm: 12 Thesen für eine innovative, klimaschützende und nachhaltige Bau- & Immobilienwirtschaft

Wer nicht nachhaltig baut, baut in Zukunft gar nicht mehr“ – so lautet eine der 12 aktuell erstellten Thesen des am 9. Juni gewählten neuen Vorstands der IG LEBENSZYKLUS BAU. Das Thesenpapier ist ehrgeizig und visionär, versteht sich als laufendes Arbeitsprogramm und Zielsetzung zugleich, und dient als Orientierung für eine innovative, klimaschützende und nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft. An dessen Details arbeiten bereits rund 100 Unternehmen aus der Branche unter Beteiligung führender Projektentwickler, Wissenschaftler und Bauherren.

 

Lesen Sie hier die 12 Thesen nach

 

Der neue Vorstand der IG Lebenszyklus Bau tritt mit einem ehrgeizigen Programm auf den Plan: Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte), Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller Architekten), Klaus Reisinger (iC consulenten), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Stefan Rufera (KPMG Austria), Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) (v.l.n.r.) (c) IG Lebenszyklus Bau/Leo Hagen
Der neue Vorstand der IG Lebenszyklus Bau tritt mit einem ehrgeizigen Programm auf den Plan: Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte), Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller Architekten), Klaus Reisinger (iC consulenten), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Stefan Rufera (KPMG Austria), Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) (v.l.n.r.) (c) IG Lebenszyklus Bau/Leo Hagen

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Neuer Vorstand & Rückblick 10 Jahre IG LEBENSZYKLUS BAU

Bei der Generalversammlung der IG LEBENSZYKLUS BAU am 9. Juni 2021 wurde ein neuer Vorstand einstimmig gewählt: 

  • Wolfgang Kradischnig (DELTA),
  • Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte),
  • Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON),
  • Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller Architekten),
  • Klaus Reisinger (iC consulenten) 
  • und Stefan Rufera (KPMG Austria). 

 

Der neue Vorstand tritt mit einem ehrgeizigen Programm auf den Plan, das wir Ihnen in einem kurzen Video vorstellen möchten: 

10 Jahre IG LEBENSZYKLUS BAU – DANKE!

 

Nach über 10 Jahren IG LEBENSZYKLUS BAU zogen sich Karl Friedl (M.O.O.CON), Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) und Erich Thewanger (KPMG Austria) aus ihrer Vorstandsposition zurück. 

Als Dank für sein jahrelanges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für die IG LEBENSZYKLUS BAU wurde Karl Friedl zum Ehrenvorstand ernannt.

 

Für Sie haben wir die schönsten Momente der letzten 10 Jahre in einem Video zusammengefasst:


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Landverbrauch in Österreich – Wir haben nur eine Erde

„Wir haben nur eine Erde: Grund & Boden ist die einzige nicht substituierbare Ressource auf dieser Welt“. Ideen, Maßnahmen und Strategien zur akuten und dringenden Eindämmung des Landverbrauchs in Österreich präsentierte Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) am 19. Mai 2021 im Rahmen des Onlineforums KONNEX BAU der IG LEBENSZYKLUS BAU. Unterstützt wurde Christoph M. Achammer von seinen Arbeitsgruppenmitstreitern Gerald Beck (UBM Development Österreich) und Walter Hammertinger (Value One). Grundlegende Forderung der Arbeitsgruppe: Grund & Boden müssen über ordnungspolitische Maßnahmen als „spekulative Commodity“ dem Markt entzogen werden. Aber wie? Die Hebel dazu finden sich in der Gesetzgebung, in der Mobilität und in der Ökonomie.

 

Rund 30 Interessierte aus der Bau- und Immobilienbranche nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten im Anschluss an die prägnante Keynote intensiv die vorgestellten Ideen und Maßnahmen. Erfahren Sie mehr oder verfolgen Sie die spannende Veranstaltung nochmal.

 

KONNEX BAU nachschauen

 

Sie haben die Veranstaltung verpasst oder möchten die Präsentation als Videoaufzeichnung nachschauen: 

 


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Raum neu denken – Chancen und Trends im Bereich Gebäude-, Raum- und Infrastruktur

Gebäude, die heute gebaut werden, werden noch in 30 – 50 Jahren einen Einfluss auf die Umwelt ausüben, selbst wenn keine Verbrennungsmotoren mehr auf der Straße fahren und alle bereits Vegetarier sind. Ebenfalls spielt die Lage der Gebäude eine zentrale Rolle bei Emissionen der Mobilität.

 

Städte sind aktuell monokulturelle und funktionstrennende Siedlungsräume. Die Umwandlung von Städten in multifunktionale und lebenswerte Quartiere steuert hier dagegen. Deswegen sollten Gebäude anpassbar und flexibel sein, also auch montier- und demontierbar. Welche Rolle spielt hier die Digitalisierung in der Produktion? Wie müssen wir in Zukunft bauen? Christoph Müller-Thiede und Dominik Philipp weisen klare Strategien und Handlungsanweisungen für die Bauwirtschaft auf, um eine lebenswerte und klimaschützende Zukunft zu schaffen.

Sehen und hören Sie selbst:

 

 


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Das K.O.P.T.-Modell als Basis erfolgreicher Bau- und Immobilienprojekte

KONNEX BAU – das Onlineforum der IG LEBENSZYKLUS BAU, ging am 14. April mit der Präsentation und Diskussion des K.O.P.T.-Modells, der Prozessgrundlage für erfolgreiche Bauprojekte und zugleich theoretisch-praktischer Leitfaden für Bauprojektleiter*innen ist, erfolgreich in die zweite Runde. Wolfgang Kradischnig (DELTA), Marc Guido Höhne (Drees & Sommer) und Bernhard Herzog (M.O.O.CON) präsentierten das K.O.P.T.-Modell mit seinen tragenden Säulen Kultur, Organisation, Prozesse und Technologie.KOPT 4 Saeulen

 

Für das K.O.P.T.-Modell sind die Konzepte und Methoden des Lean Management, des agilen Projektmanagements und des Design Thinking grundlegend und ergänzen einander in den einzelnen Phasen des Bauprojekts. Mit den Methoden des Design Thinking öffnet der Prozess ausreichend Raum für das Ausschöpfen von Kreativität, was insbesondere in den ersten Projektphasen sehr wichtig ist. In der Konzeption und Planung sollten schwerpunktmäßig agile Methoden eingesetzt werden, die Anwendung des Lean Managements bietet vor allem in der Errichtungsphase große Vorteile.

 

Jede einzelne Phase hat ihren Methodenmix: 

 

Methodenmix KOPT

 

„Wir fügen im K.O.P.T.-Modell Methoden des klassischen und agilen Projektmanagements zu einem standardisierten Prozess zusammen. Damit schaffen wir einen praxisorientierten Rahmen, der Kreativität wahrt, Komplexität durch partnerschaftliches, vertrauensvolles Handeln reduziert und die Zuverlässigkeit getroffener Entscheidungen erhöht“, erläutert Wolfgang Kradischnig, die Vorzüge des entwickelten Modells.

 

Das von der IG LEBENSZYKLUS BAU entwickelte K.O.P.T.-Modell zeigt anhand von klar definierten Leitplanken, wie erfolgreiche Projektarbeit in einer volatilen, dynamischen, vernetzten und digitalisierten Immobilienwelt funktionieren kann. Das K.O.P.T.-Modell ist für die jeweilige Projektleitung und Prozessführung ein starkes Werkzeug, um Freiraum in kreativen Phasen zu fördern, ohne klare Vorgaben aus den Augen zu verlieren.

 

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Starker Auftakt von KONNEX BAU – Klimaneutrale Gebäude

Klare Wege und konkrete Hebel zum Erreichen der Klimaneutralität in der Bau- und Immobilienwirtschaft zeigte das erste Onlineforum KONNEX BAU der IG LEBENSZYKLUS BAU am 24. März auf. Die bahnbrechende Studie der Arbeitsgruppe „Klimaneutrale Gebäude“, im Oktober 2020 erstmals veröffentlicht, wurde von Klaus Reisinger (iC consulenten) und Christian Plas (denkstatt) rund 50 interessierten Expert*innen und Entscheider*innen der Branche vorgestellt und intensiv diskutiert.

 

Ziel der Arbeitsgruppe „Klimaneutrale Gebäude“ war es, neutral und unabhängig, einen CO2-Fußabdruck eines Gebäudes zu erstellen, der erstmals nicht nur klimaschädliche Emissionen der Planung, der Errichtung, des Energiebedarfs und der Instandsetzungen betrachtet, sondern auch die Emissionen jener Mobilität berücksichtigt, die das Gebäude durch seinen Standort hervorruft. Mit der Studie ist es gelungen nachzuweisen, dass die größte Beachtung aktuell die CO2-Emissionen aus der Mobilität während der Errichtung und Nutzung eines Gebäudes verdienen. Sie können so hoch sein wie die Kategorien Gebäudeerrichtung und Gebäudeenergiebedarf zusammen. Der notwendige Ausstieg aus fossiler Energie betrifft laut der Studie die Mobilität am stärksten. Eine Energieversorgung mit lokal erzeugten erneuerbaren Energiequellen und Vernetzung mit anderen Gebäuden bedeutet einen großen Schritt hin zur Klimaneutralität.

 

„Wir brauchen zukunftsweisende und mutige Projekte, die effektiv dazu beitragen, das Ziel der Klimaneutralität bei Gebäuden bis 2050 zu erreichen. Dass das möglich ist, zeigen uns einige größere Immobilien- und Stadtentwicklungsprojekte, die gerade in Entwicklung sind. Diese Realisierungen dürfen sich nicht auf Einzelaspekte des Gebäudes beschränken, sondern müssen wesentliche Elemente wie Mobilität, Vernetzung und Verknappung im Wechselspiel zwischen Raumplanung, Gebäude, Mensch und Infrastruktur miteinbeziehen. Nur ein ganzheitliches Denken und Verstehen öffnet uns die Tore Richtung Klimaneutralität.“ (Christian Plas)

 

Die vollständige Umstellung des Gebäudesektors auf eine ressourcenorientierte Kreislaufwirtschaft wird die Bau- und Immobilienbranche noch lange beschäftigen:

„Die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren gezeigt, wie man schrittweise CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig die Qualität von Gebäuden steigern kann. Betrachten wir aber den CO2-Fußabdruck eines Hauses, können wir an der Gebäudegrenze nicht Halt machen, sondern müssen Errichtung, Energiebedarf und Mobilität, die das Haus auslöst, berücksichtigen. Dabei kommen wir unzweifelhaft zur Erkenntnis, dass bei der Mobilität genau diese Errungenschaften (noch) nicht erzielt wurden. Daher ist unsere Forderung auch ganz klar: Andere Sektoren müssen rasch ebenfalls Verantwortung beim Klimaschutz übernehmen und Emissionsreduktion und Qualitätserhöhung in Einklang bringen!“ (Klaus Reisinger)

 

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