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Boden ist der Schlüssel
Flächenfraß und Bodenspekulation sind zentrale Hemmnisse für eine klima- und sozialgerechte Raumentwicklung – das gilt für Deutschland ebenso wie für Österreich. Angesichts der Boden- und Mietpreisexplosion in fast allen Großstadtregionen hat die lange vergessene Debatte über Boden als Gemeingut und eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik seit einigen Jahren erheblich an Fahrt gewonnen.
Der Vortrag durch Stephan Reiß-Schmidt im Rahmen des KONNEX BAU Onlineforums am 11. Oktober stellte Konzepte einer Reform des Bodenrechts und Strategien einer aktiven kommunalen Bodenpolitik in Deutschland vor. Bodenpolitische Positionen in Raumplanung, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie in der Politik wurden kritisch beleuchtet.
Stephan Reiß-Schmidt: „Der jahrzehntelange Reformstau im deutschen Bodenrecht muss endlich überwunden werden. Deshalb haben sich 2021 im Vorfeld der letzten Bundestagswahl zahlreiche Akademien, Kammern und Verbände aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Naturschutz und Mieterschutz zum BÜNDNIS BODENWENDE zusammengeschlossen. Wichtige Forderungen des bundesweiten BÜNDNIS BODENWENDE sind die Abschöpfung planungsbedingter Bodenwertsteigerungen, ein transparenterer Bodenmarkt, ein erweitertes und preislimitiertes kommunales Vorkaufsrecht, ein wirksameres, gebietsbezogenes Baugebot sowie eine aktive Bodenvorratspolitik durch kommunale oder regionale Bodenfonds. Als Sofortmaßnahmen sind ein Bodenpreisdeckel und eine Genehmigungspflicht für den städtischen Grundstücksverkehr notwendig.“
Die Arbeitsgruppe „Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung“ der IG Lebenszyklus Bau entwickelt zum Thema Bodenversiegelung 2022 ein Positionspapier, das im Rahmen des Jahreskongress 15. November in Wien vorgestellt wird.
Stephan Reiß-Schmidt, Dipl.-Ing., Stadtdirektor a.D.
lebt als freier Berater und Autor für Stadt- und Regionalentwicklung in München. Er ist Ko-Vorsitzender des Ausschusses Bodenpolitik der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und Mitinitiator des bundesweiten BÜNDNIS BODENWENDE. Seit 2017 arbeitet er aktiv in der „Münchner Initiative für ein soziales Bodenrecht“ mit. Von 1996 bis 2017 war Stephan Reiß-Schmidt Stadtdirektor und Leiter der Hauptabteilung Stadtentwicklungsplanung bei der Landeshauptstadt München sowie Vorsitzender der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetages. Zuvor war er 15 Jahre als Stadt- und Regionalplaner im Ruhrgebiet tätig. Reiß-Schmidt studierte in den 1970er Jahren Architektur und Städtebau an der RWTH Aachen und absolvierte anschließend das Städtebaureferendariat in NRW.
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EU Taxonomie: Chancen & Herausforderungen
Die EU soll bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Dieses Ziel hat die Europäische Kommission im Dezember 2019 im Rahmen des European Green Deal beschlossen. Zentraler Baustein zur Umsetzung ist die Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im EU-Recht (Taxonomie-Verordnung). Diese legt verbindlich festgelegt, wann eine Wirtschaftstätigkeit nachhaltig ist.
Besonders bei der Neuerrichtung und Renovierung bestehender Immobilien ist die Bau- und Immobilienbranche von der neuen Verordnung betroffen. Investoren, Entwickler aber auch Finanzunternehmen müssen sich bereits jetzt mit den Anforderungen an nachhaltige Immobilienprojekte auseinandersetzen. Welche Chancen und Herausforderungen sich aus diesen Entwicklungen und Anforderungen aus der Taxonomie-Verordnung für die Immobilienbranche auf der einen Seite aber auch für die Kapitalgeber auf der anderen Seite ergeben, diskutierten die Teilnehmer:innen des KONNEX BAU am 28. September mit namhaften Vertretern aus der Branche.
Referent:innen
- Stefan Rufera, KPMG
- Peter Engert, ÖGNI
- Simone Nemeskal, Verband Österreichischer Banken & Bankiers
- Richard Teichmann, Teichmann & Compagnons Property Networks GmbH
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Zukunftsfähiges Wirtschaften – Andreas Novy | 12. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU
Gibt es Wirtschaftskonzepte, die beides vereinbaren: eine florierende Wirtschaft und die Transformationen, die nötig sind, damit die Natur bewahrt bleibt und die Menschheit überleben kann? Welche Rolle spielt dabei sozialer Ausgleich und Zusammenhalt – und bedeutet das die Schaffung von Wohlstand für möglichst viele oder gar alle?
In seiner Keynote beim 12. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 15. November analysiert der Sozioökonom Andreas Novy (Wirtschaftsuniversität Wien), warum es aktuell für Einzelne kaum möglich ist, klimafreundlich und zukunftsfähig zu leben und zu wirtschaften. Aktuelle Strukturen, Gesetze, Preisanreize und Gewohnheiten verhindern oftmals verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Handeln. Daher ist es notwendig, gemeinsam, koordiniert und zielgerichtet eben diese Rahmenbedingungen so zu verändern, dass klimafreundliches Wirtschaften leicht und selbstverständlich wird.
Potentiale einer sozialökologischen Infrastruktur
Dies erfordert, Bedürfnisse weniger über individuellen Konsum und vermehrt über gemeinsame Infrastrukturen zu befriedigen. So wie im Roten Wien der Zwischenkriegszeit soziale Infrastrukturen, von Gemeindebauten über Schwimmbäder und Kindergärten, aus Arbeiter:innen Bürger:innen machten, so braucht es heute sozialökologische Infrastrukturen, die allen ein gutes Leben innerhalb der planetaren Grenzen ermöglichen. Es braucht nachhaltige, ressourcenschonende, allen Bevölkerungsgruppen zugängliche Infrastrukturen, wie etwa öffentliche Verkehrsmittel, öffentliche Grünräume, leistbare, nachhaltige Energieversorgung und vor allem eine Stadt der kurzen Wege. Sind diese vorhanden, wird es möglich und hoffentlich selbstverständlich, gut und nachhaltig leben und wirtschaften zu können.
Sie wollen mehr erfahren? Besuchen Sie unseren 12. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 15. November in Wien.
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Unser Energiehunger ist zu groß: Fünf konkrete Energiespartipps für jedes Unternehmen
Margot Grim-Schlink: „Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist wichtig, aber unser Energiehunger ist zu groß und definitiv nicht ganzjährig durch Erneuerbare zu decken. Wir brauchen ein Umdenken unseres Bedarfs und Quick Wins, und zwar jetzt. Klare, einfache Programme, die helfen, die Energieeinsparpotenziale schnell auszuschöpfen. In diesem Zusammenhang ist auch die rechtliche Umsetzung des neuen Energieeffizienzgesetzes besonders wichtig.“
Fehlende klare Vorgaben führen derzeit dazu, dass viele Unternehmen aufgrund der erhöhten Energiepreise unvorbereitet zur Selbstinitiative gezwungen sind. Wichtig ist die Verpflichtung von rasch umsetzbaren Aktivitäten, wie etwa die Erstellung von Energieaudits und/oder die Führung von Energiemanagementsystemen für Unternehmen bzw. Organisationen mit hohem Energieverbrauch – so wie im ausgelaufenen Energieeffizienzgesetz, das nur für Großunternehmen gültig war. Auch die fehlende Umsetzung von Vorgaben der Gebäuderichtlinie bremst die Energiewende. So ist es erforderlich, dass alle Gebäude ab 290 Kilowatt Anschlussleistung über eine Gebäudeautomation verfügen. Derzeit wissen laut Grim-Schlink aber nur wenige, dass es diese Vorgaben überhaupt gibt bzw. wie diese zu interpretieren sind.
„Wir stehen als Verband den Unternehmen gerne beratend zur Seite. Die gewerblichen Einsparungspotenziale sind enorm. Bei Gebäuden mit komplexer Gebäudetechnik, bei denen unterschiedliche Wärme-, Kälte- und Lüftungsanlagen ineinandergreifen, liegt ein Einsparpotenzial von 10 bis 30 Prozent“, betont Grim-Schlink. „Viele wissen gar nicht, wie viel wirtschaftliches Potenzial in ihren Gebäuden steckt und wie leicht es zu heben ist.“
Quick Wins: Fünf konkrete Energiespartipps für jedes Unternehmen
- Umstellung der Betriebszeiten der Anlagen auf den wirklichen Bedarf.
- Anlagenregelung auf versteckte bzw. unbewusste Mängel und/oder Fehlsteuerungen überprüfen.
- Überdenken des eigentlichen Bedarfs: Braucht es bspw. wirklich in Bürogebäuden 23° im Sommer sowie Winter oder könnte man nicht auch mit 26° bzw. 21° leben? Ähnliches gilt für Luftwechselraten oder für Serverräume, die auch bei 25° einwandfrei laufen.
- Mitarbeiter:nnen einbinden: Motivieren der Belegschaft energiesparend zu handeln (z.B. Anpassen des Lüftungsverhaltens) bzw. Energiespartipps zu melden.
- Investive, passive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umsetzen, wo es möglich ist. Das sind beispielsweise das Anbringen einer außenliegenden Verschattung oder die thermische Verbesserung der Gebäudehülle.
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Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit – IG LEBENSZYKLUS BAU und ÖGNI vereinbaren aktive Kooperation zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft

Bisherige Arbeitsergebnisse beider Verbände sollen dabei noch stärker von der Kommunikations- auf die Umsetzungsebene gebracht und Investor*innen durch ÖGNI und IG LEBENSZYKLUS BAU direkt beraten werden.
Gestartet wird mit dem für die Branche so wichtigen Thema „EU-Taxonomie“. Eine gemeinsame Veranstaltung ist hier für den kommenden Herbst geplant.
Gemeinsames Sprachrohr für mehr Nachhaltigkeit
Seit rund 10 Jahren verstehen sich ÖGNI und IG LEBENSZYKLUS BAU als treibende Kräfte der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft in Österreich. Diese Kräfte zu bündeln, macht insbesondere vor dem Hintergrund der zahlreichen aktuellen Herausforderungen rund um Klimawandel und Ressourcenverknappung und der damit einhergehenden verstärkten Notwendigkeit für Auftraggeber wie Auftragnehmer, nachhaltiger zu agieren, Sinn.
„Nicht nur die EU Taxonomie, mit der wir in unserer Kooperation starten, sondern auch Urban Mining oder Klimaneutrale Gebäude sind Themen, die ein gemeinsames Vorgehen unserer Verbände brauchen“, betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau und Mitinitiator der Kooperation.
„Ich halte es für eine absolute Notwendigkeit, dass zwei so breit aufgestellte und seit vielen Jahren erfolgreiche Verbände bei den wichtigen Themen der Branche zusammenarbeiten. Bei ÖGNI und IG Lebenszyklus Bau macht dies insbesondere deshalb Sinn, da sich die Verbände in ihrer Arbeit optimal ergänzen,“ ist Peter Engert, ÖGNI-Geschäftsführer, überzeugt.
„Leuchtturmprojekt“ EU Taxonomie
Als erstes „Leuchtturmprojekt“ wurde das Thema „EU-Taxonomie“ definiert. Hier ergibt sich eine besondere Dringlichkeit, da, basierend auf den von den ÖGNI-Auditoren durchgeführten Überprüfungen, ca. 95% der Gebäude in Europa die Kriterien der EU-Taxonomie nicht erfüllen (Es braucht daher in diesem Bereich verstärkt Information und Beratung hinsichtlich einer taxonomiekonformen Errichtung und Sanierung von Bauwerken). Während bei Neubauprojekten die Vorgaben der Taxonomie in Österreich größtenteils bereits erfüllt sind, ergibt sich für den Bestand eine stark steigende Nachfrage hinsichtlich taxonomiekonformer Sanierung von Bauwerken.
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Bau- und Immobilienwirtschaft im Umbruch | SOCIAL IMPACT
Die IG LEBENSZYKLUS BAU arbeitet mit Hochdruck an Lösungsansätzen für diese Kernfragen und zeigte im Rahmen der 2. Mitglieder- und Interessentenveranstaltung am 21. Juni im Dialog mit Expert*innen, wie resiliente Lösungen rund um das Thema „Social Impact“ (Neue Modelle der Zusammenarbeit & vertragliche Adaptierungen) konkret aussehen können. Elmar Hagmann (Sedlak Bauunternehmen) informierte über die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen und diskutierte mit Markus P. Beham (Universität Passau) Resilienzstrategien und Lösungsansätze aus den Arbeitsergebnissen der Arbeitsgruppen.
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Bau- und Immobilienwirtschaft im Umbruch | VERKNAPPUNG
Die IG LEBENSZYKLUS BAU arbeitet mit Hochdruck an Lösungsansätzen für diese Kernfragen und zeigte im Rahmen der 2. Mitglieder- und Interessentenveranstaltung am 21. Juni im Dialog mit Expert*innen, wie resiliente Lösungen rund um das Thema „Ressourcenverknappung“ (Lieferkettenbrüche, Umgang mit volatilen Märkten) konkret aussehen können. Hermann Urschitz (GETEC) informierte über die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen und diskutierte mit Stefan Rufera (KPMG) Resilienzstrategien und Lösungsansätze aus den Arbeitsergebnissen der Arbeitsgruppen.
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Bau- und Immobilienwirtschaft im Umbruch | KLIMAWANDEL
Die IG LEBENSZYKLUS BAU arbeitet mit Hochdruck an Lösungsansätzen für diese Kernfragen und zeigte im Rahmen der 2. Mitglieder- und Interessentenveranstaltung am 21. Juni im Dialog mit Expert*innen, wie resiliente Lösungen rund um das Thema „Klimawandel“ (EU Taxonomie und ESG) konkret aussehen können. Ulrike Gehmacher (IMMOFINANZ AG) informierte über die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen und diskutierte mit Klaus Reisinger (iC consulenten ZT GmbH) Resilienzstrategien und Lösungsansätze aus den Arbeitsergebnissen der Arbeitsgruppen.
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Solare Eigenversorgung von Gebäuden und Quartieren
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Krieg in der Ukraine: Auswirkungen auf und Empfehlungen für die Bau- und Immobilienwirtschaft
Die Bauwirtschaft erlitt zunächst durch die COVID-19-Pandemie aufgrund von Ausgangsbeschränkungen einen kurzen Einschnitt, zeigte sich aber in der Folge als Konjunkturmotor. Seit einiger Zeit jedoch hat die Bauwirtschaft aufgrund von COVID-19 und dem Ukraine-Krieg samt den Sanktionen gegen Russland mit erheblichen Preissteigerungen, Lieferengpässen und Materialknappheit bei Rohstoffen und Baumaterialien zu kämpfen. Diese Turbulenzen treffen sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer und führen mangels eindeutiger gesetzlicher bzw vertraglicher Regelungen zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit.
RA Mag. Severin Plattner legte im Rahmen KONNEX BAU Onlineforums am 10. Mai 2022 dar, wie mit dieser Problematik richtig umgegangen werden kann und sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer rechtssichere Lösungen finden können, um das gemeinsame Ziel, nämlich die Fertigstellung des jeweiligen Bauvorhabens, zu erreichen. Unter anderem ordnete Severin Plattner COVID-19 und die Ukraine-Krieg rechtlich ein, legte dar welche unterschiedlichen Arten von Bauverträgen regelmäßig zur Anwendung gelangen, erläuterte die je nach Vertragstyp unterschiedliche Sphärenzuteilung und ging auf mögliche faire Lösungen ein.
Severin Plattner ist Experte für Corporate, Immobilienprojekte und Baurecht bei Heid & Partner Rechtsanwälte. Er berät Mandanten bei nationalen und internationalen Angelegenheiten, ist Autor von Fachbeiträgen auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts und hält Vorträge auf dem Gebiet des Immobilienrechts sowie des Kartellrechts.
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Lebenszyklus im Blick: Mehr Bewusstsein für die Finanzierung von Bauprojekten

Wir freuen uns die HYPO NOE Leasing GmbH seit 2022 als Mitgliedsunternehmen der IG LEBENSZYKLUS BAU begrüßen zu dürfen. Die HYPO NOE Leasing ist mit einer Bilanzsumme von rd. EUR 2,7 Mrd. Marktführer beim Immobilienleasing für die öffentliche Hand. Die HYPO NOE Leasing ist Kompetenzführer und hat langjährige Erfahrung bei „Maastricht-schonenden“ Finanzierungsstrukturen mit Ländern und dem Bund. Die HYPO NOE Leasing ist als Produktspezialist speziell für großvolumiges Projektgeschäft ausgerichtet und im Rahmen der Produktspezialisierung ein verlässlicher Partner Baufirmen und für Unternehmen aus dem Facility Management. Im Rahmen der PPP-Modelle erfolgt die Umsetzung entsprechend dem Lebenszyklus-Ansatz.
Vorstellung der HYPO NOE Leasing GmbH durch Hans-Peter Baumgartner
Was erwarten Sie von der Mitgliedschaft bei der IG Lebenszyklus Bau?
Die HYPO NOE Leasing ist eine 100 Prozent Tochter der HYPO NOE Landesbank Niederösterreich und Wien AG. Der Schwerpunkt unseres Geschäftsfeldes ist die Finanzierung und soziale Infrastruktur. Hier insbesondere von Krankenhäusern, Pflegeheimen als auch im Bildungsbereich, wie zum Beispiel das Institute of Science and Technology Austria, in Maria Gugging oder auch die Donau Universität in Krems. Wir erwarten uns durch den Beitritt in die IG LEBENSZYKLUS BAU insbesondere einen interessanten Austausch über aktuelle Entwicklungen im Bau- und Immobiliensektor.
Welche Aspekte und Erfahrungen möchten Sie in unser Netzwerk miteinbringen?
Unser Beitrag zur IG LEBENSZYKLUS BAU soll vor allem jener sein, dass wir mehr Bewusstsein für die Anforderungen für uns als Kreditgeber bei der Finanzierung von Bauprojekten schaffen. Insbesondere wird das Thema Nachhaltigkeit von Objekten ein immer wichtigeres Kriterium für die Finanzierbarkeit sein.
Lebenszyklus im Blick: Hans-Peter Baumgartner, HYPO NOE Leasing GmbH
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Ein Lichtblick für das Klima: Einsparpotenzial durch effiziente Beleuchtung
Wenn Österreich einen umfassenden Erneuerungswandel bei der Gebäudebeleuchtung zu energieeffizienter, gesteuerter LED Technologie vollzieht, ergibt sich ein signifikanter Betrag an Stromersparnis. Wie sich diese Zahlen darstellen, welche Voraussetzungen und welche Maßnahmen es braucht, erfuhren die Teilnehmer*innen des KONNEX BAU Onlineforum am 5. April.
Thomas Hellweg und Harald Dirnberger (XAL GmbH) präsentierten die Ergebnisse der Sparte Licht des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Begleitet wurde die Ausarbeitung von der Fachhochschule Technikum Wien.
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Krieg in der Ukraine verlangt Besinnung auf lebenszyklisches Bauen und Branchensolidarität
IG LEBENSZYKLUS BAU schlägt konkrete Maßnahmen und einen nationalen Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche vor // Rückenwind für lebenszyklisches Denken
„Eine auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität basierende Raum- und Gebäudeentwicklung und eine partnerschaftliche Projektkultur sind so akut und dringend erforderlich wie noch nie“, betont Wolfgang Kradischnig, Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU. Denn Bauverzögerungen und Baustopps sind vor dem Hintergrund von Preissprüngen und Lieferengpässen bereits jetzt zu beobachten und werden in naher Zukunft das tägliche Geschäft beherrschen. Mit einem von der IG LEBENSZYKLUS BAU vorgeschlagenen Maßnahmenmix soll ein nationaler und partnerschaftlicher Schulterschluss der Bau- und Immobilienbranche zur Bewältigung der bereits eintretenden und kurz bevorstehenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen erreicht werden.
Drohende Kurzarbeit und Insolvenzen trotz hoher Auftragsbücher
Stephan Heid, stellvertretender Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU, zufolge sind die Auftragsbücher eigentlich voll. Dennoch drohen Kurzarbeit und Insolvenzen. Eine Herausforderung, der man laut Heid nur kollektiv begegnen könne: „In den nächsten Wochen und Monaten ist die Solidarität zwischen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen gefragt. Wir suchen daher bereits das Gespräch mit Vertreter*innen der führenden Bau- und Immobilienunternehmen, führenden privaten und öffentlichen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen der Branche.“
Maßnahmen-Mix für einen nationalen Schulterschluss der Branche
„Wer nachhaltig bauen und betreiben will, muss bei der Organisation und den Prozessen beginnen sowie sämtliche Beteiligten frühzeitig einbinden“ – nach diesem Motto arbeiten bei der IG LEBENSZYKLUS BAU rund 80 Mitgliedsunternehmen laufend an aktuellen Fragen der Branche. Dementsprechend wurden nun kurz- und mittelfristige konkrete Maßnahmen formuliert, die einen nationalen und partnerschaftlichen Schulterschluss der gesamten Bau- und Immobilienbranche Österreichs ermöglichen sollen:
- Neue Bewertung von wechselseitigen vertraglichen Leistungen: Findung einer tragfähigen Lösung von Auftraggeber*innen- wie von Auftragnehmer*innenseite
- Angemessene Vorhaltekosten bei Bauunterbrechungen
- Einräumen von alternativen Bau- und Bauproduktlösungen
- Temporäres Aussetzen von vertraglich festgelegten Bauzeiten und Forcierungsmaßnahmen
- Sofortiger Stopp der Umwidmungen von Agrar- in Bauflächen
- Erarbeitung von Beschäftigungsgarantien für die Arbeitnehmer*innen der Bau- und Immobilienbranche für die kommenden Monate
- Nachdenken über Solidaritätsfonds der Big Player zugunsten der KMU-Zulieferer und Subunternehmen, um deren wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern
Das Arbeitsprogramm 2022 der IG LEBENSZYKLUS BAU soll wie gehabt Branchenmitglieder sowie Vertreter*innen privater und öffentlicher Bauherren dabei unterstützen, ihre Raum- und Gebäudeentwicklung lebenszyklusorientiert und prozessoptimiert zu gestalten. Wolfgang Kradischnig: „Die aktuelle Situation hat Auswirkungen auf viele unserer Themen. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, für viele aktuelle Herausforderungen Lösungsansätze bieten zu können“. So beschäftigen sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen etwa mit der zügigen Umstellung von Gas auf erneuerbare Energieträger, staatliche Förderungen sowie Bestandssanierungen zur Ressourcenschonung und CO2-Einsparung.
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EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten
Ein Ziel des Europäischen Green Deals ist es, private Investitionen für den Übergang zur Klimaneutralität zu mobilisieren. Im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum wurde die EU-Taxonomie aufgesetzt, die eine europaweit einheitliche Definition von „grünen“ Investitionen festlegt. (Quelle: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie)
Wer einen Überblick über die aktuellen Regelungen der EU-Taxonomie bekommen möchte, findet auf der Seite der Europäischen Kommission kompakte Informationen zu den zentralen Fragen rund um die Verordnung:
Zur Seite „EU taxonomy for sustainable activities“
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Projektkultur als Erfolgsfaktor. Zufall oder planbar?
Die Projektkultur stellt einen wesentlichen Faktor für den Erfolg eines Projektes dar. Der präventive Weg hin zu einer erfolgreichen Projektkultur sowie eine professionelle Methodik sind die Grundlagen dafür. Conny Exß hat am 2. März mit drei weiteren Baumediator*innen den Begleit-Prozess, die Erfolgsparameter und deren Anwendung anhand von erfolgreichen Praxis-Beispielen präsentiert. Typische Fallen wurden aufgezeigt und die möglichen Lösungswege erläutert. Den Teilnehmer*innen diskutierten intensiv Möglichkeiten und Fragen zu aktuellen Problemstellungen aus der Praxis .
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Die erfolgreiche Zusammenarbeit in Projekten mit BIM
Die Baubranche befindet sich in einem Transformationsprozess. BIM (Building Information Modeling) ist zum Synonym für die Digitalisierung des Bauprozesses geworden und bildet den Rahmen für digitale Arbeitsabläufe. Doch die Anwendung digitaler Tools beschreibt nicht nur technische Aspekte, sondern geht Hand in Hand mit einer neuen Art der Zusammenarbeit.
Bei unserem KONNEX BAU am 15. Februar stellte Steffen Robbi (Digital Findet Stadt) gemeinsam mit Christian Reiter (STRABAG) und Karina Breitwieser (TU Wien) „Die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Projekten mit BIM“ vor. BIM braucht Kooperation und eine Abstimmung aller Projektbeteiligten. Gelingt die Zusammenarbeit, so ermöglich die Anwendung digitaler Tools einen umfassenden, gemeinsamen Informationsaufbau, die Durchgängigkeit und zentrale Zugänglichkeit dieser Informationen sowie vernetzte Abläufe. Allerdings benötigt es dazu bestimmte Spielregeln, an die sich alle Projektbeteiligten halten, professionelles Informationsmanagement und Standards.
In der von Digital Findet Stadt geleiteten Projektgruppe „Zusammenarbeit mit BIM“ wurden die strukturellen und technischen Grundlagen erarbeitet. Gemeinsam mit Eigentümern, Planern, Bauunternehmen und Betreibern wurden in Workshops Herausforderungen für die Projektkultur und Thesen der Zusammenarbeit formuliert. Die Ergebnisse wurden im Onlineforum vorgestellt und diskutiert.
Den Leitfaden mit ersten Ergebnissen finden Sie hier:
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Position beziehen zur Nachhaltigkeit
Innerhalb unseres KONNEX BAU Onlineforums am 18. Jänner 2022 haben wir mit Christian Ehrenreich (remco real estate management & collaboration gmbh) den Themenkreis „Position beziehen: So funktionieren leistbare und nachhaltige Projekte in der Praxis“ beleuchtet und den Blick auf drei konkrete Praxisbeispiele geworfen. Diese durchaus repräsentativen Projekte zeigen, dass ein hohes Maß an Nachhaltigkeitsorientierung dann leistbaren Raum ermöglicht, wenn neue, kollaborative und innovative Wege gegangen werden.
Gratulation den Bauträgern zu ihren Projekten:
- Wohnbauprojekt Wientalterrassen: Wohnbauvereinigung für Privatangestellte
- Kupetzkygasse 43 / Röbbelinggasse 20: TmitD Bauträger GmbH
- Sanierung und Verdichtung der Wohnhausanlage in der Friedrich-Inhauser Straße in Salzburg: Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.
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Unsere Arbeitsgruppen 2022 – Klimawandel, Verknappung und Social Impact
Im kommenden Jahr erwartet Sie ein umfangreiches Arbeitsprogramm: In 9 Arbeitsgruppen werden aktuelle Themen rund um Klimawandel, Verknappung und Social Impact intensiv bearbeitet. In diesen Arbeitsgruppen entwickeln wir Lösungen für gesellschaftliche und ökonomisch-ökologische Herausforderungen, verbreiten unsere Expertise und bilden starke Netzwerke. Als Ideenmotor der Bau- und Immobilienwirtschaft schaffen wir Innovationen für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft von morgen.


CO2-Emissionen durch Mobilität auf der Baustelle
- Quantifizierung der CO2-Emissionen
- Entwicklung von Berechnungsmethoden
- Vergleiche von Standorten
AG-Leitung: Klaus Reisinger, iC consulenten

Klimaneutralität & Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
- Kreislauffähige und digitale Planung
- Anwendung kreislauffähiger Bauprodukte
- Potenziale, Best Practices und Use Cases
AG-Leitung: Anna-Vera Deinhammer, Stadt Wien | Gerhard Kopeinig, ARCH+MORE ZT GmbH

EU Taxonomy: Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft II
- Analyse der beiden neu veröffentlichen Umweltziele
- Geforderte Angaben und benötigte Datengrundlagen
- Identifikation nationaler Baselines
AG-Leitung: Stefan Rufera, KPMG Austria | Christian Plas, denkstatt

Umsetzungsmodelle für nachhaltige Sanierungen
- Maßnahmen für Energieeffizienz
- Erarbeitung von Problemlagen, weshalb es nicht zu thermisch-energietechnischen Sanierungen kommt
- Lösungsmodelle für die unterschiedlichen Problemlagen
AG-Leitung: Margot Grim-Schlink, e7

AG Reflexionsstrahlung (Albedo Effekt) im Gebäudesektor
- Reflexionsvermögen von Gebäuden
- Klimatische und umwelttechnische Konsequenzen
AG-Leitung: Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU

Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung
- Bodenverbrauch und fortschreitende Zersiedelung
- Leerstandsaktivierung im urbanen und suburbanen Raum
- Multifunktionale Quartiere
AG-Leitung: Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller | Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON

Nachhaltigkeitsrecht: Lieferkettengesetz in der Praxis
- Europäisches Lieferkettengesetz
- Menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten entlang von Lieferketten
- Erarbeitung konkreter Handlungsanleitungen und Vertragsklauseln
AG-Leitung: Markus P. Beham, Universität Passau | Stephan Heid, Heid und Partner Rechtsanwälte

- Analyse neuer Gesetzesvorgaben und Compliance-Anforderungen an Unternehmen
- Anforderungen an ein Compliance-Management-System
- Nachhaltigkeit, Lohn und -Sozial-Dumping, Schwarzarbeit und Preisabsprachen / Wettbewerbsverzerrung
AG-Leitung: Berthold Hofbauer | Heid und Partner Rechtsanwälte

Prozessmodell für hybrides und modulares Bauen
- Praxisrelevanz von hybriden und modularen Bauweisen
- Industrielle Vorfertigung von Bauteilen, Bauelementen und ganzen Raumzellen
- Planungsablauf, Abwicklungsmodelle und Anwendungsfälle
AG-Leitung: Wolfgang Kradischnig, DELTA | Lukas Kral, Dietrich | Untertrifaller
Um sich für diese Arbeitsgruppe anzumelden, wenden Sie sich bitte an: office@ig-lebenszyklus.at
Wenn Sie Interesse haben, Mitglied der IG Lebenszyklus Bau zu werden und von einem exklusiven Netzwerk zu profitieren, fordern Sie bitte das Antragsformular an und senden es ausgefüllt an unsere Geschäftsstelle zurück:
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Kongress on demand: Margot Grim-Schlink „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“
Zukunftsfähige Haustechnikkonzepte sind jene, die vorhandene erneuerbare Energieressourcen verwenden, verständlich im Betrieb und wirtschaftlich sind. Dazu braucht es Leistungen in der Planung, die derzeit noch nicht selbstverständlich sind. In der Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ unter der Leitung von Margot Grim-Schlink (e7) wurden fünf detailliert ausgearbeitete Handlungsempfehlungen (Kundenanforderungen, innovative Planungsleistungen (Machbarkeitsstudie/ Varianten-untersuchung, bedarfsgerechte Auslegung, verschiedene Simulationsmethoden, Lebenszykluskostenanalyse) Planungsgrundlagen, Betriebs- und Regelungsstrategien, Qualitätssicherung) beschrieben, die zu einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik führen.
Hier können Sie den Leitfaden „Bedarfsorientierte Gebäudetechnik für zukunftsfähige Gebäude“ herunterladen:
Den vollständigen Vortrag „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ sehen Sie hier:
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Fünf Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Gebäudetechnik
Gleich fünf Leitfäden und Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige und bedarfsorientierte Gebäudetechnik erarbeitete die Arbeitsgruppe „Neue Leistungsmodelle für die Gebäudetechnikplanung“ um die Projektleiterinnen Margot Grim-Schlink und Anita Preisler (e7 energy innovation & engineering) 2021.
Worum geht es hier genau? Um die Energiewende zu meistern, werden im Bereich der Gebäudetechnikplanung Haustechnikkonzepte benötigt, die bereits existierende erneuerbare Energieressourcen verwenden und trotzdem wirtschaftlich sind. Aufgrund der gängigen Projektentwicklungs- und Planungspraxis kommen jedoch oft jene Berechnungen und Untersuchungen, und vor allem Diskussionen, zu kurz, die alle Möglichkeiten sowie das Pro und Contra einer bedarfsorientierten und ressourcenoptimierten Gebäudetechnik aufzeigen und gegenüberstellen. Das führt in der Regel dazu, dass Gebäudetechnik oft entweder wenig innovativ (wenig Beitrag zur Energiewende), oder, wenn innovativ, dann sehr komplex (problematisch im Betrieb) oder stark überdimensioniert (teuer und anfällig im Betrieb) ist.
Zukunftsfähige Gebäude brauchen aber eine Gebäudetechnik, die passend für das Gebäude und die Nutzung ist und alle lokalen, erneuerbaren Energieträger bestmöglich und ressourcenoptimiert nutzt. Des weiteren muss die Gebäudetechnik verständlich und robust für die Betriebsführung sein, so dass Störungen und Schäden leicht reparierbar sind. Sie muss also bedarfsorientiert, wirtschaftlich konkurrenzfähig und von der Planung bis in den Betrieb überprüfbar sein.
Die fünf Handlungsempfehlungen
Um dies zu erreichen, entwickelte die Arbeitsgruppe fünf Handlungsempfehlungen, die folgende Leistungen beschreiben:
Handlungsempfehlung 01 ist ein detaillierter Katalog, welche Kundenanforderung an das künftige Gebäude gestellt werden. Diese Kundenanforderungen müssen vor Planungsbeginn erarbeitet werden. Nur auf Basis einer klaren Definition der Kundenanforderungen kann ein gemeinsames Verständnis für das Ziel und eine bedarfsorientierte Planung erfolgen.
In dieser Handlungsempfehlung werden Methoden verschiedener innovativer Leistungen detailliert beschrieben. Insbesondere diese Leistungen ermöglichen Entscheidungen, die nicht nur auf Investitionskosten beruhen, sondern auch auf langfristiger Wirtschaftlichkeit, Ökologie, Komfort und kreislaufoptimiertem Handeln. Handlungsempfehlung 02 bietet eine Hilfestellung für Auftraggeber*nnen bei der Beauftragung und Abnahme dieser Leistungen.
In dieser Handlungsempfehlung werden alle festgesetzten Parameter nach der ersten Systementscheidung für die detaillierte Planung festgehalten. Dadurch können alle Rahmenbedingungen transparent zwischen Auftraggeber*in und Planer*in nochmals abgestimmt werden. Nachfolgende, oder weitere Planer*innen und ausführende Unternehmen wissen durch diese Planungsgrundlagen genau, auf welchen Vorarbeiten und Ergebnissen sie aufbauen müssen.
Eine gut geplante und gebaute Gebäudetechnik ist nur die halbe Miete. Sie muss auch gut betrieben werden. Dazu sind eine genaue Dokumentation und Beschreibung des gewünschten Betriebs notwendig. Damit kann zu jedem Zeitpunkt überprüft werden, ob die Systeme das tun, was sie tun sollen.
Durch einen guten Qualitätssicherungsprozess während des gesamten Entwicklungs- und Planungsphase sowie im Betrieb kann sichergestellt werden, dass die angestrebten Kundenanforderungen auch erfüllt werden. Dabei sollte dieser frühzeitig beginnen, um mögliche Abweichungen rasch zu erkennen und ggf. schnell eingreifen zu können. Die teilautomatisierte Überprüfbarkeit von Soll-/Ist Parametern ist eine neue Leistung, welche einen nennenswerten Beitrag zum effizienten Gebäudebetrieb leisten kann.
Hier können Sie die Leitfäden zu den fünf Handlungsempfehlungen herunterladen:
- Handlungsempfehlung 1: Kundenanforderung
- Handlungsempfehlung 2: Innovative Leistungen
- Handlungsempfehlung 3: Planungsgrundlagen
- Handlungsempfehlung 4: Betriebs‐ und Regelstrategien
- Handlungsempfehlung 5: Qualitätssicherung von der Planung bis in den Betrieb
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Kongress on demand: Stephan Heid & Markus P. Beham „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“
Die von Vorstandsmitglied Dr. Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte) initiierte und zusammen mit Dr. Markus Beham (Universität Passau) im Rahmen einer Arbeitsgruppe erstellte „Charta gegen Greenwashing“ stellt sich der aktuellen „Mode“ entgegen, Geschäftsmodelle zu „begrünen“ und dabei Konsument*innen mittels Marketing-Kampagnen zu täuschen, entgegen. Die Charta enthält zehn Prinzipien, die eine rasche Ersteinschätzung der „realen Nachhaltigkeit“ eines Geschäftsmodells ermöglichen. Um der gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen gerecht zu werden, stellen die Initiatoren das Gemeinwohl in den Zielfokus und nicht die PR-getriebene Optimierung der eigenen Marktposition.
Hier können Sie den Leitfaden „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“ herunterladen:
Den vollständigen Vortrag „Nachhaltigkeitsrecht – Initiative gegen Greenwashing“ sehen Sie hier:
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Kongress on demand: Dominik Philipp & Christoph Müller-Thiede „Das Quartier der Zukunft“
Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) und Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller architekten) entwickeln in ihrem Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ ein höchst realistisches Zukunftsszenario, wie Menschen in knapp 15 Jahren in Städten klimaneutral wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen und wie dabei Gebäude und Quartiere strukturiert sein werden. Dabei wird der Fokus nicht auf die Optimierung einzelner Elemente wie z.B. Gebäude, Autos, etc. gelegt, sondern eine Betrachtung von ganzen Systemen forciert, die sich aus der Nutzung von Raum- und Infrastruktur durch uns Menschen ableiteten. Nur so können auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen betrachtet und eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden.
Hier können Sie den Leitfaden „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ herunterladen:
Den vollständigen Vortrag „Das Quartier der Zukunft: So leben wir 2035“ sehen Sie hier:
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Kongress on demand: Christoph M. Achammer „Manifest gegen die Verknappung von Raum“
Neue Autobahnen, neue Gebäude, neue Industrieanlagen: In Österreich wird viel gebaut. Österreich ist aufgrund seiner Topografie aber in einer besonders sensiblen Position in Bezug auf den Umgang mit Grund und Boden. Nur 37,3 Prozent seiner Gesamtfläche von 83.882 Quadratkilometern sind als Dauersiedlungsraum geeignet. Bis 2020 wurden davon 7 Prozent bzw. 5.768 Quadratkilometer verbraucht und davon rund 42 Prozent bzw. rund 2.422 Quadratkilometer versiegelt. Ein großer Teil davon wird betoniert, asphaltiert, gepflastert oder bebaut. (Quelle: Bodenverbrauchsbericht Umweltbundesamt 2021)
Bodenversiegelung bedeutet konkret: Der Boden wird in einer Art und Weise befestigt, dass kein oder kaum noch Wasser im Boden versickern kann und kaum Gasaustausch zwischen Boden und Luft mehr stattfinden kann. Das gilt für die Flächen, auf denen Gebäude stehen, aber auch für freiliegende Flächen, die von einer Beton- oder Asphaltschicht bedeckt sind. Im Schnitt wurden in den letzten 10 Jahren täglich 187.000 Quadratmeter versiegelt. 2020 noch immer 107.000 Quadratmeter an 365 Tagen im Jahr (Quelle: Bodenverbrauchsbericht Umweltbundesamt 2021).
Wird Boden „versiegelt“, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt, kann er wichtige Funktionen nicht mehr erfüllen. Das erhöht die Hochwassergefahr vor allem in Kombination mit den sich aufgrund des Klimawandels häufenden Extremwetterlagen. In Städten ist der versiegelte Boden „Garant“ für Überhitzung im Sommer. Dieser Entwicklung muss schnellstmöglich und nachhaltig entgegengewirkt werden.
Die Arbeitsgruppe „Grund & Boden“ unter der Leitung von Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) sowie die IG LEBENSZYKLUS BAU fordern die Übernahme der Verantwortung durch die politischen Entscheidungsträger hinsichtlich der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanungen sowie der sofortigen Reform aller in Österreich gültigen Bauordnungen und besonders der veralteten Stellplatzverordnungen.
Lesen Sie über den aktuellen Stand der Diskussion in der IG LEBENSZYKLUS BAU und die diskutierten Maßnahmen im Oktober 2021 veröffentlichten Manifest „Grund und Boden“:
Den aktuellen Vortrag „Manifest gegen die Verknappung von Raum“ von Christoph M. Achammer zum Thema „Grund & Boden“ vom 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober 2021 sehen Sie hier:
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EU Taxonomy – Das Fundament für eine nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft
Mit der EU Taxonomy wurde das Fundament für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft gelegt. Gerade die Bau- und Immobilienwirtschaft wird aufgrund ihrer langfristig wirksamen Investitionen besonders aufmerksam von Geldgebern betrachtet werden. Doch was kommt dadurch auf Unternehmen zu?
Mit der Verabschiedung der EU-Taxonomy-Verordnung wurde ein Meilenstein zur Umsetzung des EU-Aktionsplans „Sustainable Finance“ gesetzt. Für Unternehmen, die zu einer nichtfinanziellen Erklärung verpflichtet sind, ergeben sich weitere Vorgaben, um die Transparenz der Wirtschaftsaktivitäten zu erhöhen.
Taxonomy-Verordnung: Eine verbindliche Rechtsnorm
Am 18. Juni 2020 wurde das Gesetzgebungsverfahren zur Taxonomie-Verordnung formal abgeschlossen, die Mitte Juli 2020 in Kraft trat. Die EU Taxonomy ist ein Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Inhalt der EU Taxonomy ist eine Liste spezifischer Sektoren, die nach und nach erweitert werden, um sechs Umweltziele bestmöglich zu erreichen:
- Klimaschutz
- Anpassung an den Klimawandel
- Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen
- Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
- Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
- Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt
Derzeit sind für die ersten beiden Umweltziele („Klimaschutz“ sowie „Anpassung an den Klimawandel“) die technischen Bewertungskriterien für die betroffenen Sektoren veröffentlicht worden. Für die weiteren vier Umweltziele ist die Veröffentlichung bis Ende 2021 geplant. Als Nebenbedingung wird die Einhaltung bestimmter sozialer Mindeststandards verlangt.
Durch die Anwendung der EU Taxonomy soll Sicherheit für Investor*innen geschaffen und Greenwashing vermieden werden. Low-Carbon-Benchmarks, EU-Normen für grüne Anleihen (Green Bond Standard) und EU-Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte sind auch von den Maßnahmen betroffen. Gemäß den Kriterien der Taxonomy ist eine Wirtschaftsaktivität dann „grün“, wenn sie alle nachfolgenden Bedingungen erfüllt:
- Beitrag zu zumindest einem der sechs Umweltziele
- Keine wesentliche Beeinträchtigung der anderen Umweltziele
- Einhaltung der sozialen Mindestanforderungen
- Einhaltung der technischen Screeningkriterien
Erweiterung der nicht finanziellen Berichterstattung
Von der Taxonomy betroffen sind Finanzmarktteilnehmer, die Finanzprodukte im EU-Raum anbieten, und Unternehmen, für welche die Verpflichtung gilt, eine nichtfinanzielle Erklärung abzugeben (gem. „NaDiVeG“). Dieser Adressatenkreis wird durch die CSRD in den nächsten Jahren voraussichtlich wesentlich erweitert. Im Rahmen der nichtfinanziellen Erklärung müssen Angaben geleistet werden, wie und in welchem Umfang Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU Taxonomy als ökologisch nachhaltig einzuordnen sind.
Im nächsten Schritt muss analysiert werden, ob die Wirtschaftsaktivitäten die Kriterien einhalten können. Da die neuen Anforderungen an die Berichterstattung mehrere Herausforderungen mit sich bringen, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Analyse hinsichtlich der EU Taxonomy- Konformität unbedingt notwendig.
Hier können Sie den „EU Taxonomy – Praxisleitfaden für die Bau- und Immobilienwirtschaft“ herunterladen:

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Kongress on demand: Klaus Reisinger „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“
In seinem Impulsbeitrag „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ beim 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS am 21. Oktober diskutierte Klaus Reisinger, iC consulenten, die Klimaziele, deren Umsetzung und Prognosemodelle für klimaneutrale Gebäude. „Die gute Nachricht ist, der CO2-Fußabdruck von Gebäuden wird deutlich sinken. Die schlechte Nachricht ist, das passiert deutlich zu langsam“, so Leiter der Arbeitsgruppe „Der weitere Weg zum klimaneutralen Gebäude“.
Hier können Sie den Leitfaden „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ herunterladen:
Den vollständigen Vortrag „Der weite(re) Weg zum klimaneutralen Gebäude“ sehen Sie hier:
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D I S R U P T: Kreislaufwirtschaft statt Verschwendungsökonomie
Klimawandel, Ressourcenverknappung, kontinuierlicher Anstieg der Weltbevölkerung und die weltweite Verbundenheit der Wirtschaftsmärkte untereinander haben weltweit spürbare Auswirkungen auf das Bauwesen. Kreislauffähige Planung ist keine Modeerscheinung, sondern eine logische Konsequenz, die das Bauwesen in Zukunft aus den genannten Rahmenbedingungen heraus global bestimmen wird.
Kreislaufwirtschaft ist ein alternatives Modell zur gegenwärtig vorherrschenden linearen Ökonomie, in der wir jungfräuliche Ressourcen beschaffen, diese zu Materialien weiterverarbeiten, verbrauchen und schlussendlich wegwerfen. In einem Kreislaufwirtschaftsmodell fließen alle Materialien in den Produktionszyklus zurück. Eine Kreislaufwirtschaft, die über das derzeitige „Take-Make-Waste“-Industriemodell hinausgeht, zielt darauf ab, Wachstum neu zu definieren und sich auf den positiven Nutzen für die gesamte Gesellschaft zu konzentrieren. Dazu gehört die schrittweise Entkopplung der Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen aus dem System. Unterstützt durch einen Übergang zu erneuerbaren Energiequellen baut das Kreislaufwirtschaftsmodell wirtschaftliches, natürliches und soziales Kapital auf. Mittels einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft werden Umweltschäden vermieden und eine auch in Zukunft wettbewerbsfähige Wirtschaft sichergestellt. Ein zirkulär funktionierender Lebensraum leistet seinen Beitrag für zukunftssichere Prosperität, Resilienz sowie Lebensqualität unter der Kernforderung der Kreislaufwirtschaft: Das Entkoppeln der Wertschöpfung vom Verbrauch endlicher Ressourcen, damit diese nachhaltig ist.
Ganzheitliche Betrachtung des Gebäude-Lebenszyklus
Für die Baubranche liegt die „Herausforderung Kreislaufwirtschaft“ dabei in der ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus‘ eines Gebäudes, angefangen beim „Produktdesign“ des Gebäudes über die Produktion und Nutzung bis hin zur Erfassung der Produkte am Lebensende und die Rückführung einzelner Materialien in den Kreislauf. Dafür ist die Zusammenarbeit von Akteuren und eine digital gestützte Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette hinweg notwendig.
Dringender Handlungsbedarf und steigende Komplexität
Lokale Bauprojekte in der Metropolregion Wien unterscheiden sich mittlerweile nicht mehr in Größe und Komplexität von z.B. Masterplanungen und Großprojekten für Wohn- und Gewerbebauten in asiatischen Millionenstädten wie Shanghai (China), Singapur, Ho Chi Minh City oder Hanoi (Vietnam). Der mit großmaßstäblichen Bauvorhaben dementsprechend verbundene enorme Energie- und Ressourcenverbrauch bedingt angesichts von endlich zur Verfügung stehenden Energiequellen und Rohstoffen einen weltweiten Handlungsbedarf im Bauwesen.
Kopplung von Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft
Der neue Leitfaden der Arbeitsgruppe „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ der IG LEBENSZYKLUS BAU prognostiziert einen ausgedehnten Forschungsbedarf gerade in der Koppelung von Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Gebäudebereich und eine akute Umstellung der Fördersysteme. Zusätzlich wird eine Hauptaufgabe in der materiellen Erhebung und Bewertung des Bestandes liegen, damit die Materialressourcen der gebauten Umwelt überhaupt erst abschätzbar werden. Darauf aufbauend muss eine qualitative Bewertung erfolgen.
Hier können Sie den Leitfaden „Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ herunterladen:

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Kongress on demand: Franz Fischler „Green Deal: Die Jahrhundertchance für Europa“
In seiner den Kongress eröffnenden Keynote betonte der frühere Bundesminister und EU-Kommissar Franz Fischler die einzigartigen Chancen für die österreichische Wirtschaft, die durch den Europäischen Green Deal möglich werden: „Was wir jetzt brauchen, ist die Transformation der Gesellschaft und aller Wirtschaftssparten: Die Herausforderung ist umfassend, kein Wirtschaftssektor soll warten und zuschauen, bis die anderen etwas tun. Im Gegenteil „speed wins“. Europa ist in vielen Umwelttechnologien führend. Rechtzeitige Transformation eröffnet die Chance, aus den Notwendigkeiten wirtschaftliche Erfolge zu machen. Genau das ist und wird auch die Hauptaufgabe der Bau- und Immobilienbranche sein“.
Den vollständigen Vortrag „Green Deal: Die Jahrhundertchance für Europa“ sehen Sie hier:
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Kongress on demand: Werner Sobek „Mut zur Utopie!“
Der Stuttgarter Architekt und Autor Werner Sobek war einer der gefragtesten und am meisten diskutierte Speaker des 11. Kongresses der IG LEBENSZYKLUS BAU am 21. Oktober in Wien. Sobek betonte in seiner Keynote „Mut zur Utopie!“ die zentrale Rolle der Bauindustrie in der Klimakrise.
Das Bauwesen ist für mehr als 35 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich, inklusive dem dafür notwendigen Transport sind 50 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen auf das Bauwesen zurückzuführen. Werner Sobek fordert ein sofortiges Gegensteuern der Bauindustrie. Verwendetes Material und Bauweisen müssen sich schnell ändern. Laut Sobek sind hier zukunftsweisende Visionen von immenser Bedeutung, Visionen, mit denen man/frau nicht „zum Arzt gehen sollte“, sondern, die Mut und ein offenes Denken belegen und verlangen.
„Rund 50 Prozent der Emissionen, die ein Gebäude im Laufe seines Bestehens verursacht, werden bereits in der Produktionsphase erzeugt und ausgestoßen. Keine der bisherigen Bauregulierungsmaßnahmen setzt hier an. In der Branche muss ein massives und rasches Umdenken stattfinden. Die Bauindustrie verursacht im Jahr 10 Milliarden Tonnen Müll. Dass sind 320 Tonnen Abfall in der Sekunde. Bauschutt wird dabei in der Regel nicht recycelt, sondern abgelagert. Doch viele Deponien in Industrieländern nehmen keinen Bauschutt mehr auf. Das hat zur Folge, dass Müll in andere Länder transportiert wird. Diese Schwertransporte belasten die Umwelt noch zusätzlich. Der aktuelle Baustoffverbrauch beträgt 100 Milliarden Tonnen im Jahr. Das heißt: Pro Sekunde werden 3.200 Tonnen Material aus der Erde gefräst, zu Baustoffen verarbeitet, dabei über die halbe Welt verfrachtet, bis schließlich mit ihnen gebaut wird. Um genauso viel bauen zu können wie Industriestaaten, müssten Entwicklungsländer in Summe 2.200 Gigatonnen Baustoffe erhalten. Das ist das Doppelte des aktuell weltweit Gebauten“.
Den vollständigen Vortrag „Mut zur Utopie!“ sehen Sie hier:
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„Stolpersteine“ auf dem (richtigen) Weg zum klimaneutralen Gebäude
Klimaneutrale Gebäude sind heute noch nicht Realität und das wird sich auch kurzfristig nicht ändern. Es liegen einfach zu viele „Stolpersteine“ auf dem (richtigen) Weg. Experten im Bereich Klimaschutz fordern mit Nachdruck eine Beschleunigung von klimafreundlichen Maßnahmen. Zur Einhaltung politischer Ziele wie des Pariser 1,5°C Zieles müssen Stolpersteine identifiziert und entsprechende Schritte gesetzt werden.
Die richtigen Weichen stellen
An Gebäude der Gegenwart und der Zukunft werden durch den Klimawandel hohe Anforderungen gestellt. Sie können einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen der Transformation leisten, die vor uns liegt und für uns alle eine große Chance bietet. Allerdings waren die Klimaschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre zu wenig durchgreifend. Daher müssen in den kommenden zwei bis fünf Jahren konsequent die richtigen Weichen gestellt werden. Die gute Nachricht: Es gibt hervorragende Möglichkeiten für klimafreundliches Handeln im Gebäudesektor auf jeder Ebene. Eine große Herausforderung zur Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudesektor ist, dass sich der zielgetriebene Top-Down Ansatz der Politik noch weiter an den nach dem Bottom-Up Ansatz agierenden Experten annähern muss.
Politik als Klimaschutzbeschleuniger
Klimaschutz sollte und darf nicht von der jeweiligen politischen Situation abhängig sein. Klimaschutz muss Experten- und faktengetrieben sein. Die Politik muss hier als Beschleuniger wirken.
Regional handeln, global denken
Ein weiterer wichtiger Faktor zur Erreichung der Klimaneutralität stellt die Forcierung der regionalen Produktion von Rohstoffen und Gütern dar. Regional erzeugte Baustoffe stoßen durch die verminderten Transportwege nachweislich weniger CO2 entlang ihrer Wertschöpfungskette aus als überregional bezogene. Diese Maßnahme wirkt also nicht nur klimaschonend, sondern kurbelt auch die regionale Wirtschaft an, sofern der Strom für die Produktion ebenfalls aus Österreich bezogen wird. Um die Umsetzung dieses Mechanismus steuern zu können, ist es notwendig, das Preisniveau von Baustoffen an ihre tatsächliche Kostenwahrheit mit Blick auf die Umwelteinwirkungen, durch CO2-Ausstoß und die Emissionen anderer Schadstoffe, während der Produktion und des Transportes anzupassen.
Jetzt an das Morgen denken und danach handeln
Alle Gebäude die jetzt geplant und errichtet werden, müssen aller Voraussicht nach noch vor 2050/2055 das erste Mal umfassend revitalisiert werden. Daher ist es jetzt schon wichtig, nachhaltig zu planen und zu bauen, weil wir heute schon einen erheblichen klimarelevanten Bestand von morgen planen und bauen.
An den richtigen Schrauben drehen
Es ist klar ersichtlich, dass das Thema „klimaneutrale Gebäude“ ein breites Maß an Aufgaben für die Gesellschaft, aber auch für die Politik erfordert. Fest steht, es sind viele „Stellschrauben“ vorhanden, um den Weg Richtung Klimaneutralität zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Es liegt daher an uns selbst, „an den richtigen Schrauben zu drehen“!
Hier können Sie den Leitfaden „Der weite(re) Weg zum Klimaneutrale Gebäude“ herunterladen:

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Mehr Tempo in Sachen Klimaschutz: Nachbericht zum 11. Kongress der IG LEBENSZYKLUS BAU
Deutlich mehr Tempo in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für den Gebäudesektor forderte die IG LEBENSZYKLUS BAU im Rahmen ihres 11. Jahreskongresses, der am 21. Oktober in Wien von rund 200 Branchenvertreter*innen sowie zahlreichen Auftraggeber*innen besucht wurde. Im Hinblick auf die aktuelle Klimakrise brauche es jetzt mehr denn je verantwortungsvolle Branchenteilnehmer und Bauherren, die – öffentlich wie privat – das große Nachhaltigkeitspotenzial der Branche ausschöpfen. Die IG LEBENSZYKLUS BAU bietet Unterstützung mit neun Leitfäden, die aktuelle Themen wie Greenwashing, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft, EU-Taxonomie, Bodenversiegelung, Gebäudetechnikplanung sowie kooperative Projektführung aufgreifen. Die strategischen Leitthemen des Vereins beschreiben umfassende Ansätze für Politik und Wirtschaft, um einen umweltgerechten Bau- und Immobiliensektor zu realisieren.
„Es ist wirklich fünf vor zwölf. Unsere Branche ist laut Schätzungen der UN zufolge weltweit für rund 40 Prozent der energiebezogenen CO2-Emissionen sowie für mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Wir müssen diesen unglaublichen Hebel, den wir hier haben, jetzt nutzen. Diese Verantwortung wahrzunehmen, muss höchste Priorität für alle sein, die für unser Stadt-, Raum und Gebäudeumfeld tätig sind“, so Wolfgang Kradischnig, DELTA, seit Juni 2021 Sprecher der IG LEBENSZYKLUS BAU.
Dieser Aufgabe sieht man sich bei dem vor rund zehn Jahren gegründeten Verein, der seit 2019 unter dem Schwerpunkt „Gebäude und Raum“ die Wechselwirkungen zwischen Gebäude und Raum und ihre Auswirkungen auf die Stadt-, Raum- und Gebäudeentwicklung analysiert, bestens gewappnet. Rund 100 Expert*innen aus der Branche sowie öffentliche und private Auftraggeber*innen haben sich 2021 mit entsprechenden Strategien für eine nachhaltige und klimaschützende Bau- und Immobilienwirtschaft auseinandergesetzt.
Hier finden Sie einen Überblick über die Publikationen aus dem Jahr 2021: https://ig-lebenszyklus.at/aktuelles/publikationen-2021/
Green Deal – Eine Jahrhundertchance (nicht nur) für die Baubranche
In seiner den Kongress eröffnenden Keynote betonte der frühere Bundesminister und EU-Kommissar Franz Fischler die einzigartigen Chancen für die österreichische Wirtschaft, die durch den Europäischen Green Deal möglich werden: „Was wir jetzt brauchen, ist die Transformation der Gesellschaft und aller Wirtschaftssparten: Die Herausforderung ist umfassend, kein Wirtschaftssektor soll warten und zuschauen, bis die anderen etwas tun. Im Gegenteil „speed wins“. Europa ist in vielen Umwelttechnologien führend. Rechtzeitige Transformation eröffnet die Chance, aus den Notwendigkeiten wirtschaftliche Erfolge zu machen. Genau das ist und wird auch die Hauptaufgabe der Bau- und Immobilienbranche sein“.
In der zweiten Keynote betonte der Stuttgarter Architekt und Autor Werner Sobek die zentrale Rolle der Bauindustrie in der Klimakrise. „Rund 50 Prozent der Emissionen, die ein Gebäude im Laufe seines Bestehens verursacht, werden bereits in der Produktionsphase erzeugt und ausgestoßen. Keine der bisherigen Bauregulierungsmaßnahmen setzt hier an. In der Branche muss ein massives und rasches Umdenken stattfinden. Die Bauindustrie verursacht im Jahr 10 Milliarden Tonnen Müll. Dass sind 320 Tonnen Abfall in der Sekunde. Bauschutt wird dabei in der Regel nicht recycelt, sondern abgelagert. Doch viele Deponien in Industrieländern nehmen keinen Bauschutt mehr auf. Das hat zur Folge, dass Müll in andere Länder transportiert wird. Diese Schwertransporte belasten die Umwelt noch zusätzlich. Der aktuelle Baustoffverbrauch beträgt 100 Milliarden Tonnen im Jahr. Das heißt: Pro Sekunde werden 3.200 Tonnen Material aus der Erde gefräst, zu Baustoffen verarbeitet, dabei über die halbe Welt verfrachtet, bis schließlich mit ihnen gebaut wird. Um genauso viel bauen zu können wie Industriestaaten, müssten Entwicklungsländer in Summe 2.200 Gigatonnen Baustoffe erhalten. Das ist das Doppelte des aktuell weltweit Gebauten“.
